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Coronavirus wird Goldpreis ankurbeln

16.03.2020  |  Jan Nieuwenhuijs
- Seite 3 -
Der Coronavirus wird dafür sorgen, dass die europäische Wirtschaft einen deutlichen Rückschlag erleiden wird (wie in China). Dies wird Unternehmen schaden und wird - meiner Meinung nach - die Wirtschaft in eine Rezession abgleiten lassen. Am Mittwoch erklärten Offizielle der Europäischen Union, dass man eine "interne Reflektion" darüber beginnen würde, wie man scheiternde Banken handhabt. Banken werden mit Insolvenz konfrontiert werden.

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Warum Gold steigen wird

Gold ist seit tausenden Jahren ein sicherer Hafen. Und noch immer bietet Gold den besten Schutz, wenn die Wirtschaft kontrahiert, Aktienmärkte einbrechen und Banken scheitern. Denn es ist der einzige Finanzvermögenswert, der niemandes Verbindlichkeit ist. Gold besitzt kein Gegenparteirisiko und kann nicht gedruckt werden.

Andere traditionelle sichere Häfen sind Staatsanleihen. In den letzten Jahren korrelierte der Goldpreis in US-Dollar mit den langfristigen Realzinsen. Wann immer die Realzinsen sinken, steigt der Goldpreis. Realzinsen werden kalkuliert, indem man die Inflation - in diesem Fall - von den nominalen Zinsen einer US-amerikanischen 10-Jahresstaatsanleihe (UST) subtrahiert. Am Dienstag fiel der Nominalzins einer 10-Jahresstaatsanleihe zum ersten Mal unter 1%. Ich erwarte, dass die nominalen Zinsen in den USA weiter abnehmen werden (und möglicherweise ins Negative abrutschen, wie in Europa und Japan). Das wäre bullisch für den Goldpreis.

Die Abnahme der UST-Rendite folgte, nachdem die Federal Reserve ihren Basiszinssatz am Dienstag um 0,5% gesenkt hatte, um die Märkte zu beruhigen. In der letzten Woche erlebte der US-Aktienmarkt seine schnellste Korrektur der Geschichte.

Investoren sind dabei, Exters umgekehrter Pyramide nach unten zu folgen: Sie verkaufen Aktien, kaufen Regierungsanleihen und in gewissem Maße Gold.

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Ich sage hier "in gewissem Maße", weil Gold aktuell nur einen kleinen Bruchteil aller Finanzvermögenswerte ausmacht. Als ich Jeffrey Christian von CPM Group fragte, welchen Prozentsatz Gold seiner Ansicht nach nun repräsentieren würde, so meinte er via E-Mail:

"Gold machte 2019 etwa 0,52% aller Finanzvermögenswerte der Welt aus, ein Anstieg von den 0,51% im Jahr 2018."

Meiner Meinung nach bedeutet dies, dass es noch immer deutliches Aufwärtspotenzial für Gold gibt.


Schlussfolgerung

Auch wenn ich glaube, dass Gold noch eine Menge Aufwärtspotenzial besitzt, so kann dies ein holpriger Weg werden. Wenn die Wirtschaft kontrahiert, können deflationäre Kräfte Gold zurückhalten. Zentralbanken werden keine Deflation tolerieren und sicherlich nicht mit einem himmelhohen Schulden-BIP-Verhältnis. Deflation führt dazu, dass Nominaleinkommen abnehmen, was Schulden wiederum nicht-bedienbar macht. Dies würde eine Kette an Zahlungsausfällen auslösen. Zentralbanken sind bereit, dieses Szenario zu umgehen und werden weiterhin Inflation verfolgen, um Schuldenlasten zu lindern.

Wenn die Wirtschaft kontrahiert oder Deflation droht, dann wäre ich nicht sonderlich überrascht, wenn die Zentralbanken entweder Bargeld verteilen, das durch neue Gelddruckerei finanziert wurde (Helikoptergeld) oder ihre Währungen gegenüber Gold direkt abwerten, wie sie es in den 1930er Jahren getan haben. Beide Szenarien könnten sich deutlich auf den Goldpreis auswirken.

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© Jan Nieuwenhuijs
The Gold Observer


Dieser Artikel wurde am 05. März 2020 auf www.voimagold.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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