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Gold stark - Aktienmärkte an Widerständen - Konjunkturprogramm für die Katz

11.06.2020  |  Markus Blaschzok
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Konjunkturpaket bringt MwSt-Senkung für Silber, Platin und Palladium

Die Europäische Zentralbank hatte in der vergangenen Woche ihr Kaufprogramm stark von 750 Mrd. Euro auf 1.350 Mrd. Euro ausgeweitet und um weitere sechs Monate verlängert. Das wird die Aktienmärkte weiter stützen und zu der Rekapitalisierung der angeschlagenen europäischen Banken beitragen. Merkels und Macrons 750 Mrd. Euro schwerer Schuldenpakt hat das Ziel die EU über gemeinsame Ausgaben und Projekte zu binden. Deshalb reagierten die Märkte darauf mit einer Aufwertung des Euros, der auf fast 1,14 $ ansteigen konnte, während der USD-Index in der letzten Woche im Umfeld der Unruhen unter die Räder kam.

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Die Bilanzsumme der EZB wird durch das Drucken von neuem Geld weiter ansteigen


Das deutsche Konjunkturpaket in Höhe von 130 Mrd. Euro, von dem jede Familie 300 Euro pro Kind erhalten soll, hat angesichts dieser Ausgabenwut nur symbolischen Charakter. Der Staat besitzt kein Geld und alles, dass dieser ausgibt, muss erst einmal von dem kleinen Steuerzahler geraubt werden. Jede deutsche Familie wird in den nächsten Jahren viele Tausend Euros über die Inflationssteuer für diese Rettungspakete zahlen müssen, während sie davon lediglich 300 Euro pro Kind erstattet bekommen wird.

Etwas Gutes bringt das Konjunkturpaket für die Gold- und Silberbugs mit einer Mehrwertsteuersenkung von 19% auf 16% bzw. ermäßigt von 7% auf 5% vorübergehend für den Zeitraum der zweiten Jahreshälfte. Dadurch werden Silbermünzen, die differenzbesteuert wurden, rund 2% günstiger und Silberbarren, sowie Platin- und Palladiumprodukte 3% günstiger. Beim Preis für Goldmünzen und Barren, das zu Anlagezwecken ohnehin steuerfrei ist, ändert sich durch diese vorübergehende Steuersenkung nichts.

Grundsätzlich ist eine Mehrwertsteuersenkung eine sinnvolle Idee, doch fällt diese zu gering und zu kurz aus, während die Staaten diese gleichzeitig über Schulden finanzieren, anstatt den Gürtel enger zu schnallen, weshalb das alles keinen positiven Nettoeffekt auf die Wirtschaft haben wird. Die vermeintlichen Rettungs- und „Wiederaufbauprogramme“ schaden einer Wirtschaftserholung nur, da Ersparnisse über Inflation in unproduktive und nicht nachhaltige sowie nicht wettbewerbsfähige Unternehmen umgeleitet werden.

Letztlich werden die QE- und Fiskalprogramme die staatlichen Fiat-Währungen weiter entwerten und die Teuerung letztlich real anheizen. Die Zinsen am Markt werden mittel- bis langfristig inflationsinduziert ansteigen und immer wieder deflationäre Tendenzen durch die sukzessive Bereinigung von Fehlallokationen verursachen, wogegen sich die Notenbanken jedoch mit ihrer Notenpresse stellen werden. Der Staat hat Übung darin, die reale Teuerung von den Verbrauchern zu verschleiern, weshalb diese offen wieder nur in den Assetpreisen zutage treten wird, wenngleich sie natürlich ebenso beim Endverbraucher ankommen wird.


Analyse zu Gold: Korrektur auf hohem Preisniveau

Terminmarkt: Die großen vier Händler geben frühzeitig ihre Shortkontrakte an Spekulanten ab

Der Preis stieg um 31$ und die Spekulanten bauten 17 Tsd. Netto-Longkontrakte ab, was relative Stärke zeigt. Das Bild verändert sich jedoch dramatisch, wenn man sich die starke Veränderung der Positionierung bei den großen vier Händlern ansieht. Diese reduzierte sich wieder deutlich um 8 Tage der Weltproduktion. Wären diese Jungs nicht auf der Käuferseite gewesen, so wäre der Goldpreis nicht gestiegen und es würde sich keine Stärke zeigen. Die Spekulanten gingen wieder an dem Widerstand bei 1.800 $ short und wetteten auf einen fallenden Preis.

Es ist sehr interessant, dass die großen Händler wieder ihre Shortpositionen bereits auf dem hohen Preisniveau an die Spekulanten abgaben, ebenso wie in der Vorwoche, was unüblich ist. Dies geschieht normalerweise immer erst dann, wenn sich der Markt größtenteils von spekulativer Übertreibung bereinigt hat und der Preis sich in der Nähe eines Bodens und einer Trendumkehr befindet. Die Bereinigung am Terminmarkt könnte zunehmen, da die Positionierung am Terminmarkt historisch immer noch extrem ist. Ein physisches Defizit ist aktuell nicht zu sehen. Eine völlige Bereinigung am Terminmarkt scheint diesmal eher unwahrscheinlich zu sein.

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Der Terminmarkt für Gold bereinigt sich langsam



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