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Die Illusion des Goldbesitzes

27.07.2020  |  Nick Barisheff
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Laut dem Solari-Spezialbericht von Catherine Austin Fitts - Präsidentin von Solari Inc., Herausgeberin des Solari-Berichts und verwaltendes Mitglied der Solari Investment Advisory Services, LLC, von GLD und SLV - ist der Begriff "börsennotierter Fonds" kein präziser, rechtlicher Begriff, der durch ein Statut definiert wird, ähnlich wie "Versicherungsunternehmen", von denen Investmentfonds eine Unterkategorie sind.

Sowohl Hedgefonds als auch ETFs - zumindest unter aktuellem Gesetz - sind Investmentvehikel, die für den Zweck erschaffen wurden, einige oder alle Regulierungen der Wertpapiergesetze zu umgehen, die für Investmentunternehmen und traditionelle Aktien gelten. ETF-Investoren haben beschränkte Wahlmacht; das umfasst die Fähigkeit, das Management abzusetzen.

Die eingeschränkten Verantwortlichkeiten von Treuhänder und Verwalter werden während der Erschaffung des Trusts und der Ausführung der Treuhandvereinbarung festgelegt; ohne Mechanismus, diese Verantwortlichkeiten zu verändern und ohne direkte Haftbarkeit gegenüber Investoren.


Verwalter von Gold und Silber in einem ETF

Sorgen verschiedener Analysten über die Verwalter der GLD- und SLV-ETFs kamen auf - HSBC Bank und JP Morgan Chase. Sowohl HSBC als auch JPM hielten deutliche Over-the-Counter-Derivate in Gold und Silber - während sie 1.080 Tonnen Gold und fast 9.500 Tonnen Silber hielten - sowie deutliche Positionen in Gold und Silber an der COMEX.

Laut dem Commitment-of-Traders-Bericht (CFTC) sind HSBC und JPM mehr als 30% des gesamten COMEX-Silbermarktes auf Nettobasis Short positioniert, wobei JPM den Großteil dieser Short-Positionen hält. Des Weiteren wurden beide Banken von Regulierungsbehörden mit einem Bußgeld belegt; außerdem gibt es Anschuldigungen zur Manipulation der Gold- und Silbermärkte, der Anleihen, des LIBORs, der Rohstoffmärkte und zum Hypothekenbetrug vor.

Beide Banken wurden mehrmals von verschiedenen Institutionen aufgrund der Manipulation der Märkte, aufgrund Betrugs, Geldwäsche und Beihilfe zur Steuerhinterziehung mit Bußgeldern belegt, einschließlich der Federal Trade Commission (FTC).

Zusätzlich zu ethischen Sorgen um Verwalter der GLD- und SLV-ETFs, übernehmen weder Treuhänder, Manager oder Verwalter irgendeine Verantwortlichkeit für die Qualität des Goldes und Silbers, das an den jeweiligen ETF geliefert wird. Es gibt keine Anforderung, dass die Unterverwalter Mitglieder der London Bullion Market Association (LBMA) sein müssen. Es gibt keine Versicherung, dass Bullion legal abgebaut wird und die Standards der Responsible Investment Association (RIA) erfüllt werden. Die Wichtigkeit dessen ist, dass Gold, das üblicherweise von LBMA-Mitglieder in LBMA-Tresoren gelagert wird, seine Integritätskette beibehält.

Das bedeutet, dass jeder Good-Delivery-Barren von der Mine, dem Transportunternehmen, der Raffinerie bis hin zum Tresor nachverfolgt wird. Wenn das Gold aus dieser Integritätskette entfernt wird, dann gibt es keine Versicherung, dass es reines Gold ist oder die Good-Delivery-Standards erfüllt werden. In der Vergangenheit wurden Investoren betrogen und dazu verführt, vergoldete Wolframbarren zu kaufen, als keine Integritätskette vorherrschte.

