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Das war’s!

11.03.2020  |  Egon von Greyerz
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Es würde mich nicht überraschen, wenn die Behörden den Menschen letztendlich sagen, sie sollen wie gewohnt weitermachen, es werde keine Quarantäne geben. Wenn die durchschnittliche Mortalitätsrate bei nicht mehr als 2% liegt, wäre das ein kalkulierbares Risiko, dass die Behörden möglicherweise eingehen werden. Die komplette Schließung des Landes und der Produktion, mit Folgen wie Nahrungsmittel- und Medikamentenknappheiten, würde im Verlauf der Zeit womöglich mehr Todesopfer fordern als das Virus an sich.


Für Investoren sind schlechte Nachrichten gute - bis jetzt

Während sich normale Menschen also Sorgen wegen des Corona-Virus machen, liegt der Fokus der Investoren auf den einbrechenden Aktienmärkten. Die meisten Menschen der Welt sind sich überhaupt nicht bewusst, dass der Dow letzte Woche mit seinem 4.000-Punkte-Verlust (14%) den größten Punktverlust seiner Geschichte gemacht hat - und das gilt auch für die vielen ähnlichen Verluste an anderen Weltmärkten.

Investoren lieben schlechte Nachrichten, wie gesunkene Erträge und schlechte Wirtschaftszahlen, weil diese zu mehr Wirtschaftsstimuli führen. Bis vor einer Woche liebten die Märkte die Tatsache, dass Zentralbanken auf der ganzen Welt jetzt zur größten Geldschöpfungsübung der Geschichte angetreten sind. Investoren machen sich keine Sorgen über die Gründe der massiven Liquiditätsspritzen, die aufgrund von Problemen im Weltfinanzsystem verabreicht werden. Geldschöpfung bedeutet stattdessen, dass Aktienmarktinvestoren über mehr Kredit und Barmittel verfügen können. Schlechte Nachrichten für die Wirtschaft haben also zu wolkenkratzenden Aktienmarktnotierungen geführt.

Klar ist: Zentralbanken werden in Kürze die Geldschöpfung hochfahren, und diejenigen, die noch in der Lage dazu sind (wie die Federal Reserve), werden die Zinssätze senken. Die Zinssatzsenkung der Fed um ½% von Dienstag scheint wie eine Panikreaktion. Da die Auswirkungen des Corona-Virus in den USA bislang sehr moderat gewesen sind, müssen die Probleme im Finanzsystem liegen. Niedrigere Zinssätze, mehr Repos, mehr QE etc. - es gibt auf jeden Fall große systemische Probleme!

Möglicherweise könnte der Mix aus Zinssatzsenkungen und Geldschöpfung zu einem schnellen Rücksprung an den Aktienmärkten führen, der alle zurück in den Markt zieht. Doch diese Geldschöpfung wird nur sehr kurz Wirkung zeigen. Denn jede Korrektur wird nur von kurzer Dauer sein und der darauffolgende große Einbruch wird verheerend sein. Also: Jetzt ist definitiv nicht die Zeit, um bei Rücksetzern zu kaufen! Für alle, die noch im Aktienmarkt sind, wäre es deutlich besser, bei Kursrücksprüngen auszusteigen.


Gold auf Allzeithochs in vielen Währungen

Edelmetallanleger sind nervös, weil wir gerade einen kleinen Rücksetzer erleben. Es ähnelt dem Jahr 2008, als Edelmetalle und Minenwerte anfänglich stark ausverkauft wurden, bevor die Rally wiedereinsetzte. Es ist möglich, dass die Metalle weiter korrigieren, bevor sie ihren Aufwärtstrend wiederaufnehmen. Aber diese Korrektur wird deutlich geringer ausfallen als 2008.

In vielen Währungen - wie dem Pfund und dem australischen/ kanadischen Dollar - steht Gold auf Allzeithochs. Es wird nicht mehr lange dauern, bis Gold auch in US-Dollar ein neues Hoch markieren wird.

Es sollte kein Zweifel daran bestehen, dass Gold und Silber die kommenden Probleme in der Weltwirtschaft abbilden werden – und insbesondere die Währungsentwertungen, die unter Garantie aufgrund der unbegrenzten Geldschöpfung stattfinden werden.


Dow verkaufen und Gold kaufen!

Das Dow/Gold-Verhältnis zeigt es klar und deutlich. Seit 1999 ist der Dow um 65% gegenüber Gold gesunken. So gut wie kein Aktienmarktinvestor ist sich dieser Tatsache bewusst. Seit Oktober 2018 ist der Dow um 30% gegenüber Gold gefallen und allein im Jahr 2020 schon um 15%.

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Ich gehe davon aus, dass das Verhältnis anfänglich auf das Niveau von 1980 - also 1:1 - sinken wird. Die genauen Stände lassen sich schwer prognostizieren, aber sagen wir, der Dow könnte bei 10.000 und Gold bei 10.000 $ stehen. Letztlich könnte das Verhältnis aus meiner Sicht unter 1 fallen - auf ½ oder niedriger -, was sich mit der langfristigen Trendlinie decken würde (nicht im Chart gezeigt).

Doch selbst wenn das Verhältnis nur auf 1 fiele, würden wir hier von einem 94 %igen Verlust der Aktien gegenüber Gold sprechen.

Also: Eine recht simple Entscheidung! Steigen Sie aus allen Aktien und auch aus allen anderen Blasenanlagen aus und kaufen Sie physisches Gold als beste Form des Vermögensschutzes und als Absicherung gegen den schlimmsten ökonomischen Abschwung der modernen Gegenwart (seit dem 18. Jahrhundert).


© Egon von Greyerz
Matterhorn Asset Management AG



Dieser Artikel wurde am 05. März 2020 auf www.goldswitzerland.com veröffentlicht.


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