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Burgernomics, historische FED Sitzung, Analyse zu Silber

15.06.2020  |  Markus Blaschzok
Die Fast-Food-Kette McDonald's musste dem Kaufkraftverlust des Euros entsprechend wieder einmal die Preise ihrer Produkte anheben. Der einfache Hamburger, der bisher einen Euro kostete, wurde um 29% auf 1,29 Euro angehoben. Viele der niedrigpreisigen Produkte erfuhren ähnlich starke Preisanstiege. Dieser Schritt verärgerte viele Kunden, die ihren Unmut über die sozialen Medien an das Unternehmen richteten.

Hinter solch starken Preisanhebungen, gerade wenn die Regierung die Mehrwertsteuer senken will, können nur nimmersatte raffgierige Kapitalisten stecken, mag man denken, wenn man von Wirtschaft und Geld nichts versteht. Steigen die Preise für Nahrungsmittel zu stark, macht man auch gerne böse Spekulanten an den Rohstoffmärkten dafür verantwortlich und ruft nach dem väterlichen allumsorgenden Wohlfahrtsstaat, der mit Preiskontrollen diesen raubtierkapitalistischen Auswüchsen ein Ende bereiten solle.

Die Wahrheit ist jedoch diametral gegensätzlich, denn in Wirklichkeit hat McDonald’s seine Preise Jahr um Jahr reduziert und die Schuld an den steigenden Preisen hat Staat zu verantworten. Sieht man sich die Preisentwicklung des Big Mac der letzten 34 Jahre an, so stieg dessen Preis von 1,6$ auf 5,7 $ an, was einem Preisanstieg von 256% entspricht. In Deutscher Mark bzw. fortführend in Euro gerechnet, stieg der Preis eines Big Macs von 2,17 € auf 4,12 € im gleichen Zeitraum an, was lediglich einer Preiserhöhung von 90% entspricht.

Bereinigt man jedoch die Preissteigerung um die Teuerungsrate nach der staatlichen Berechnungsmethode des Konsumentenpreisindex (CPI-U) in den USA, so stieg der Preis für einen Big Mac nur auf 2,4 $ (+50%) seit 1986 an. Im Vergleich zum Preisanstieg des Goldes, fiel der Preis eines Burgers Ende Januar sogar auf 1,5$, als der Goldpreis bei 1.588 $ notierte.

Der neuerliche Goldpreisanstieg um 200 $ in der Spitze ist hierbei noch nicht berücksichtigt. In der Währung des freien Marktes, dem Gold, kostet ein Big Mac heute 6 Prozent weniger als vor 34 Jahren. Der Goldpreis neigt jedoch dazu lange Zeit die Teuerung zu ignorieren, um dann mit einem schnellen Preisanstieg die relative Überbewertung einer Fiat-Währung durch einen plötzlichen Preisanstieg wieder zu korrigieren, weshalb der Startzeitpunkt der Betrachtungsperiode entscheidend ist.

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Nominal stieg der Preis für einen Burger um 256% - real fiel der Preis jedoch um 75%


Bereinigt man den Preis für einen Burger um die Teuerung nach der alten Berechnungsmethode von 1980 in den USA, so fiel der Preis gar um 75% auf nur noch 40 US-Cent! Dies scheint der logisch richtige Preis zu sein, denn durch den technologischen Fortschritt gab es in den vergangenen 34 Jahren ein erhebliches Produktivitätswachstum in der Landwirtschaft. Setzt man nur ein geringes Produktivitätswachstum von 2% pro Jahr an, so bedeutet dies einen realen Preisrückgang von fast 50% in den letzten 34 Jahren.

Die Produktivitätsraten in der Landwirtschaft lagen teilweise deutlich darüber, weshalb die Deflationierung des Big Macs nach der alten statistischen Berechnungsmethode bis 1980 sehr gut die reale Preisentwicklung widerspiegeln dürfte. Ich bin zuversichtlich, dass der nächste Preisanstieg beim Gold die Lücke zu der Berechnungsmethode bis 1980 schließen und ein ähnlich gutes Ergebnis zeigen wird in den kommenden Jahren.

