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Gold - Warum haben Sie nichts gelernt aus der Finanzkrise 2008/09?

01.03.2020  |  Robert Schröder
Das Coronavirus hat Europa und Deutschland erreicht. DAX und Co. reagieren extrem und verlieren in der zurückliegenden Handelswoche 10 bis 12 Prozent. So viel wie vor 10 Jahren im Rahmen der Finanz- und Weltwirtschaftskrise. Gold als klassische Krisenwährung explodiert förmlich und steigt über 2.000 USD … Äh … Nein, halt, Moment! Der Goldpreis weist einen Wochenverlust von 3,59 Prozent aus und notiert wieder deutlich unter der 1.600 USD! Was ist denn da los? Haben die Bullen die Grippe?

Es ist die konventionelle 08/15-Denkweise aus den 1990ern: Crasht der DAX, steigt Gold. Und umgekehrt. So kann man es zumindest immer wieder in den einschlägigen Foren und Börsianer-Treffs etc. lesen. Und auch die einschlägigen Börsenmedien werden nicht müde, diese vermeintliche Korrelation unter die Leute zu streuen. Ein Blick auf den Chartverlauf der beiden Märkte reicht allerdings aus, um diese Hausfrauen-Korrelation schnell zu entzaubern.

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Man kann es drehen und wenden wie man will. Eine Korrelation zwischen Gold und dem DAX gibt es schlichtweg nicht. Wenn überhaupt, dann nur temporär und damit als Zufallsprodukt. Seit fast 20 Jahren bewegen sich DAX und Gold per Tendenz "Hand in Hand" aufwärts. Während der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/09 kam auch der Goldpreis massiv unter Druck. Anschließend ging es für beide parallel und jahrelang aufwärts.

Die letzte Analyse vom 25. Februar "Gold, das Coronavirus und diese trügerische Sicherheit" sah den Goldpreis in den letzten Zügen eines Aufwärtszyklus. Kurse bis ca. 1.450 USD wurden skizziert und charttechnisch hergeleitet.

Naturgemäß sind solche Analysen und Aussagen in diesen Tagen und Wochen so beliebt wie eine Infektion mit dem … Sie wissen schon. Niemand will als Goldbugs auf Goldseiten.de etwas von fallenden Goldkursen lesen, während der DAX kollabiert und die Welt möglicherweise auf eine Pandemie zusteuert. Wer derartiges auch nur ansatzweise schreibt und veröffentlicht, ist schnell unten durch und muss sich diverse Emails antun, die zum Teil schon ins Persönliche gehen…

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Die letzten Tage geben der Charttechnik und den Elliott Wellen allerdings Recht. Am Freitag sackte Gold um 3,62 Prozent ab. In einem ähnlichen Ausmaß wurde auch die gesamte Handelswoche abgeschlossen, die damit die schlechteste seit Mai 2017 gewesen ist. Zutiefst enttäuschend also. Zumindest für alle Gold-Anleger mit überzogenen Erwartungen.

Die genannte Marke von 1.611 USD wurde ebenfalls am letzten Freitag gerissen. Damit hat sich der 5-teilige Aufwärtsimpuls à la Elliott Waves manifestiert. Welle v der 5 ist mit dem jüngsten Hoch bei 1.689 USD komplett. Die Aufwärtsbewegung seit August 2018 ist damit jetzt sehr wahrscheinlich beendet. Solang Gold jetzt keine neuen Jahreshochs mehr erreicht, dürften die nächsten Monate eher von tendenziell fallenden Gold-Notierungen geprägt sein. Die Marke um ca. 1.450 USD als Korrekturziel kann in diesem Zusammenhang nochmals bekräftigt werden.


© Robert Schröder
www.Elliott-Waves.com


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Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in dem besprochenen Wertpapier derzeit nicht investiert. Die bereitgestellten Informationen spiegeln lediglich die persönliche Meinung des Autors wider, stellen keine Anlageberatung oder Aufforderung zu Wertpapiergeschäften dar und können eine individuelle anleger- und anlagengerechte Beratung nicht ersetzen.



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