Gold stark - Aktienmärkte an Widerständen - Konjunkturprogramm für die Katz
11.06.2020 | Markus Blaschzok
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Die Lage am US-Arbeitsmarkt verbessert sich bereits wieder
Die Arbeitslosigkeit wird nicht auf das Vorkrisenniveau fallen, da viele Unternehmen durch den Shutdown in die Insolvenz getrieben wurden, diese Jobs dauerhaft verloren sind und die Neuausrichtung der Wirtschaft einige Zeit beanspruchen wird. Dennoch dürfte sich die Lage am Arbeitsmarkt nach der Wiedereröffnung der US-Wirtschaft in den kommenden Monaten deutlich verbessern.
Korrektur des Anstiegs am Aktienmarkt jetzt möglich
Jetzt da die Aktienmärkte teilweise neue Allzeithochs und wichtige Widerstandsmarken erreicht haben, stellen sich viele die Frage, wie weit die Rallye noch gehen kann? Jene, die ihre Einstiegskurse nun wiedersehen, werden womöglich verkaufen. Deshalb könnte die Rallye jetzt ein vorübergehendes Ende nehmen und auch eine erneute Korrektur scheint möglich zu sein. Dennoch wurde die Rallye von dem vermeintlich dummen Geld getrieben, während die meisten Hedgefonds noch skeptisch sind und an der bisherigen Rallye nicht teilgenommen hatten.
Verbessert sich die Wirtschaftslage in den kommenden Monaten, so wird es zur FOMO (Fear Of Missing Out) bei diesen Fondsmanagern kommen, weshalb diese einen weiteren Rücksetzer nutzen dürften, um ihren Fehler zu korrigieren und einsteigen. Bleibt nach einer möglichen weiteren Korrektur am Aktienmarkt eine zweite Infektionswelle zum Jahresende aus, dann wäre sogar ein Überschießen der Aktienmärkte möglich.
Kurzfristig scheinen die Aktienmärkte jedoch überkauft zu sein und der Fakt, dass die FED ihre wöchentlichen Käufe bereits wieder deutlich reduzierte, nachdem sie ihre Bilanzsumme binnen zwei Monaten fast verdoppelt hat, dürfte den Auftrieb der Aktienmärkte verlangsamen. Der starke Anstieg der Aktienmärke könnte die FED auf ihrer nächsten Sitzung am Mittwoch sogar dazu zwingen, sich restriktiver zu zeigen, was eine Korrektur am Aktienmarkt auslösen könnte. Wir achten an den aktuellen Widerständen nun mit Argusaugen auf Trendbrüche beim Dow Jones sowie S&P500, die ein kurzfristiges Signal zum Take Profit oder gar Verkauf geben würden.
Die FED fährt ihre wöchentlichen Käufe bereits wieder etwas zurück, nachdem sie ihre Bilanzsumme binnen zwei Monaten fast verdoppelt hat
Für Goldinvestoren sind diese Überlegungen wichtig, denn sobald die Aktienmärkte wieder fallen, wird es zu einer erneuten Flucht in den sicheren Hafen der Edelmetalle kommen, die zu einem neuen Preisanstieg der Edelmetalle sowie Gold- und Silberminenaktien führen könnte. Gold und Silber dürften als monetäre Edelmetalle in den nächsten Jahren stark von den QE-Programmen der Notenbanken profitieren.
Der US-Aktienmarkt erlebte in den letzten 50 Handelstagen die stärkste Rallye in der Geschichte mit einem Anstieg von über 40%, was erklärt, warum der Goldpreis in den letzten beiden Monaten, trotz massiver Zuflüsse in ETF-Produkte, trendlos seitwärts lief. Der Anstieg am Aktienmarkt könnte an den erreichten Widerständen nun ein baldiges Ende nehmen, was Gold und Silber wieder unter die Arme greifen wird.
Langfristig werden in der kommenden Stagflation über die nächste Dekade hinweg die Edelmetalle den Standardaktienmarkt klar outperformen, weshalb man sich von der monetär getrieben Scheinblüte am Aktienmarkt nicht täuschen lassen sollte. Eine Stagflation bleibt eine Rezession über die nächsten Jahre hinweg, auch wenn sie über Inflation kaschiert werden wird. Erst mit steigenden Zinsen werden die rezessiven Kräfte in der Realwirtschaft deutlich zunehmen, wogegen letztlich die Notenbanken mit dem Drucken von Gold antworten müssen.
Die Gold- und Silberminen korrigieren gerade ihren starken Anstieg, doch ist die Hausse erst an ihrem Anfang