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Extreme COMEX-Liefernachfrage geht weiter

04.07.2020  |  Craig Hemke
Die Nachfrage nach physischen Lieferungen via des COMEX-Futuresmarkt hält an und dies hat deutliche Konsequenzen für die Zukunft des aktuellen Reservebankwesens und der digitalen Derivatpreisintrige. Es ist nun Mitte Sommer und die Juli-Kontrakte an der COMEX sind in ihre Lieferphase eingetreten. Die Zahlen sind so unglaublich wie sie historisch sind und demnach war diese aktualisierte Zusammenfassung heute notwendig.

Damals Ende März scheiterte die COMEX fast, da plötzliche Lieferforderungen aufgrund COVID am Spot-Goldmarkt massive Verluste für viele Bullionbanken verursachten. Über diese Thematik wurde bereits einiges geschrieben, also müssen wir sie hier nicht erneut auffassen.

Aufgrund dieses nahen Scheiterns beeilten sich CME Group und LBMA, den COMEX-Futuresmarkt zu einem physischen Liefervehikel zu machen; in dem verzweifelten Versuch, etwas Legitimität des Derivatehandels herzustellen, der dort stattfindet. Erinnern Sie sich: Ohne zugrundeliegende physische Lieferung könnte ein Rohstofffuturesmarkt tatsächlich auch nur Baseballkarten handeln. Einige physische Lieferungen müssen zum Futureskontraktpreis durchgeführt werden, andernfalls ist die Preisfindung via Futureshandel vollkommen illegitim und unaufrichtig.

Ende März beeilten sich CME und LBMA, einen neuen Kontrakt zu vermarkten, der angeblich fraktionelle Besitzzertifikate in Form von Londoner 400-Unzen-schweren Good-Delivery-Barren innerhalb der Tresore der LBMA "liefern" würde. Zusätzlich ermutigte die CME öffentlich zur Verwendung von COMEX-Kontrakten zur physischen Lieferung. Und damit scheinen sie ihr Schicksal besiegelt zu haben.

Drei Monate später ist es klar, dass die CME tatsächlich "Pandoras Büchse" öffnete und die Bullionbanken, die an der COMEX operierten, verzweifelt versuchen, die gesamte Preisintrige beisammen zu halten.

Beginnen wir dem COMEX-Gold. Über die letzten Jahren und soweit meine Daten zurückreichen, finden in einem durchschnittlichen "Liefermonat" des COMEX-Goldes zwischen 6.000 und 10.000 "Lieferungen" statt. In der Zeitspanne von 2015 bis 2019 fand die höchste Zahl an "Lieferungen" im Juni 2016 mit 15.785 Kontrakten statt. Der mildeste Liefermonat während dieser Spanne war April 2017 mit 922 Kontrakten. Zum Zwecke dieses aktuellen Vergleichs, beachten Sie, dass im April 2019 etwa 7.149 "Lieferungen" stattfanden und im Juni nur 2.522.

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Um Legitimität ihrer COMEX-Börse herzustellen, agierte die CME Group öffentlich, um die COMEX im April dieses Jahres zu einem Liefervehikel zu machen und die Ergebnisse sind unglaublich:
  • Im Liefermonat April 2020: 31.166 Gesamtlieferungen
  • Im Nicht-Liefermonat Mai 2020: 10.277 Gesamtlieferungen
  • Im Liefermonat Juni 2020: Unglaubliche 55.102 Lieferungen
  • Am ersten Tag des Nicht-Liefermonat Juli 2020: 3.316 Lieferungen

Offensichtlich sind diese Zahlen erstaunlich und äußerst ungewöhnlich, wenn man sie mit der Geschichte der COMEX vergleicht. Mit 100 Unzen je Kontrakt belaufen sich die 55.102 Lieferungen im Juni auf 5.510.200 Unzen oder etwa 171 Tonnen Gold.

Oh, und beachten Sie, dass alle diese Lieferungen via traditioneller COMEX-Juni-Kontrakte stattfinden. Erinnern Sie sich an den neuen Kontrakt, den ich oben erwähnt habe? Der, der angeblich ein fraktionelles Besitzzertifikat in Londoner Barren "liefert?" Die Gesamtmenge der "Lieferungen" im Juni 2020 für diesen Kontrakt waren... warten Sie... 8. Nicht 8.000, nicht 800, sondern 8. Es scheint offensichtlich, dass der weltweite Goldmarkt diesen neuen Goldkontrakt sofort als das erkannt hat, was er ist...

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