NASDAQ verkaufen - Gold kaufen
11.12.2019 | Egon von Greyerz
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Die meisten normalen Menschen haben keine Vermögensanlagen, sondern nur Schulden. Diejenigen, die Häuser oder Wohnungen auf Hypothek besitzen, werden wahrscheinlich damit konfrontiert sein, dass der Wert ihrer Immobilien geringer werden wird als ihre Schuldenlasten. Es bleibt fraglich, ob die säumigen Immobilienbesitzer mithilfe staatlicher Gesetzgebung in ihren Häusern bleiben dürfen werden. Doch was ist mit jenen, die ihre Unterkünfte mieten? Werden sie unter den kommenden marxistischen Bedingungen ebenfalls bleiben dürfen?Natürlich wird es zu Bankenpleiten kommen, wenn jeder in "seinen vier Wänden" bleiben darf, selbst wenn die Schulden nicht bedient oder die Mieten nicht bezahlt werden können. Also werden Zentralbanken zu diesem Zweck mehr Geld schöpfen müssen, um die Banken über Wasser zu halten.
Extreme Vermögensunterschiede führen zu Revolutionen
Revolutionen und soziale Unruhen sind häufig Folge von ökonomischem Elend unter der Durchschnittsbevölkerung in Verbindung mit schwerer Verstimmung hinsichtlich der führenden Elite und der Reichen. In den meisten westlichen Ländern, aber auch in China und Russland, hat die Kluft zwischen Arm und Reich extreme Züge angenommen. Das Diagramm unten zeigt die Kluft zwischen dem reichsten 0,1% und den unteren 90%. In den 1980ern besaßen die unteren 90% noch 37% der Vermögensanlagen, der Anteil des reichsten 0,1% lag bei 10%. Wie man im Diagramm unten sehen kann, haben sich die Kurven derart angenähert, dass das Top-0,1% so viele Vermögenswerte besitzt wie die unteren 90%.
Auch im US-Einkommenswachstum spiegelt sich dieselbe Kluft zwischen dem obersten 1% und dem Rest wider. Wie man im Diagramm sehen kann, genoss das oberste 1% seit 1980 ein Einkommenswachstum von 350%, während die mittleren 60% im selben Zeitraum nur auf ein Wachstum von 47% kamen.
Diese massive Vermögens- und Einkommenskonzentration ist schlecht für die Wirtschaft, aber vor allem auch sehr gefährlich. Wenn der Wirtschaftsabschwung in den nächsten Jahren beginnt, wird das ökonomische Elend der Armen und Hungrigen wahrscheinlich zu großen sozialen Unruhen und sogar Bürgerkrieg führen. Die hohe Zahl von Migranten, die jüngst in viele Länder kamen, könnte auch zum Aufkommen von Neo-Nazi-Gruppierungen oder anderen politisch extrem-rechten Gruppen führen.
Insgesamt betrachtet, steuern wir also mit hohem Tempo auf eine sehr instabile und auch gefährliche Phase zu - ökonomisch wie sozial. Schon jetzt sehen wir auf der ganzen Welt große Proteste und Gewalt, und auch einen deutlichen Anstieg der Kriminalität. Viele Regierungen werden schon mit dem aktuellen Ausmaß von Kriminalität und Protest nicht fertig. In Schweden sind die Gefängnisse schon jetzt voll. Wenn diese Probleme eskalieren, wird die Welt wahrscheinlich zu einem deutlich unsichereren Ort werden, weil Staaten die Kontrolle über Recht und Ordnung verlieren.