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Globale Warnung

26.10.2019  |  Egon von Greyerz
- Seite 2 -
• Negativzins - ein Katastrophenrezept

Negativverzinsung ist eine Katastrophe für die Welt. Schulden im Umfang von mehr als 17 Billionen $ sind aktuell negativ verzinst. Das zerstört, erstens, jeglichen Sparanreiz. Ein fundamentales ökonomisches Prinzip lautet: Ersparnisse = Investitionen. Es kann auf der Welt kein gesundes Wachstum geben, wenn Investitionen ausschließlich durch Schulden oder geschöpftes Geld finanziert werden.

Ohne Ersparnisse haben die Banken nicht die finanziellen Mittel für Kreditvergaben an Unternehmen. Folglich wird es zu einer dramatischen Abnahme der Investitionen kommen. Negativverzinsung führt zudem dazu, dass Anleger auf der Suche nach höheren Renditen immer riskantere Investitionen suchen. Darüber hinaus werden Rentenfonds keine adäquaten Renditen erzielen, um offenstehende Verbindlichkeiten zu bedienen.


• Implosion aller Schulden- und Blasen-Assets, wie Aktien und Immobilien

Buchstäblich alle Anlageklassen sind, wie das Klima, überhitzt. Die durch Kreditexpansion erzeugten Blasen werden in den kommenden Jahren - zusammen mit den Schulden, aus denen sie entstanden - implodieren. Weltweit werden Zentralbanken verzweifelt versuchen, die Weltwirtschaft zu retten - durch die Schöpfung unbegrenzter Geldmengen.


• Alle Währungen fallen auf Null - auf Hyperinflation folgt Deflation

Beschleunigt sich die Geldschöpfung, wird das Papiergeld wertlos, und die Welt steuert in eine “depressionäre” Hyperinflation. Hyperinflationäre Phasen dauern zwischen 1-3 Jahren, im Anschluss wird es zu einer effektiv deflationären Implosion aller Vermögensanlagenwerte kommen. An diesem Punkt wird das Finanzsystem nicht mehr richtig funktionieren oder Bankrott gehen.


• Regierungen werden Kontrolle verlieren

Bevor neue finanzielle wie politische Systeme entstehen, wird es soziale Aufstände und Unruhen geben. Es wird zu einer starken Ausbreitung von Kriminalität kommen, weil verzweifelte und hungrige Menschen sich und ihre Kinder nicht mehr versorgen können. In vielen Ländern werden Immigranten für das Elend der Menschen verantwortlich gemacht werden.

Rechts- und Linksradikale werden Immigranten bekämpfen. Wahrscheinlich wird es Phasen der Anarchie geben, wenn der Staat die Kontrolle verliert. Ich glaube nicht daran, dass die Welt an diesem Punkt von einer Elite kontrolliert wird. Die ungeordnete Auflösung von Asset-Blasen und Weltwirtschaft wird unkontrollierbar sein.


Weltmärkte am Rande des Zusammenbruchs

Das oben beschrieben Szenarium könnte jederzeit beginnen. In vieler Hinsicht hat es schon begonnen. Die Welt wird sich der nächsten Phase aber erst dann bewusst werden, wenn an den globalen Märkten die erste schwere Phase im anstehenden langfristigen Abwärtstrend einsetzt. Das könnte schon im Oktober passieren - ein berüchtigter Monat für Crashs. Oder sie könnte erst Anfang 2020 einsetzen. Wir werden zudem zunehmenden Druck im Finanzsystem erleben - auch einhergehend mit Problemen bei europäischen und US-Banken.

Sobald die Blase platzt, werden die Ereignisse schnell vonstattengehen. Das oben geschilderte Szenarium könnte sogar innerhalb eines Jahres passieren, doch länger als fünf Jahre wird es wahrscheinlich nicht brauchen. Das heißt aber nicht, dass sich die Wirtschaft in fünf Jahren rasch erholen wird. Es bedeutet nur, dass die Märkte und die schlimmsten Probleme ihren Tiefpunkt erreicht haben werden. Anschließend wird die Welt aber noch viele, viele Jahre dahinkriechen.

Einen absoluten Schutz gegen dieses Szenarium gibt es nicht, weil alle Bereiche des Lebens und buchstäblich jeder Mensch betroffen sein werden. Natürlich werden Menschen, die sich in entlegenen Gebieten von der Natur ernähren können, weniger zu leiden haben; Menschen in industriellen, städtischen Gebieten werden erhebliches Leid erfahren.

Der beste finanzielle Schutz ist hier ganz sicher physisches Gold und etwas Silber. Diese Metalle sind eine entscheidende Lebensversicherung. Sicher ist aber auch, dass es viele andere Bereiche gibt, in denen Schutzmaßnahmen geplant werden müssen. Ein Kreis aus Freunden und Familie ist dabei vollkommen essentiell.


© Egon von Greyerz
Matterhorn Asset Management AG



Dieser Artikel wurde am 17. Oktober 2019 auf www.goldswitzerland.com veröffentlicht.

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