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Wann wird Gold einen Boden bilden?

18.03.2020  |  Jordan Roy-Byrne
Die letzten drei Wochen waren historisch. Der Aktienmarkt erlebte den schnellsten Rückgang um 30% seiner Geschichte. Der GDXJ brach innerhalb von zwei Wochen um 50% ein! So etwas haben wir in unserem Sektor noch nie erlebt. Die Geschwindigkeit des Crashs war schlimmer als 2008.

Es ähnelt einer Art Panik des 19. Jahrhunderts. Ich reagierte langsam auf den Virus und dessen Auswirkungen und habe Positionen zwei Tage zu früh aufgebaut. Es ist ein schwarzer Schwan und eine echte Spielwende für das Leben, die Wirtschaft und die Kapitalmärkte.

Dies wird letztlich zu einem echten Bullenmarkt der Edelmetalle führen, doch der Weg dorthin ist unsicher und möglicherweise volatil. Letzte Woche haben wir besprochen, was es bräuchte, damit sich Silber und der Junior-Sektor überdurchschnittlich entwickeln können.

In diesem Artikel werde ich analysieren, warum die unmittelbare Situation für Gold nicht bullisch sein könnte und was passieren muss, damit sich die Umstände positiv für Gold entwickeln. Gold wird durch rückläufige Realzinsen (sowie eine steilere Renditekurve) angetrieben. Der Treiber kann hauptsächlich aus Zinssenkungen oder steigenden Inflationserwartungen bestehen.

Während einer Panik, Finanzkrise oder Rezession ist Bargeld der König. Haushalte und Unternehmen reduzieren Ausgaben, liquidieren Verluste und beschaffen Geld. Die Inflation kann unter Null fallen und somit bedeutet dies, dass die Realzinsen - auch bei Null - steigen können. Dieses Szenario ist nicht bullisch für Gold, bis der Markt einen Boden spürt und sich die Inflationserwartungen umkehren.

Beachten Sie (im unteren Chart) wie sich die 5-jährigen Realrenditen deutlich erholt haben, wie nach der Finanzkrise. Technisch betrachtet, könnte Gold eine mittelfristige Spitze bei 1.700 Dollar gebildet haben. Es hat sich bereits von einem Tief bei 1.450 Dollar erholt; wir sollten einen Test von 1.375 bis 1.400 Dollar nicht ausschließen.

Die Nettoposition der Spekulanten in Gold wird sich im Bericht vom Freitag deutlich verbessern, doch es wird etwas Raum für zusätzliche Verkäufe der Spekulanten bleiben.

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Aktuell befinden sich Fundamental-, technische Daten sowie Stimmung nicht dort, wo sie notwendigerweise sein müssen, damit Gold eine neue Aufwärtsphase beginnen kann. Technisch betrachtet würden wir gerne einen erneuten Test der Spanne von 1.375 bis 1.400 Dollar sehen, während das Open Interest und die Nettoposition der Spekulanten wesentlich niedriger ausfallen.

Zwecks der Fundamentaldaten werden sich Gold und Edelmetalle unvermindert weiterbewegen, wenn sie in den kommenden Monaten eine Stabilisierung der Wirtschaft und die Möglichkeit einer Inflation spüren. Der Weg der Coronavirus-Pandemie sowie der Fiskalpolitik wird eine deutliche Rolle in Bezug auf das Timing spielen.

Die Goldaktien (GDX, GDXJ) waren am Montag extrem überverkauft und vielleicht markierte dies ihr absolutes Tief. Meine Marktbreitenindikatoren zeigten, dass sich GDX und GDXJ an einem ihrer drei meist überverkauften Werte innerhalb von sechs Jahren befanden. Letztlich haben die Edelmetalle enormes Aufwärtspotenzial in den nächsten Jahren, wenn politische Entscheidungsträger unkonventionelle Maßnahmen ergreifen und mehr als nur einen Hauch von Inflation erschaffen können.


© Jordan Roy-Byrne



Dieser Artikel wurde am 18. März 2020 auf www.thedailygold.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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