Russisch-Saudischer "Ölkrieg" nur vorgetäuscht, um US-Öl-Industrie in die Knie zu zwingen?
12.03.2020 | Sascha Opel
Seit wenigen Tagen kursieren in den sozialen Medien apokalyptische Szenarien. "Das globale Finanzsystem steht unmittelbar vor dem Kollaps. Nur noch Gold und Cryptos werden die Rettung bringen", meint beispielsweise Hackerlegende und Internetunternehmer Kim Dotcom. Ob nun gleich das ganze Finanzsystem kollabiert, lassen wir mal dahingestellt.
Ich glaube nach wie vor, dass man alles unternehmen wird, um das Finanzsystem weiter am Leben zu halten. Denn: Auf die Apokalypse haben sehr wahrscheinlich die wenigsten Menschen Lust. Schon gar nicht unsere Politiker und Zentralbanker, die dann überflüssig und hinweggefegt werden würden.
Wir sehen eher das "finale Aufblasen" des Schuldensystems mit koordinierter, globaler Zentralbankenhilfe, gigantischen Konjunktur- und Infrastrukturprogrammen, die unmittelbar nach Abflauen des Coronahypes auf den Weg gebracht werden, mit Steuerentlastungen und weiteren Stützungsmaßnahmen kommen. So wird die globale Konjunktur, die aktuell nicht in einer Wachstumsdelle, sondern in einer Rezession steckt, wieder zum Rollen gebracht.
Die Frage ist: Wie weit reicht die Panik an den Märkten noch? Der Ölpreiscrash um über 30% am gestrigen Tag ist Teil eines deflationären Schocks, der schwer verdaulich wirkt.
Ein Kenner des Ölmarktes sagte mir gestern: Der Ölkrieg zwischen Russland und Saudi-Arabien könnte auch nur eine "Inszenierung" sein, um die Amerikaner aus dem Ölmarkt zu drängen.
In der nachstehenden Grafik sieht man schön, wie es die USA es in 10 Jahren zum größten Ölförderer der Welt geschafft haben.
Eine Allianz Saudi-Arabien/Russland, die als "Ölkrieg" der beiden "getarnt" ist, um die USA aus dem Spiel zu nehmen? Klingt nach Verschwörungstheorie, aber könnte was dran sein. Denn: Gazprom und Saudi-Aramco können selbst bei dauerhaften Preisen um 30 USD profitabel fördern. Die US-Fracking-Industrie dagegen nicht.
Auch viele westliche Ölkonzerne, wie BP, Shell oder ExxonMobil, dürften angesichts einer in den letzten Jahren dramatisch hochgefahrenen Verschuldung, in erhebliche Finanzprobleme kommen. Das Verkaufen von Assets und die Einstellung von Aktienrückkäufen spricht Bände.
Das Ende des Petrodollars?
Wenn also das Ziel von Russland und Saudi-Arabien die Beendigung des US-Öl-Booms sein sollte, dann könnte irgendwann auch das Petrodollarsystem kippen. Bislang wird Öl noch in USD gehandelt. Doch werden die Saudis und Russen künftig mitspielen, wenn die USA ihre Zinsen auch auf Null senken?
Aus der Dollarfakturierung des Erdöls (=Petrodollar) lassen sich drei Bedeutungen ableiten:
Ich glaube nach wie vor, dass man alles unternehmen wird, um das Finanzsystem weiter am Leben zu halten. Denn: Auf die Apokalypse haben sehr wahrscheinlich die wenigsten Menschen Lust. Schon gar nicht unsere Politiker und Zentralbanker, die dann überflüssig und hinweggefegt werden würden.
Wir sehen eher das "finale Aufblasen" des Schuldensystems mit koordinierter, globaler Zentralbankenhilfe, gigantischen Konjunktur- und Infrastrukturprogrammen, die unmittelbar nach Abflauen des Coronahypes auf den Weg gebracht werden, mit Steuerentlastungen und weiteren Stützungsmaßnahmen kommen. So wird die globale Konjunktur, die aktuell nicht in einer Wachstumsdelle, sondern in einer Rezession steckt, wieder zum Rollen gebracht.
Die Frage ist: Wie weit reicht die Panik an den Märkten noch? Der Ölpreiscrash um über 30% am gestrigen Tag ist Teil eines deflationären Schocks, der schwer verdaulich wirkt.
Ein Kenner des Ölmarktes sagte mir gestern: Der Ölkrieg zwischen Russland und Saudi-Arabien könnte auch nur eine "Inszenierung" sein, um die Amerikaner aus dem Ölmarkt zu drängen.
In der nachstehenden Grafik sieht man schön, wie es die USA es in 10 Jahren zum größten Ölförderer der Welt geschafft haben.
Eine Allianz Saudi-Arabien/Russland, die als "Ölkrieg" der beiden "getarnt" ist, um die USA aus dem Spiel zu nehmen? Klingt nach Verschwörungstheorie, aber könnte was dran sein. Denn: Gazprom und Saudi-Aramco können selbst bei dauerhaften Preisen um 30 USD profitabel fördern. Die US-Fracking-Industrie dagegen nicht.
Auch viele westliche Ölkonzerne, wie BP, Shell oder ExxonMobil, dürften angesichts einer in den letzten Jahren dramatisch hochgefahrenen Verschuldung, in erhebliche Finanzprobleme kommen. Das Verkaufen von Assets und die Einstellung von Aktienrückkäufen spricht Bände.
Das Ende des Petrodollars?
Wenn also das Ziel von Russland und Saudi-Arabien die Beendigung des US-Öl-Booms sein sollte, dann könnte irgendwann auch das Petrodollarsystem kippen. Bislang wird Öl noch in USD gehandelt. Doch werden die Saudis und Russen künftig mitspielen, wenn die USA ihre Zinsen auch auf Null senken?
Aus der Dollarfakturierung des Erdöls (=Petrodollar) lassen sich drei Bedeutungen ableiten: