Gelddruckerei nimmt an Fahrt auf
18.06.2020 | Steve Saville
[Dies ist ein Auszug aus einem Artikel, der ursprünglich auf www.tsi-blog.com veröffentlicht wurde.]
In den meisten Ländern/Regionen bildete das Geldmengenwachstum 2019 einen Boden und befand sich bis Anfang dieses Jahres in einem klaren Aufwärtstrend. Dann kam die "Coronakrise", die mit weitreichenden Wirtschaftsquarantänen und präzedenzloser Geld- und Krediterschaffung der Zentralbanken einherging, die darauf ausgelegt waren, den Auswirkungen der Quarantäne entgegenzuwirken. Ein Resultat war eine weltweite Explosion der Geldinflation in März und April. Hier sind einige Beispiele:
1) Die Kombination der Geldmenge aus USA und Eurozone, die wir als die echte Geldmenge G2 bezeichnen, befand sich Mitte letzten Jahres auf einem 10-Jahrestief. Nun befindet sie sich auf einem Rekordhoch. Das ist die bullischste Kraft, die sich derzeit auf Aktienkurse und Rohstoffpreise auswirkt.
2) Anfang letzten Jahres lief Australien Gefahr, eine geldpolitische Deflation zu erleben, doch die Geldinflation des Landes ist seitdem auf ein Rekordhoch von 24% gestiegen. Das ist nicht bearisch für den Australischen Dollar gegenüber anderen Währungen und vor allem nicht gegenüber dem US-Dollar, da der Wechselkurs des Australischen Dollar stärker durch die Rohstoffmärkte als durch die lokale Geldinflation beeinflusst wird. Das deutet jedoch darauf hin, dass die Preise von Waren, Dienstleistungen und Assets über die nächsten Jahre steigen werden.
3) Die Bank of Canada war in den letzten Monaten etwas umsichtiger als die meisten anderen Zentralbanken, doch tat in Reaktion auf die kürzliche Krise genug, um die Geldinflation des Landes nahe eines 10-Jahreshoch zu bringen. Vor einem Jahr befand sich diese nahe eines 20-Jahrestiefs.
4) Wir lesen ab und zu Artikel, in denen argumentiert wird, dass Geld, das von Zentralbank in die Wirtschaft gepumpt wird, nicht zu höheren Preisen führt; wobei die Situation in Japan als Beweis zitiert wird. Japan ist angeblich relevant, da die Bank of Japan (BOJ) ihre Assets lange Zeit mit minimalen Auswirkungen auf den Preis aggressiv monetisiert hat.
Wie wir bereits mehrere Male zuvor erwähnten, waren die Preise in Japan stabil, weil die japanische Geldinflation jahrzehntelang auf einem relativ niedrigen Niveau oszillierte. Was auch immer die BOJ getan hat, sie hat sicherlich kein Geld mit rapider Geschwindigkeit in die Wirtschaft gepumpt. Selbst jetzt, angesichts zusätzlicher Geldstimuli, befindet sich das jährliche Wachstum der japanischen Geldmenge M2 unter 4%. Dies steht im Kontrast zum Wachstum der US-amerikanischen Geldmenge von fast 20%.
Demnach ist die niedrige Preisinflation in Japan alles andere als mysteriös. Es ist genau das, was von einer Wirtschaft mit niedriger Geldinflation und etwas Produktivitätswachstum zu erwarten ist.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Währungsmenge außerhalb Japans mit einer so hohen Geschwindigkeit zunimmt, dass es über die nächsten zwei Jahre deutliche Preiszunahmen geben wird. Doch diese Preiserhöhungen werden nicht uniform sein. Beispielsweise werden die Lohnkosten aufgrund hoher Arbeitslosigkeit wahrscheinlich hinterherhinken. Und aufgrund relativer Angebotssituationen wird der Ölpreis wahrscheinlich nicht so schnell steigen wie die Preise von Uran, Erdgas, Kupfer, Nickel und Zink.
© Steve Saville
www.speculative-investor.com
Regelmäßige Finanzmarktprognosen und -analysen stehen auf unserer Webseite www.speculative-investor.com zur Verfügung. Zurzeit bieten wir keine kostenlosen Probeabos an, aber Gratisbeispiele unserer Arbeit (Auszüge aus unseren regelmäßig erscheinenden Kommentaren) können Sie unter www.speculative-investor.com/new/freesamples.html abrufen.
