Pandemieangst - Goldpreis springt - Aktienmärkte fallen
27.01.2020 | Markus Blaschzok
Vergangene Woche erreichten die Aktienmärkte noch neue Allzeithochs, doch nachdem erste bestätigte Fälle des Coronavirus in den USA und Europa gemeldet wurden, gerieten diese und alle konjunktursensiblen Rohstoffe sofort unter Verkaufsdruck. Die Märkte fürchten eine neue Pandemie, wie die der Spanischen Grippe, die zwischen 1918 und 1920 weltweit über 50 Millionen Todesopfer forderte bei einer Sterblichkeitsrate von 2,5%.
Ob der Ausbruch des Coronavirus durch die Maßnahmen der chinesischen Regierung eingedämmt werden kann, werden die nächsten Tage zeigen. Das Virus hat eine Inkubationszeit von bis zu zwei Wochen und ist hoch ansteckend. Da es beim Menschen bisher keine Immunität und somit keine Herdenimmunität gibt, kann sich das Virus auch ungehindert ausbreiten, wobei 3% der Infizierten bisher starben.
Dieser Sterblichkeitsrate von 3% kann man jedoch keinen Glauben schenken, da die wahre Zahl der Infektionen unbekannt ist - manche Schätzungen liegen höher und manche niedriger. Die Kombination aller Faktoren hat das Potenzial für eine Pandemie, wie der Spanischen Grippe, weshalb die chinesische Regierung über 50 Millionen Menschen in 17 Städten unter Quarantäne gestellt hat, um den Ausbruch einzudämmen. Da die Menschen dort keine Zeit zur Vorbereitung hatten, gibt es Hamsterkäufe, Verteilungskämpfe und das öffentliche Leben kam völlig zum Erliegen.
Sollten die Chinesen den Virus nicht in den Quarantänegebieten eingrenzen können, dann würde die ohnehin angeschlagene Weltwirtschaft, die sich am Ende ihres Konjunkturzyklus befindet, bei einer Pandemie sicher in die Rezession abrutschen. Der Verkehr und die Industrie würden teilweise zum Erliegen kommen, sodass die Entscheidung einiger Investoren zu Gewinnmitnahmen nicht unlogisch ist. Obwohl die bestätigten Infektionen und Toten in China noch exponentiell ansteigen, versuchen die Regierungen Europas und der USA noch zu beruhigen. Am Montagmorgen lag die Zahl der bestätigten Infektionen bei 2.799 und die Zahl der Toten bei 81.
Nachdem die neuesten Zahlen zu den Neuinfektionen veröffentlicht wurden, brachen die Aktienmärkte (Dow Jones -2%) (S&P 500 -2,3%) sowie der Rohölpreis zum Handelsstart am Montag in Asien ein, während der Goldpreis seine klassische Funktion als sicherer Hafen erfüllte und auf 1.589 $ nach oben sprang.
Der Rohölpreis leidet hingegen seit längerer Zeit unter einem deutlichen Überangebot, weshalb der Abwärtstrend aktuell durch die Ängste nur verstärkt wird. Die OPEC erwog vergangene Woche die Produktionskürzungen bis zum Jahresende beizubehalten, um den Preis zu stützen. Bei ihrem Treffen im März und Juni will man letztlich darüber entscheiden.
Die sich abkühlende Konjunktur wirkt dämpfend auf den Rohölpreis, doch die Angst vor einer Pandemie des Coronavirus, die die Weltwirtschaft in den Abgrund reißen könnte, übt nun zusätzlich spekulativen Verkaufsdruck aus. Weiterhin verkauft der Iran trotz der Sanktionen Rohöl an seine Nachbarn und China verarbeitet aktuell mehr Rohöl denn je mit 13,04 Millionen Barrel am Tag, was einem Plus von 7,6% zum Vorjahr entsprechen soll. Die IEA erwartet einen Überschuss am Rohölmarkt während der gesamten ersten Hälfte von 2020, weshalb der Rohölpreis in den kommenden Monaten niedrig bleiben und somit die Konjunktur stützen dürfte.
