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Greg Weldon: Erwarten Sie eine 3-jährige Aufwärtsbewegung in Edelmetallen, wenn Banken der Schuldendeflation entgegenwirken

16.09.2019  |  Mike Gleason
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Ganz gewiss sehen Sie es in der Politik in den USA, aber auch am Wetter. Es liegt nicht notwendigerweise an der globalen Erderwärmung - obwohl es das tut. Es sind die Rekordkälte, die Rekordhitze, Rekordflut, Rekorddürre, Rekordhurrikans, Rekordvulkanaktivität, Rekord-Alles. Das wird nur so weitergehen. Und in diesem Sinne wird es auf die Märkte übertragen: Der Plan zum Geld, das kreiert wurde und den Schulden, die kreiert wurden, muss fortgesetzt werden, da Zentralbanken es auf keinen Fall zulassen würden, dass eine Schuldendeflation die Überhand gewinnt.

Wir haben es bereits in unserem Buch von 2006 gesagt und ich wiederhole es hier: Wenn sie dem Abgrund der Schuldendeflation gegenüberstehen, werden sie alles tun, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln. Als nächstes wird wahrscheinlich die Schock-Methode eingesetzt und Sie werden bestimmt eine Long-Position in Gold haben wollen. Denn sie entwerten die Kaufkraft von allen Papieren und die Leute erkennen es endlich.


Mike Gleason: Wechseln wir kurz das Thema, Greg. Das ehemalige FOMC-Mitglied William Dudley schrieb einen Kommentar, in dem er vorschlug, dass die Fed versuche, Präsident Trump abzuwählen, indem sie den Stimulus verweigert und es zulässt, dass der Handelskrieg des Präsidenten die US-Wirtschaft in eine Rezession stürzt. Das ist eine bemerkenswerte Haltung für einen ehemaligen Zentralbanker. Und es wirft die Frage auf, ob die Fed vielleicht eine aktive Rolle in der Wahl 2020 einnimmt.

Was denken Sie? Wird die Fed sich dem Präsidenten und dem Druck der Märkte beugen und in den kommenden Monaten Zinsen senken oder wird sie, aus Gründen, die vielleicht auch politischer Natur sind, eine Rezession zulassen?


Greg Weldon: Nun, das ist ein zweischneidiges Schwert, denn natürlich ist die Fed politisch, aber andererseits ist sie nicht politisch. Als unabhängiges Organ wurde die Fed 1913 geschaffen, um Zusammenbrüche am Aktienmarkt auszugleichen. Es ist also irgendwie witzig, wenn alle sagen, dass das nicht die Aufgabe der Fed sei. Natürlich ist sie das. Das hat sie schon immer getan, wie unter Alan Greenspan 1987. Ich war dabei und überrascht. Sie denkt sich immer kreativere Maßnahmen aus.

Was William angeht, ist es fast so wie in dem Lied "Ding-Dong! The Witch Is Dead!". Er ist ein ehemaliger Postangestellte, der daherkam und Schaden anrichtete. Denn die Fed möchte zumindest den Anschein wahren, dass sie völlig unabhängig und unpolitisch sei. Und dieser Mann warf das alles zum Fenster hinaus. Ich meine, das ist eines der Dinge, bei denen es in der kriminellen Welt der Gangs und Kartelle heißt: Wenn du redest, ist es vorbei. Ich wäre also nicht überrascht, wenn ein Mordkommando nach dem Mann suchen würde, weil das Image der Fed so beschmutzt wird. Aber nein, sie werden das nicht tun.

Ich denke nicht, dass sie das tun würde. Ich denke nicht, dass Powell so sehr von seinem Ego angetrieben ist. Das ist Donald Trumps Ego, nicht Powells Ego. Ich kenne ein paar Leute, die mit Trump zusammenarbeiten - nicht, dass ich mich auf irgendeine Seite stellen würde. Aber ich denke, dass die Leute im Allgemeinen zustimmen - selbst diejenigen, die ihm nahe stehen - dass er sich oft selbst im Weg stehen kann. Manchmal ist es besser, einfach die Klappe halten und nichts zu sagen.

Und mein Vorschlag zum Umgang mit der Fed lautet: Je weniger du sagst, desto besser geht es dir. Und er hat sich in eine schlechte Position gebracht. Warum sollte die Fed dann dazu beitragen wollen? Ich weiß es nicht. Dieser ganze Gedankenprozess darüber, die Wirtschaft in eine Rezession zu stürzen und Donald Trump abzuwählen, ist ein Symptom für das, was in den USA passiert.

Hier wird der Hass auf einen Mann, auf seine Persönlichkeit, seine Aura auf seine Politik projiziert. Niemand kann diese beiden Dinge wirklich trennen. Doch sie sind verschieden, denn in vielerlei Hinsicht ist er keine sympathische Person. Sein Ego und sein Image - er wirkt irgendwie aufgeblasen und manchmal ein bisschen einfältig und wedelt ständig mit den Händen. Er hat auch nicht das beste Vokabular.

Doch seine Politik trifft genau ins Schwarze. Ich denke, es wird schwierig, diese beiden Dinge voneinander zu trennen, wenn in einer Situation, wie dieser, der Hass auf einen Mann die Liebe für sein Land übertrumpft. Wir sehen es überall und es haut mich einfach um. Und offen gesagt, ist es symptomatisch für das, worüber ich von einem wissenschaftlicheren Standpunkt aus gesprochen habe. Denn dies hat auch einen Einfluss auf das Handeln der Menschen. Und das kann man sehen. Es erhöht die Anzahl der wahllosen Gewalttaten sowie die Anzahl der guten Taten.

Und ich sage Ihnen, dass hier unten sehr viele gute Taten in Bezug auf die Hilfe für die Bahamas stattfinden, da es eine großartige Verbindung zwischen Südflorida und den Bahamas gab. Man sieht es also auf beiden Enden des Spektrums. Und dass William etwas schreibt, das der Glaubwürdigkeit der Fed schadet, ist deswegen nur bullisch für Gold.


Mike Gleason: Gut ausgedrückt. Nun Greg, da wir nun langsam zum Ende unseres Interviews kommen, wollte ich noch Ihre Meinung zu Platin hören. Es hatte ja in der letzten Woche eine ziemlich gute Bewegung. Was sagen Sie zu Platin, Greg? Wacht es endlich aus seinem jahrelangen Winterschlaf auf?

Greg Weldon: Absolut. Wenn man bedenkt, dass Platin mehr als 500 Dollar je Unze günstiger ist als Gold. Ich komme noch einmal zurück zur Physik: Sie wissen genauso gut wie ich, dass alles in einer Supernova entstand und Platin seltener ist als Gold. Diesbezüglich sollte es teurer sein. Ich verstehe schon, dass es nicht so schwarz und weiß ist. Doch für mich wird es interessant, wenn der Preisunterschied zu Gold 600 Dollar oder 700 Dollar beträgt.


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