Ist Gold kaputt?
16.03.2020 | Robert Schröder
Gold-Anleger verstehen mittlerweile die Welt nicht mehr und schieben ihren OP-Mundschutz zur Seite, damit sie nicht hyperventilieren … Jetzt scheint, ausgelöst durch den Coronavirus, die größte Krise seit der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/09 aufzuziehen. Mindestens.
Der Weltwirtschaft drohen massive Einschnitte. Eine tiefe Rezession in Deutschland und Europa ist nur noch eine Frage der Zeit. Doch der Goldpreis kann auch nach dem jüngsten Aktiencrash bei DAX und Dow Jones um über 25 Prozent nicht davon profitieren. Was muss denn noch passieren, damit Gold seine Funktion als Krisenwährung endlich wahrnimmt?
Die aktuelle Situation zeigt ganz gut, dass alte und starre Denkmuster nicht mehr funktionieren. 1929 ist nicht mit 2008/09 oder dem Jahr 2020 zu vergleichen. Was gestern funktioniert hat, interessiert heute niemanden mehr. Die Lage ist heute eine völlig andere. Ein externer Faktor in Gestalt des Coronavirus schwebt aktuell wie ein Damokles-Schwert über allem und jedem.
Spätestens nach der zurückliegenden Woche mit einem Gold-Minus von zeitweise fast 10 Prozent, dürfte jedem klar sein, dass Gold nicht gegen den neuartigen Virus hilft. Die Welt hat kein monetäres Problem, sondern epidemiologisches! Gefragt sind Schutzausrüstungen, Desinfektionsmittel, Medikamente und Impfstoffe. Es geht um mehr als den lapidaren Werterhalt des Geldes. Es geht, wenn man es herunterbricht, ums nackte Überleben. Welchen Nutzen soll Gold in diesem Zusammenhang bitte haben? Kann Gold Sie vor COVID-19 schützen, wenn es keine FFP3-Schutzmasken gibt?
Nach der letzten Analyse vom 1. März "Gold - Warum haben Sie nichts gelernt aus der Finanzkrise 2008/09" konnte Gold am 8. März mit 1703,10 USD zeitweise nochmals auftrumpfen und auf 1.703 USD steigen. Gold-Anleger sahen sich bis hierhin bestätigt.
Doch die letzte Handelswoche war eine Horrorwoche. Fast 9% hat der Goldpreis verloren. Man muss schon ins Gold-Crash-Jahr 2013 zurückgehen, um einen ähnlich schlechten Zeitraum zu finden. Der Crash am Aktienmarkt zog also wider Erwarten auch Gold mit in die Tiefe.
Charttechnisch waren die letzten fünf Handelstage nun der Sargnagel für Gold. Die Welle 5 des Aufwärtszyklus seit August 2018 hat sich mit dem genannten Hoch im Rahmen eines Abschlussmuster nochmals leicht nach oben ausgedehnt. Anschließend erfolgte der abrupte Trendwechsel, der so dynamisch verlief, dass Gold den Trendkanal nach unten verlassen hat und fast auf der 1.500 USD Marke aufgesetzt hat.
Damit ist jetzt auch für den Letzten sichtbar, dass Gold als Krisenwährung komplett versagt hat. Vor diesem Hintergrund ist das Kursziel von etwa 1.347 USD für dieses Jahr aktueller denn je. Ob selbiges jetzt direkt angesteuert wird oder über eine (fällige) Gegenbewegung, ist derzeit (noch) nicht absehbar.
© Robert Schröder
www.Elliott-Waves.com
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Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in dem besprochenen Wertpapier derzeit nicht investiert. Die bereitgestellten Informationen spiegeln lediglich die persönliche Meinung des Autors wider, stellen keine Anlageberatung oder Aufforderung zu Wertpapiergeschäften dar und können eine individuelle anleger- und anlagengerechte Beratung nicht ersetzen.
Der Weltwirtschaft drohen massive Einschnitte. Eine tiefe Rezession in Deutschland und Europa ist nur noch eine Frage der Zeit. Doch der Goldpreis kann auch nach dem jüngsten Aktiencrash bei DAX und Dow Jones um über 25 Prozent nicht davon profitieren. Was muss denn noch passieren, damit Gold seine Funktion als Krisenwährung endlich wahrnimmt?
Die aktuelle Situation zeigt ganz gut, dass alte und starre Denkmuster nicht mehr funktionieren. 1929 ist nicht mit 2008/09 oder dem Jahr 2020 zu vergleichen. Was gestern funktioniert hat, interessiert heute niemanden mehr. Die Lage ist heute eine völlig andere. Ein externer Faktor in Gestalt des Coronavirus schwebt aktuell wie ein Damokles-Schwert über allem und jedem.
Spätestens nach der zurückliegenden Woche mit einem Gold-Minus von zeitweise fast 10 Prozent, dürfte jedem klar sein, dass Gold nicht gegen den neuartigen Virus hilft. Die Welt hat kein monetäres Problem, sondern epidemiologisches! Gefragt sind Schutzausrüstungen, Desinfektionsmittel, Medikamente und Impfstoffe. Es geht um mehr als den lapidaren Werterhalt des Geldes. Es geht, wenn man es herunterbricht, ums nackte Überleben. Welchen Nutzen soll Gold in diesem Zusammenhang bitte haben? Kann Gold Sie vor COVID-19 schützen, wenn es keine FFP3-Schutzmasken gibt?
Nach der letzten Analyse vom 1. März "Gold - Warum haben Sie nichts gelernt aus der Finanzkrise 2008/09" konnte Gold am 8. März mit 1703,10 USD zeitweise nochmals auftrumpfen und auf 1.703 USD steigen. Gold-Anleger sahen sich bis hierhin bestätigt.
Doch die letzte Handelswoche war eine Horrorwoche. Fast 9% hat der Goldpreis verloren. Man muss schon ins Gold-Crash-Jahr 2013 zurückgehen, um einen ähnlich schlechten Zeitraum zu finden. Der Crash am Aktienmarkt zog also wider Erwarten auch Gold mit in die Tiefe.
Charttechnisch waren die letzten fünf Handelstage nun der Sargnagel für Gold. Die Welle 5 des Aufwärtszyklus seit August 2018 hat sich mit dem genannten Hoch im Rahmen eines Abschlussmuster nochmals leicht nach oben ausgedehnt. Anschließend erfolgte der abrupte Trendwechsel, der so dynamisch verlief, dass Gold den Trendkanal nach unten verlassen hat und fast auf der 1.500 USD Marke aufgesetzt hat.
Damit ist jetzt auch für den Letzten sichtbar, dass Gold als Krisenwährung komplett versagt hat. Vor diesem Hintergrund ist das Kursziel von etwa 1.347 USD für dieses Jahr aktueller denn je. Ob selbiges jetzt direkt angesteuert wird oder über eine (fällige) Gegenbewegung, ist derzeit (noch) nicht absehbar.
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