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Ausblick 2020: Eine richtige Betrachtung des Goldes

08.04.2020  |  Dr. Keith Weiner
Das ist unsere jährliche Analyse der Gold- und Silbermärkte. Wir betrachten Marktteilnehmer, Dynamiken, Denkfehler, Treiber und geben letztlich unsere Prognosen für die Metallpreise über das kommende Jahr ab.


Einleitung

Den wahrscheinlichen Pfad der Metallpreise kurzfristig zu prognostizieren, ist einfach. Man betrachtet einfach die Fundamentaldaten. Jeden Tag kalkulieren wir den Goldfundamentalpreis und den Silberfundamentalpreis (die Methode wird unten beschrieben) und unsere Datenreihen reichen bis 1996 zurück. Hier ist ein Chart, der den Goldfundamentalpreis der letzten drei Jahre zeigt:

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Wir haben den Zeitpunkt unserer Prognose für 2018 markiert (letztes Jahr haben wir ausgesetzt). Zu diesem Zeitpunkt erwarteten wir, dass der Goldpreis 1.450 Dollar je Unze bis zum Ende des Jahres erreichen würde. Wir lagen richtig, was die Fundamentaldaten anging und der Preis erreichte und übertraf unseren Zielwert letztlich. Wenn auch sechs Monate zu spät.

Natürlich kann der Marktpreis vom Fundamentalpreis abweichen, manchmal um einen deutlichen Prozentsatz und manchmal über eine lange Zeitspanne hinweg. Und früher oder später nähern sie sich typischerweise an. Ende 2019 lagen Markt- und Fundamentalpreis weniger als 10 Dollar voneinander auseinander. Wie weit können sie voneinander abweichen? Im letzten Jahrzehnt belief sich der höchste Preisunterschied auf mehr als 25%.

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Den Preis langfristiger zu prognostizieren, ist schwieriger. Die Fundamentaldaten zeigen den relativen Druck am Spot- und Futuresmarkt, was jedoch nur eine Momentaufnahme ist. Sie prognostizieren nicht, wie sich dieser Druck verändern könnte. Dafür muss man natürlich den Dollar, Kredit, Zinsen, andere Währungen, die Wirtschaft und auch Wildcards wie Bitcoin betrachten.

Im Mathematikunterricht der vierten Klasse wollte Frau Jennifer nicht, dass die Kinder einfach nur "42" an das Ende einer Rechnung schreiben (um den Autor Douglas Adams zu zitieren). Sie wollte den gesamten Rechenweg ausgeschrieben haben. Es ist nicht sonderlich nützlich, wenn wir sagen "Silber bei 10 Dollar" (oder 100 Dollar), ohne zu sagen warum.

Unten werden wir unsere "lange Gleichung" zeigen, bevor wir zu unseren letztlichen Zahlen kommen.


Wie man nicht über Gold nachdenkt

Es erscheint merkwürdig, damit zu beginnen, wie man es nicht macht. Doch diese Schritte sind sehr
geläufig und viele Menschen beginnen mit einem dieser Ansätze; wie verschwörerische Preismanipulationstheorien, Gerüchte, aus dem Zusammenhang gegriffene Halbwahrheiten oder Bergbauproduktions- und Konsumdaten des Produktionssektors.

Wir haben den Überblick über diejenigen Personen verloren, die feste Zeitpunkte für irgendeine Art von Katastrophe veröffentlicht haben. Diese Daten kamen und gingen. Einige dieser Typen haben bereits dutzende Male die nicht stattgefundenen Hyperinflationen prognostiziert. Trotz ihrer Bemühungen ist der Dollar noch immer intakt.

Unserer Meinung nach stirbt der Dollar tatsächlich, doch nicht durch den thermonuklearen Angriff der Hyperinflation. Sondern vielmehr durch das kalte Ertrinken, wenn ein starker Schwimmer schließlich erschöpft in den Wellen des Meeres versinkt. Er wird nicht sterben, wenn sich die G20 trifft oder eine Ankündigung des IWFs darüber folgt, dass der Reservestatus des Dollar verschwunden ist. So funktioniert das nicht.

Diese Ansätze sind nicht hilfreich. Sie können langfristige Halter verwirren und dazu führen, dass Trader kostspielige Fehler begehen.

Wir haben eine Menge darüber geschrieben, um die Behauptungen von Preismanipulation zu widerlegen.

Allgemein fallen Verschwörungstheorien in einige Kategorien. Erstens: Zentralbanken verkaufen Gold. Vielleicht tun sie das, doch was erklärt den noch größeren Silberpreisrückgang im Jahr 2011? Die Banken haben kein Silber. Wenn Gold also durch den Zentralbankenverkauf des Metalls manipuliert würde, dann sollte uns Silber zeigen, wie ein nicht manipulierter Preis aussieht. Und das Gold-Silber-Verhältnis läge näher an der 10 anstatt der 100.


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