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Aktienmarkt gestützt - Goldmarkt gedrückt

09.12.2019  |  Markus Blaschzok
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Die deutsche Industrieproduktion fiel im Oktober um 1,7% - im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem Minus von 5,3%


Die Antwort auf diesen scheinbaren Widerspruch findet man in den Gelddruckprogrammen der EZB und insbesondere der US-Notenbank (FED).

Letztere hat ihre Notenbankbilanz seit dem 21. August um 300 Mrd. Dollar ausgeweitet und über Anleihenkäufe in Höhe von 180 Mrd. Dollar eine entsprechende Menge Liquidität in die Märkte bzw. Banken gepumpt, um einen Anstieg der Zinsen zu verhindern. Die Banken nehmen diese neue Liquidität und gehen mit einem Hebel in die Assetmärkte, weshalb die Aktienmärkte seit der neuen Gelddruckorgie der US-Notenbank wieder ansteigen.

In den letzten vier Monaten stieg dank der US-Notenbank die US-Staatsverschuldung um eine Billionen US-Dollar, die von der US-Notenbank gehaltenen Kapitalanlagen um 300 Mrd. Dollar, die Überschussreserven der Banken stiegen nur um 16 Mrd. Dollar, während 270 Mrd. Dollar monetarisiert wurden und in die Märkte flossen.

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Die US-Notenbank druckt wieder massiv Geld, was letztlich auch den Goldpreis wieder steigen lassen wird


Nachdem der Goldpreis in Euro binnen zwölf Monaten um 40% angestiegen war, ist es für die Regierungen aktuell ein Leichtes, den Goldpreis zu einer Korrektur zu zwingen, während man den Aktienmärkten unter die Arme greift. Fünf Notenbanken weltweit haben aktuell negative Realzinsen und sind auf diese angewiesen, um den Status Quo beizubehalten. Hört man auf zu Drucken, dann hört die Musik an den über Kredit gehebelten Finanzmärkten auf zu spielen.

Die Krise am Repomarkt hat gezeigt, dass die Banken wieder bzw. immer noch zu hoch gehebelt sind und man es die letzten zehn Jahre nicht geschafft hat, das Bankensystem, trotz der massiven Ausweitung der Basisgeldmenge, zu rekapitalisieren.

Die Notenbanken sind also gezwungen weiter die Geldmenge auszuweiten, wenn man keinen deflationären Crash zulassen will. US-Notenbankchef J. Powell hatte kürzlich bereits eine Inflationsrate jenseits der zwei Prozent-Marke als Ziel definiert und damit die Richtung vorgegeben. Der Goldpreis bleibt damit langfristig extrem stark unterstützt, da einerseits die Währungen weiter abwerten werden und andererseits Investoren sukzessive den sicheren und inflationsgeschützten Hafen suchen werden, was die reale Nachfrage erhöhen wird.

Man sollte sich deshalb um den aktuellen Rücksetzer am Goldmarkt nicht kümmern und froh über die kurzzeitige orchestrierte Drückung des Preises sein, denn eine Korrektur des Anstiegs um 50% würde jenen, die die Rallye im letzten Jahr verpasst haben, die Chance geben, noch einmal zu halbwegs günstigen Preisen zu kaufen, bevor der Goldpreis in Euro im kommenden Jahr auf ein neues Allzeithoch ansteigen wird.


Technische Analyse zu Gold

Terminmarkt: Das Sentiment ist immer noch extrem bullisch!

Die Netto-Shortposition der Big 4 erhöhte sich von 25 auf 27 Tage der Weltproduktion und die der Big 8 erhöhte sich von 43 auf 46 Tage. Der Preis stieg zum Stichtag um 16 $, während die Spekulanten mit 17 Tsd. Kontrakten auf einen steigenden Preis setzten. Das ist neutral bis wenig, weshalb sich der CoT-Index auch nur um 5 Punkte auf 6 Punkte verschlechtert hat. Scheinbar musste man leicht manipulieren, um einen Anstieg über den Widerstand bei 1.484 $ zu verhindern - dennoch musste man sich nicht groß ins Zeug legen.


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