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FED injiziert neue Liquidität - Aktienmarkt vs. Gold

28.10.2019  |  Markus Blaschzok
Der US-Aktienindex S&P 500 stieg vergangene Woche auf sein Allzeithoch, nachdem geleakd wurde, dass sich die Handelsvereinbarung mit China schon in einer fortgeschrittenen Phase befinden soll. Der von vielen Crashpropheten gefürchtete Einbruch des Aktienmarktes blieb aus und alle charttechnischen Gefahren hat der breite US-Aktienindex, womöglich mit Hilfe des Plunge Protection Teams, gemeistert.

Mit dem nun sechsten Angriff auf den Widerstand am Allzeithoch bei 3.025 Punkten steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Konsolidierungsformation bullisch nach oben auflösen wird. Sollte dies gelingen, dann würden Shorteindeckungen zu einer Endjahresrallye am Aktienmarkt führen. Das offizielle QE-Programm der EZB, dass der scheidende EZB-Präsident Mario Draghi seiner Nachfolgerin Christine Lagarde hinterlassen hat, sowie das inoffizielle neue QE-Programm der US-Notenbank, heben den Aktienmarkt weiter nach oben.

Die Liquidität der neuen QE-Programme trieb zuletzt selbst den Deutschen Aktienindex auf 12.900 Punkte, obwohl Deutschland in die Rezession abgleitet. Der IHS Markt Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe lag im Oktober bei 41,9 Punkten und zeigt damit deutlich eine Kontraktion an. Die Auftragseingänge waren ebenfalls um 0,3% niedriger als im Vormonat und die Arbeitslosigkeit in der deutschen Industrie fiel so stark wie seit zehn Jahren nicht mehr.

Entweder haben die Aktienmärkte ihre Funktion als Frühindikator für die Entwicklung in der Wirtschaft verloren oder die Inflation der Geldmenge sowie die reale Teuerung überwiegen die Effekte der fallenden Unternehmensgewinne, was man Stagflation nennt. Dies wird sich in den nächsten Jahren in einem fallenden Ratio der Aktienindizes zum Gold zeigen. Die Notenpresse der Europäischen Zentralbank konnte in der letzten Dekade bereits kein reales Wachstum in der EWU erzeugen und auch das neue QE-Programm wird letztlich nur zu einer Umverteilung der Vermögen von Sparern hin zu den Gelderzeugern sowie Schuldnern führen und die Rezession durch stagnierende bis steigende Assetpreise kaschieren.

Die riesige Masse der Crashpropheten, die seit Jahren short sind und den Anstieg der Aktienmärkte verpasst haben, bekommen mit jedem weiteren Tag der monetären Lockerung ein gewaltiges Problem, während wir mit unserer Prognose der Stagflation, die wir seit fünf Jahren immer wiederholen, recht behalten könnten.

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Eine Jahresendrallye am US-Aktienmarkt wird wahrscheinlicher


In den letzten Wochen war eine hohe negative Korrelation zwischen dem Aktienmarkt und dem Goldpreis zu beobachten. Immer dann, wenn der Aktienmarkt eine charttechnische Hürde nahm, stieg der Risikoappetit der Investoren und die Sorgen vor einem Einbruch am Aktienmarkt verflogen, worauf der Fluchthafen Gold mit Schwäche reagierte. Obwohl die neue Inflation über die Druckerpresse der preistreibende Faktor für beide Märkte ist, könnte eine Endjahresrallye am Aktienmarkt zu einer teilweisen Korrektur des vorherigen Anstiegs des Goldpreises führen.

Mittel- bis langfristig ist das Umfeld für den Goldpreis aufgrund der neuen Liquidität aus den USA sehr günstig. Die kurzfristigen Repogeschäfte der FED mussten Ende der letzten Woche noch einmal auf 134,2 Mrd. US-Dollar kurzfristig ausgeweitet werden, um die Liquidität am Interbankengeldmarkt und somit die Stabilität des Bankensystems sicherzustellen. Als vor einem Monat die Zinsen am Interbankengeldmarkt kurzfristig in den zweistelligen Bereich sprangen und die FED intervenieren musste, dachten alle, dies wäre ein kurzfristiges Phänomen. Mittlerweile ist jedoch klar geworden, dass der Kreditmarkt an seinem Limit und die Probleme im Teilreserve-Kreditsystem strukturell sind.

Die Reduktion der Geldmenge um monatlich 50 Mrd. Dollar über anderthalb Jahre hinweg, hat dem Geldmarkt die Liquidität entzogen. Die Steuersenkungen und die gestiegenen Ausgaben haben das US-Defizit auf über eine Billionen US-Dollar ansteigen lassen und nun muss Zentralbankgeld nachgeschossen werden, um angesichts der gewachsenen Schulden die Liquidität sicherstellen zu können. Nach den Plänen der FED wird man bis Mitte nächsten Jahres die Bilanz wieder auf das Vor-Tapering-Niveau anheben.

Sollte sich die globale Wirtschaftsentwicklung jedoch bis dahin weiter eintrüben und immer mehr Staaten offiziell in die Rezession abgleiten, so dürfte die FED auch darüber hinaus weiter Geld drucken, um die Zinsen am kurzfristigen Ende unten zu halten. Die FED hat längst mit einem neuen QE-Programm begonnen, doch verkauft sie das den Märkten als kurzfristige Maßnahme, um bis zu den US-Wahlen den Schein einer prosperierenden Wirtschaft und sorgenfreien Zukunft zu wahren.

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Eine Rückführung der Geldmenge bei gleichzeitigem Schuldenwachstum war niemals möglich


Doch das Vertrauen schwindet und spätestens nach den US-Wahlen wird man die Katze aus dem Sack lassen. Die Märkte verstehen langsam, dass das Versprechen der FED die Zinsen zu normalisieren und die Liquidität wieder aus dem System zu ziehen, eine Lüge war. Immer weniger Investoren und Spekulanten lassen sich zum Narren halten und realisieren, dass es zwangsläufig zu einer weiteren Geldschwemme kommen muss, wenn die Regierungen und Banken den Bankrott verhindern wollen. Die Blase am Anleihenmarkt wird platzen und Gold und Silber die letzten sicheren Häfen sein, in die letztlich alle Marktteilnehmer gleichzeitig zu flüchten versuchen, was starke Anstiege der Edelmetallpreise mit sich bringen wird.

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Aufgrund der neuerlichen QE-Programme hält sich der Goldpreis bis dato noch auvh hohem Niveau



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