Dieser Artikel wurde am 9. Juni 2020 auf www.tsi-blog.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.
In den meisten Ländern/Regionen bildete das Geldmengenwachstum 2019 einen Boden und befand sich bis Anfang dieses Jahres in einem klaren Aufwärtstrend. Dann kam die "Coronakrise", die mit weitreichenden Wirtschaftsquarantänen und präzedenzloser Geld- und Krediterschaffung der Zentralbanken einherging, die darauf ausgelegt waren, den Auswirkungen der Quarantäne entgegenzuwirken. Ein Resultat war eine weltweite Explosion der Geldinflation in März und April. Hier sind einige Beispiele:
1) Die Kombination der Geldmenge aus USA und Eurozone, die wir als die echte Geldmenge G2 bezeichnen, befand sich Mitte letzten Jahres auf einem 10-Jahrestief. Nun befindet sie sich auf einem Rekordhoch. Das ist die bullischste Kraft, die sich derzeit auf Aktienkurse und Rohstoffpreise auswirkt.
2) Anfang letzten Jahres lief Australien Gefahr, eine geldpolitische Deflation zu erleben, doch die Geldinflation des Landes ist seitdem auf ein Rekordhoch von 24% gestiegen. Das ist nicht bearisch für den Australischen Dollar gegenüber anderen Währungen und vor allem nicht gegenüber dem US-Dollar, da der Wechselkurs des Australischen Dollar stärker durch die Rohstoffmärkte als durch die lokale Geldinflation beeinflusst wird. Das deutet jedoch darauf hin, dass die Preise von Waren, Dienstleistungen und Assets über die nächsten Jahre steigen werden.
3) Die Bank of Canada war in den letzten Monaten etwas umsichtiger als die meisten anderen Zentralbanken, doch tat in Reaktion auf die kürzliche Krise genug, um die Geldinflation des Landes nahe eines 10-Jahreshoch zu bringen. Vor einem Jahr befand sich diese nahe eines 20-Jahrestiefs.
4) Wir lesen ab und zu Artikel, in denen argumentiert wird, dass Geld, das von Zentralbank in die Wirtschaft gepumpt wird, nicht zu höheren Preisen führt; wobei die Situation in Japan als Beweis zitiert wird. Japan ist angeblich relevant, da die Bank of Japan (BOJ) ihre Assets lange Zeit mit minimalen Auswirkungen auf den Preis aggressiv monetisiert hat.
Wie wir bereits mehrere Male zuvor erwähnten, waren die Preise in Japan stabil, weil die japanische Geldinflation jahrzehntelang auf einem relativ niedrigen Niveau oszillierte. Was auch immer die BOJ getan hat, sie hat sicherlich kein Geld mit rapider Geschwindigkeit in die Wirtschaft gepumpt. Selbst jetzt, angesichts zusätzlicher Geldstimuli, befindet sich das jährliche Wachstum der japanischen Geldmenge M2 unter 4%. Dies steht im Kontrast zum Wachstum der US-amerikanischen Geldmenge von fast 20%.
Demnach ist die niedrige Preisinflation in Japan alles andere als mysteriös. Es ist genau das, was von einer Wirtschaft mit niedriger Geldinflation und etwas Produktivitätswachstum zu erwarten ist.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Währungsmenge außerhalb Japans mit einer so hohen Geschwindigkeit zunimmt, dass es über die nächsten zwei Jahre deutliche Preiszunahmen geben wird. Doch diese Preiserhöhungen werden nicht uniform sein. Beispielsweise werden die Lohnkosten aufgrund hoher Arbeitslosigkeit wahrscheinlich hinterherhinken. Und aufgrund relativer Angebotssituationen wird der Ölpreis wahrscheinlich nicht so schnell steigen wie die Preise von Uran, Erdgas, Kupfer, Nickel und Zink.
© Steve Saville
www.speculative-investor.com
Regelmäßige Finanzmarktprognosen und -analysen stehen auf unserer Webseite www.speculative-investor.com zur Verfügung. Zurzeit bieten wir keine kostenlosen Probeabos an, aber Gratisbeispiele unserer Arbeit (Auszüge aus unseren regelmäßig erscheinenden Kommentaren) können Sie unter www.speculative-investor.com/new/freesamples.html abrufen.
Dieser Artikel wurde am 9. Juni 2020 auf www.tsi-blog.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.