Die Inflationserwartungen brechen ein & was das bedeutet
25.03.2020 | Steve Saville
Die Inflationserwartungen sind gemeinsam mit dem Aktienmarkt und dem Ölpreis eingebrochen. Das wird vom folgenden 10-Jahres-Chart dargestellt, der die durchschnittliche Verbraucherpreisinflation andeutet, die der Markt über die kommenden Jahre erwartet. Seit der Einführung des TIPS-Marktes (inflationsgesicherte Wertpapiere) im Jahr 2003 lag die erwartete VPI nur unter dem Niveau von Freitag bei 0,50% während November bis Dezember 2008 und Januar 2009; also den abschließenden Monaten der Weltfinanzkrise.
Der Zusammenbruch der Inflationserwartungen in den letzten Wochen deutet nicht an, dass die "Inflation" in Zukunft deutlich niedriger ausfallen wird. Im Gegenteil; über den kurzfristigen Zeitraum hinaus steigert dies das Risiko höherer "Inflation" stark.
In den nächsten Monaten wird die VPI niedriger ausfallen, als hätte es keine Coronavirus-Einschränkungen der Wirtschaftsaktivität sowie einen Einbruch des Ölpreises gegeben. Doch zu diesem Zeitpunkt im nächsten Jahr wird die VPI wahrscheinlich aufgrund folgender Aspekte höher ausfallen:
1) Aggressive Zentralbankreaktionen auf den wirtschaftlichen Abschwung und den Aktienmarkteinbruch. Diese Reaktionen werden die Preise verzerren und die Wirtschaft hemmen. Für einen Zentralbanker sieht jedes wirtschaftliche Problem - mit Ausnahme der offensichtlichen "Preisinflation" - nach einem Grund aus, mehr Geld und Kredit aus dem Nichts zu drucken. Und für die Zentralbanker der Welt ist eine rapide Abnahme der Inflationserwartungen wie ein großer Schubs in Richtung Pro-Inflation-Geldpolitik.
2) Zusätzlich zu aggressiven geldpolitischen Anreizen wird es aggressive fiskalpolitische Anreize geben. Das wäre unter derartigen Umständen sowieso der Fall, doch in den USA wird der kurzfristige Anreiz von zunehmenden Regierungsausgaben aggressiver ausfallen als üblich, da dies ein Wahljahr ist.
3) Sobald die Coronavirus-Bedrohung abgenommen hat, wird es eine natürliche Freigabe der aufgestauten Nachfrage geben.
4) Das weitverbreitete Schließen von Minen, Produktionsanlagen und Transportmittel wird Lieferketten schaden und das in manchen Fällen permanent, wenn Teile der "Kette" zerspringen und somit sicherstellen, dass Produzenten länger brauchen, um auf zunehmende Nachfrage und steigende Preise zu reagieren.
Wenn man die natürliche Kraft der aufgestauten Nachfragefreigabe mit den unnatürlichen Kräften der geldpolitischen/fiskalpolitischen Anreizen und Angebotsstörungen aufgrund von Stilllegungen kombiniert, dann bedeutet dies, dass "Inflation" in einem Jahr deutlich höher ausfallen wird, als wenn es in Q1 2020 keine derartige Katastrophe gegeben hätte. Meine Prognose: Während der ersten Jahreshälfte 2021 wird die offizielle US-VPI, die regulär die Zunahme der Lebenshaltungskosten unterschätzt, über 4% betragen.
© Steve Saville
www.speculative-investor.com
Regelmäßige Finanzmarktprognosen und -analysen stehen auf unserer Webseite www.speculative-investor.com zur Verfügung. Zurzeit bieten wir keine kostenlosen Probeabos an, aber Gratisbeispiele unserer Arbeit (Auszüge aus unseren regelmäßig erscheinenden Kommentaren) können Sie unter www.speculative-investor.com/new/freesamples.html abrufen.
Dieser Artikel wurde am 24. März 2020 auf www.tsi-blog.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.
Der Zusammenbruch der Inflationserwartungen in den letzten Wochen deutet nicht an, dass die "Inflation" in Zukunft deutlich niedriger ausfallen wird. Im Gegenteil; über den kurzfristigen Zeitraum hinaus steigert dies das Risiko höherer "Inflation" stark.
In den nächsten Monaten wird die VPI niedriger ausfallen, als hätte es keine Coronavirus-Einschränkungen der Wirtschaftsaktivität sowie einen Einbruch des Ölpreises gegeben. Doch zu diesem Zeitpunkt im nächsten Jahr wird die VPI wahrscheinlich aufgrund folgender Aspekte höher ausfallen:
1) Aggressive Zentralbankreaktionen auf den wirtschaftlichen Abschwung und den Aktienmarkteinbruch. Diese Reaktionen werden die Preise verzerren und die Wirtschaft hemmen. Für einen Zentralbanker sieht jedes wirtschaftliche Problem - mit Ausnahme der offensichtlichen "Preisinflation" - nach einem Grund aus, mehr Geld und Kredit aus dem Nichts zu drucken. Und für die Zentralbanker der Welt ist eine rapide Abnahme der Inflationserwartungen wie ein großer Schubs in Richtung Pro-Inflation-Geldpolitik.
2) Zusätzlich zu aggressiven geldpolitischen Anreizen wird es aggressive fiskalpolitische Anreize geben. Das wäre unter derartigen Umständen sowieso der Fall, doch in den USA wird der kurzfristige Anreiz von zunehmenden Regierungsausgaben aggressiver ausfallen als üblich, da dies ein Wahljahr ist.
3) Sobald die Coronavirus-Bedrohung abgenommen hat, wird es eine natürliche Freigabe der aufgestauten Nachfrage geben.
4) Das weitverbreitete Schließen von Minen, Produktionsanlagen und Transportmittel wird Lieferketten schaden und das in manchen Fällen permanent, wenn Teile der "Kette" zerspringen und somit sicherstellen, dass Produzenten länger brauchen, um auf zunehmende Nachfrage und steigende Preise zu reagieren.
Wenn man die natürliche Kraft der aufgestauten Nachfragefreigabe mit den unnatürlichen Kräften der geldpolitischen/fiskalpolitischen Anreizen und Angebotsstörungen aufgrund von Stilllegungen kombiniert, dann bedeutet dies, dass "Inflation" in einem Jahr deutlich höher ausfallen wird, als wenn es in Q1 2020 keine derartige Katastrophe gegeben hätte. Meine Prognose: Während der ersten Jahreshälfte 2021 wird die offizielle US-VPI, die regulär die Zunahme der Lebenshaltungskosten unterschätzt, über 4% betragen.
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