Dieses Beispiel demonstriert, warum ein Investment in Gold für die Altersvorsorge wichtig ist. Die Kaufkraft der nominalen Rentenansprüche lösen sich mit der wachsenden Staatsverschuldung und der Ausweitung der Geldmenge sukzessive in Luft auf. Man sollte daher darauf achten, dass selbst das einfache Sparen über einen ähnlichen Zeitraum von 30-40 Jahren mindestens in Gold stattfindet oder in einem Investment, das mindestens die gleiche Rendite wie Gold erbringt. Mit dem zunehmenden Alter sollte man jedoch mehr Wert auf den Kapitalerhalt und die Sicherheit legen und somit sukzessive in Edelmetalle, insbesondere Gold, umschichten.

Ob man im Alter für seine Ersparnisse real noch einen Burger für wenige Cent (40 Cent) bekommen oder wie in dem Beispiel der letzten 34 Jahre 1.325% (5,7$) mehr dafür bezahlen muss, entscheidet, ob man die Rente genießen kann oder ob man diese voller Entbehrungen in Altersarmut verbringen muss.

Der freie Markt dient nicht den Unternehmen, sondern den Verbrauchern und liefert stets das qualitativ hochwertigste Produkt zum günstigsten Preis.

Auch McDonald's begründet die neue Preiserhöhung mit gestiegenen Einkaufskosten, da man gleichbleibende Qualität gewährleisten wolle. Wann immer Preise am Markt dauerhaft steigen, dann liegt dies praktisch immer an der Abwertung der staatlichen Fiat-Währungen aufgrund steigender Staatsschulden und dem Drucken von Geld über die Notenbanken bzw. der Inflationssteuer. Sollten Sie sich demnächst über gestiegene Mieten, Benzin- oder Nahrungsmittelpreise ärgern, dann machen Sie sich bewusst, dass die Preise nicht gestiegen sind, sondern Ihr Geld nur an Kaufkraft verloren hat.

Die Schuld daran trägt kein Unternehmen, sondern allein die Regierung, die Ihnen die Ersparnisse über die Inflationssteuer nimmt, um den Wohlfahrtsstaat und gemeinwirtschaftliche Utopien auf Ihre Kosten zu finanzieren.


Historische Sitzung der US-Notenbank FED - die Geldflut ebbt nicht ab

Die Veröffentlichung des Ergebnisses des Offenmarktausschusses der US-Notenbank FED am vergangenen Mittwoch, sowie die folgenden Aussagen von Jerome Powell offenbarten, dass die Fed vor allen Märkten voll und ganz kapituliert hat. Powell gab zu, dass Vermögenspreisblasen keine Beachtung fänden im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit solange der staatliche Preisindex bei rund 2% bleiben würde. Damit ermutigt die FED implizit Vermögenspreisblasen und gab grünes Licht für einen weiteren langfristigen Anstieg der Aktienmärkte.

Es dürfte langsam dem letzten Schaf klar werden, dass es keinen schnellen Exit aus dieser Geldpolitik geben und die FED eine Reflationierung und Entschuldung des Systems über die Druckerpresse anstrebt. Es sollen weiterhin monatlich Anleihen über alle Laufzeiten und Typen hinweg für 80 Mrd. USD gekauft werden, sowie MBS für 40 Mrd. Dollar. Die Geldmenge soll auch weiterhin mit „mindestens der aktuellen Geschwindigkeit“ ausgeweitet werden. Dies schürte Angst vor weiterer Fiat-Abwertung bzw. einem fallenden US-Dollar, weshalb der Goldpreis kurzzeitig im Umfeld eines vorübergehend fallenden USD-Index wieder bis an den Widerstand bei 1.740 $ für den Gold-Spotpreis ansteigen konnte.


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