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Gold ist keine Absicherung gegen "VPI-Inflation"

05.01.2020  |  Steve Saville
Wie alte Soldaten sterben alte Glaubensansätze nie. In der Finanzwelt handelt einer dieser vielen alten Glaubensansätze davon, dass Gold primär Absicherung gegen die sogenannte "VPI-Inflation" sei.

Der Glaube, dass große Goldpreisentwicklungen primär durch die "Preisinflation" gemessen durch den Verbraucherpreisindex (VPI) angetrieben werden, entstand durch das, was 1972 bis 1982 passiert ist. Wie durch den folgenden Chart illustriert, gab es eine starke positive Korrelation zwischen dem Goldpreis und der 12-monatigen Änderungsrate des VPI während dieser Zeit.

Doch es ist klar, dass diese positive Korrelation von 1972 bis 1982 nicht über die folgenden 37 Jahre anhielt. Der Chart zeigt im Speziellen, dass die wichtigsten kürzlichen beiden Goldpreisrallys (die Rallys, die Anfang 2001 und Ende 2008 begannen) nichts mit der "VPI-Inflation" zu tun hatten. Diese Rallys fanden inmitten des scharfen Rückgangs der VPI-Wachstumsrate statt und wurden zu keiner Zeit durch einen rapide steigenden VPI unterstützt. Der Chart zeigt zudem, dass die deutliche Aufwärtsbewegung des Goldpreises 2019 nichts mit der steigenden "VPI-Inflation" zu tun hatte.

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Alle deutlichen Goldrallys werden durch abnehmendes Vertrauen in geldpolitische Führungskräfte angetrieben. Das abnehmende Vertrauen kann mit der sogenannten "Preisinflation" assoziiert werden, doch muss das sicherlich nicht. Wie es der Fall während der großen Goldrallys 2001 und 2008 der Fall war, können sie mit Aktienmarktschwäche, Sorgen über das zukünftige Wirtschaftswachstum, Belastung im Bankensystem und minimale "Preisinflation" assoziiert werden.

An irgendeinem Punkt innerhalb der nächsten 10 Jahre könnte es einen großen bullischen Trend des Goldpreises geben, der im Zusammenhang mit einem großen Anstieg des VPI steht, doch das ist nicht das wahrscheinlichste Szenario. Es gibt eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass die nächste große Goldrally durch eine Umkehr des langfristigen Trends am US-Aktienmarkt ausgelöst werden wird. Tatsächlich hatte selbst der Goldbullenmarkt der 1970er Jahre mehr mit einem langfristigen bearischen Trend der US-Aktien (der US-Aktienmarkt erreichte Ende der 1960er Jahre eine Spitze und bildete 1982 einen Boden) zu tun als einer rapiden "Preisinflation."

Natürlich wird der Goldpreis in US-Dollar über sehr lange (50+ Jahre) Zeitspannen ansteigen, während der US-Dollar an Wert verliert, doch so wird es auch vielen anderen Assets in US-Dollar ergehen. Innerhalb dieser Gruppe von Assets, die tendenziell sehr langfristig in abgewerteter Währung steigen, ist die einzigartige Eigenschaft des Goldes seine Gegenzyklizität. Gold gewinnt den Großteil seines langfristigen Wertes während der Bust-Phasen des Konjunkturzyklus.


© Steve Saville
www.speculative-investor.com



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Dieser Artikel wurde am 16. Dezember 2019 auf www.tsi-blog.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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