Auf Silber, das sowohl monetäre Eigenschaften besitzt, sowie ein Industriemetall ist, wirken beide Kräfte. Dennoch konnte auch der Silberpreis zum Wochenstart dem Goldpreis folgen und einen deutlichen Preisanstieg verbuchen, wenn dieser auch geringer als beim Gold ausfiel. Die konjunktursensitiven Industrieedelmetalle Platin und
Quelle: Pixabay
Ob der Ausbruch des Coronavirus durch die Maßnahmen der chinesischen Regierung eingedämmt werden kann, werden die nächsten Tage zeigen. Das Virus hat eine Inkubationszeit von bis zu zwei Wochen und ist hoch ansteckend. Da es beim Menschen bisher keine Immunität und somit keine Herdenimmunität gibt, kann sich das Virus auch ungehindert ausbreiten, wobei 3% der Infizierten bisher starben.
Dieser Sterblichkeitsrate von 3% kann man jedoch keinen Glauben schenken, da die wahre Zahl der Infektionen unbekannt ist - manche Schätzungen liegen höher und manche niedriger. Die Kombination aller Faktoren hat das Potenzial für eine Pandemie, wie der Spanischen Grippe, weshalb die chinesische Regierung über 50 Millionen Menschen in 17 Städten unter Quarantäne gestellt hat, um den Ausbruch einzudämmen. Da die Menschen dort keine Zeit zur Vorbereitung hatten, gibt es Hamsterkäufe, Verteilungskämpfe und das öffentliche Leben kam völlig zum Erliegen.
Sollten die Chinesen den Virus nicht in den Quarantänegebieten eingrenzen können, dann würde die ohnehin angeschlagene Weltwirtschaft, die sich am Ende ihres Konjunkturzyklus befindet, bei einer Pandemie sicher in die Rezession abrutschen. Der Verkehr und die Industrie würden teilweise zum Erliegen kommen, sodass die Entscheidung einiger Investoren zu Gewinnmitnahmen nicht unlogisch ist. Obwohl die bestätigten Infektionen und Toten in China noch exponentiell ansteigen, versuchen die Regierungen Europas und der USA noch zu beruhigen. Am Montagmorgen lag die Zahl der bestätigten Infektionen bei 2.799 und die Zahl der Toten bei 81.
Die Zahl der bestätigten Neuinfektionen steigt aktuell noch exponentiell und scheinbar ungebremst
Nachdem die neuesten Zahlen zu den Neuinfektionen veröffentlicht wurden, brachen die Aktienmärkte (Dow Jones -2%) (S&P 500 -2,3%) sowie der Rohölpreis zum Handelsstart am Montag in Asien ein, während der Goldpreis seine klassische Funktion als sicherer Hafen erfüllte und auf 1.589 $ nach oben sprang.
Der Rohölpreis leidet hingegen seit längerer Zeit unter einem deutlichen Überangebot, weshalb der Abwärtstrend aktuell durch die Ängste nur verstärkt wird. Die OPEC erwog vergangene Woche die Produktionskürzungen bis zum Jahresende beizubehalten, um den Preis zu stützen. Bei ihrem Treffen im März und Juni will man letztlich darüber entscheiden.
Die sich abkühlende Konjunktur wirkt dämpfend auf den Rohölpreis, doch die Angst vor einer Pandemie des Coronavirus, die die Weltwirtschaft in den Abgrund reißen könnte, übt nun zusätzlich spekulativen Verkaufsdruck aus. Weiterhin verkauft der Iran trotz der Sanktionen Rohöl an seine Nachbarn und China verarbeitet aktuell mehr Rohöl denn je mit 13,04 Millionen Barrel am Tag, was einem Plus von 7,6% zum Vorjahr entsprechen soll. Die IEA erwartet einen Überschuss am Rohölmarkt während der gesamten ersten Hälfte von 2020, weshalb der Rohölpreis in den kommenden Monaten niedrig bleiben und somit die Konjunktur stützen dürfte.
Auf Silber, das sowohl monetäre Eigenschaften besitzt, sowie ein Industriemetall ist, wirken beide Kräfte. Dennoch konnte auch der Silberpreis zum Wochenstart dem Goldpreis folgen und einen deutlichen Preisanstieg verbuchen, wenn dieser auch geringer als beim Gold ausfiel. Die konjunktursensitiven Industrieedelmetalle Platin und