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Silber - Goldene Gelegenheit

12.09.2019  |  Egon von Greyerz
- Seite 3 -
Schweizer Veredler weisen schwache Nachfrage aus

Immer noch berichten die Veredler aus der Schweiz von sehr ruhiger Geschäftsaktivität und hohen Lagerbeständen. Sie haben Materialrückläufe aus dem Fernen Osten (einschließlich China und Thailand) zu verzeichnen. Ähnliches gilt für viele Bullionbanken, die ebenfalls ungewöhnlich hohe Bestände ausweisen. Wir hätten jedenfalls erwartet, dass sich die gestiegene Nachfrage seitens der ETF und anderer Quellen auch bei den Schweizer Veredlern niederschlagen würde, welche 70% der Goldbarren weltweit herstellen. Ich kann nur mutmaßen, dass sich die ETF nicht wirklich physisch beliefern lassen, sondern nur Papiergold kaufen - mit einer physischen Lieferverpflichtung seitens der Bullionbanken.

Das bestätigt meine feste Überzeugung, dass man niemals Anteile an Gold- oder Silber-ETF kaufen sollte. Man bekommt nichts außer einem Stück Papier, auf dem steht, dass man Eigentümer von x Unzen Gold ist. In den Prospekten der meisten ETF heißt es, dass die Einrichtung keine physischen Metalle halten muss. Angesichts träger Geschäftsaktivität und hoher Lagerbestände bei Veredlern und Bullionbanken scheinen die ETF nicht ihre physischen, sondern ihre Papierlagerbestände auszubauen.

Selbst wenn die ETF physische Metalle halten sollten, so würden sich diese weiterhin innerhalb des Bankensystems befinden - mit allen damit einhergehenden Risiken. Wer über ETF investiert, hat keinen Zugang zum eigenen Gold. Das Gold ist nicht versichert und es ist allen Risiken des Finanzsystems ausgesetzt, vor allem dann, wenn der ETF nur über eine Papierforderung gegenüber der Bank verfügt, von der er Gold und Silber kaufte.

Gold hatte bislang ein spektakuläres Jahr. Es schnitt besser ab als alle großen Anlageklassen. Im Jahr 2019 ist Gold in US-Dollar um 20% gestiegen, 24% in Euro, 25% in britischen Pfund und 15% in Yen.

Im August hat es beim Gold starke Kursbewegungen gegeben. Gold hob ab, nachdem die Maginot-Linie bei 1.350 $ im Juni durchbrochen war.


Gold-Papiermarkt hat noch immer das Sagen

Die fehlende physische Nachfrage bestätigt, was wir schon immer wussten: Der Goldpreis wird durch den Papiermarkt bestimmt. Obgleich Gold sein bestes Jahr seit 2009 hat, spiegelt sich dies noch nicht an den physischen Märkten wider. Mit Blick auf die kommenden Preisbewegungen bei Gold und Silber sorgt diese Situation in gewisser Hinsicht für noch positivere Aussichten. Terminbörsen und Bullionbanken häufen jedenfalls immer größere Short-Papierpositionen bei Gold und Silber an.

Wenn die Papiermärkte zusammenbrechen, wird absolute Panik am physischen Markt herrschen, und Gold wird um Tausende Dollar, Silber um zweistellige Dollarbeträge steigen. Das wird mit Sicherheit in den nächsten Jahren passieren, es könnte allerdings auch jederzeit passieren.


Gold für den Vermögensschutz und nicht für Kursgewinne

Ich habe in diesem Artikel einige potentielle Preisprognosen genannt. Sie sind überhaupt nicht sensationsheischend gemeint, denn ich halte sie für sehr realistisch. Doch vergessen Sie nicht, dass man Gold und Silber nicht wegen kurzfristiger Kursgewinne kauft. Kursziele werden somit auch unwichtig.

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Physische Edelmetalle kauft man aus Gründen der Vermögenssicherung. Durch Kauf von und Eigentum an physischem Gold und Silber verfügt man über eine Versicherung gegen ein kaputtes und manipuliertes Finanzsystem, das höchstwahrscheinlich nicht in seiner derzeitigen Form überleben wird.

Sollten Sie noch kein Gold- und Silbereigentümer sein, dann kaufen Sie jetzt. Seien Sie nicht gierig und warten Sie nicht auf Kursrücksetzer. Auf diese Weise werden Sie die Gelegenheit vollends verpassen - und das bedeutet nicht nur den Verlust potentieller Anlagegewinne. Nein, es bedeutet auch fehlende Vorsorge und Schutz gegen das, was die Welt in den nächsten Jahren treffen wird.

Auch wenn man beim baldigen Kauf schon etwas mehr bezahlen muss - es ist völlig irrelevant. In einigen Jahren werden Gold und Silber ein Vielfaches dessen kosten, was man heute bezahlt. Und wenn man die Metalle in den sichersten Tresoreinrichtungen und Rechtsgebieten lagert, wird man nachts auch gut schlafen können.


© Egon von Greyerz
Matterhorn Asset Management AG



Dieser Artikel wurde am 6. September 2019 auf www.goldswitzerland.com veröffentlicht.

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