Elemental Gold wurde anfänglich als LBMA-qualifizierte Raffinerie angesehen, verlor diesen Status jedoch, nachdem eine Geldwäscheermittlung vom Financial Crimes Enforcement Network (FinCEN) durchgeführt wurde. Elemental Gold wurde beschuldigt, illegal abgebautes Gold zu verkaufen, das die Standards der LBMA nicht erfüllte.

Statt Assets zu "kaufen" oder zu "erwerben", verwenden ETFs autorisierte Teilnehmer, um "Warenkörbe" an Wertpapieren "zur Verfügung zu stellen", wie in der Registrierungserklärung definiert. Autorisierte Teilnehmer sind typischerweise größere Maklerfirmen und müssen Mitglied der Depository Trust Corporation (DTC) sein. Laut den Broschüren "stellen" die APs die Wertpapiere "zusammen", um Warenkörbe zu bilden.

Warum verwenden sie das Wort "zusammenstellen" anstatt "kaufen" oder "erwerben?" Wie "stellen" sie die Warenkörbe "zusammen?"

Laut Catherine Austin Fitts: "Zugrundeliegende Dokumente können den autorisierten Teilnehmern erlauben, Beiträge zum Gold und Silber der ETFs zu leisten, die von Zentralbanken geleast wurden, anstatt zu den Edelmetallen, auf die die autorisierten Teilnehmer absolutes Anrecht haben."

Zusätzlich beschrieb ein Bericht von Deloitte & Touce LLP mit Namen "Exchange Traded Fonds - Challenging the Dominance of Mutual Funds", wie Warenkörbe erschaffen und eingelöst werden.

"Die Erschaffung von Einheiten ist der tägliche Operationsprozess, der von APs verwendet wird, um ETF-Einheiten zu erschaffen. Eine Auflistung der Portfoliozusammenstellung, erschaffen durch den Sponsor, listet die Zusammenstellung und Gewichtung der zugrundliegenden Wertpapiere oder Rohstoffe, die den Zielindex widerspiegeln. APs kaufen oder leihen dann relativ große Mengen der zugrundeliegenden Bestände von Kapitalmärkten, die den Index widerspiegeln.

Wenn der ETF einen Rohstoff verfolgt, dann kauft oder leiht man sich Zertifikate für den Besitz dieses Rohstoffs. Der Warenkorb an Wertpapieren wird an den Verwalter ausgehändigt, der verifiziert, dass diese eine angemessene Widerspiegelung des Index sind. Der AP (wenn Sponsor) erhält dann nachfolgend eine "Erschaffungseinheit", die auf sein Konto bei der Depository Trust Corporation übertragen wird. Die Erschaffungseinheit wird in ETF-Anteile unterteilt, die einen Bruchteil der Erschaffungseinheit widerspiegeln.

Die Anzahl an ETF-Anteilen hängt von [Buchwert (NAV)] der Erschaffungseinheit ab - eine Funktion der Gewichtungen, die den zugrundeliegenden Wertpapieren zugeteilt wurden. Im Falle der Rohstoffe wird der Sponsor üblicherweise eine Formel haben, um den NAV zu kalkulieren. Da dies "in natura" Tauschhandel ist und kein Bargeld die Hände wechselt, gibt es keine steuerlichen Folgen."

Doch welche Vorteile ziehen die autorisierten Teilnehmer daraus?

Investoren, die glauben, dass eine große Maklerfirma tatsächlich Gold zum vorherrschenden Spot-Preis erwirbt, dieses einem ETF zum Buchwert (NAV) gutschreibt, Erschaffungseinheiten zum NAV ausgibt und diese Einheiten dann an die Öffentlichkeit zum NAV verkauft, sind außerordentlich naiv, wenn es um das Verständnis darüber geht, wie die Wall Street funktioniert.

Die APs leihen sich Vermögenswerte, schreiben sie dem ETF gut und erhalten ausgegebene Erschaffungseinheiten, die sie dann an die Öffentlichkeit verkaufen. Sie behalten 100% des Geldes.



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