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Gold und Silber am Widerstand - FOMO am Aktienmarkt - Inflationssteuer

13.07.2020  |  Markus Blaschzok
Die beiden monetären Edelmetalle, Gold und Silber, befinden sich aktuell an entscheidenden Wechselkursmarken zum US-Dollar. Gold probt den Ausbruch über den starken Widerstand bei 1.800 US-Dollar und Silber über den langjährigen festen Widerstand bei 19 US-Dollar. Je nachdem wie dieser Kampf der Bullen und Bären an diesen Marken ausgehen wird, werden die Edelmetallpreise in den kommenden Wochen und Monaten entweder korrigieren oder eine neue Rallye mit starken Preisanstiegen starten. Das Gold-Silber-Ratio sank wieder auf fast 94, womit man mit einem Investment in Silber zum Crashtief im September eine Outperformance von 30% zum Gold erzielen konnte.

Die Aktienmärkte halten sich weiter stark, da aufgrund der lockeren Geldpolitik der internationalen Notenbanken immer mehr Deflationsanhänger kapitulieren und in das Lager der Inflationisten wechseln. Diese Vermögensverwalter und Fondsmanager müssen nun zu bereits stark gestiegenen Kursen die Gelder ihrer Kunden aufgrund fehlender Alternativen wieder in den Aktienmarkt investieren, was die Märkte stützt und im Laufe des Jahres noch höher treiben könnte. Nebst dem Aktienmarkt bleibt auch das Gold in Inflationszeiten überaus gefragt und die Investmentnachfrage entsprechend hoch.

Die stark sinkenden Todeszahlen durch das Coronavirus, trotz steigender Fallzahlen, sowie dem daraus resultierenden Widerstand der Bevölkerung, macht einen weiteren Shutdown in den USA mittlerweile äußerst unwahrscheinlich, was zunehmend am Aktienmarkt mit steigenden Notierungen eingepreist wird. Die FOMO (Fear Of Missing Out - Die Angst den Anstieg zu verpassen) wird am Aktienmarkt langsam spürbar.

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Stagflation - alles steigt im Preis da die Fiat-Währungen abwerten im Umfeld der lockeren Geldpolitik


Ende Juli werden die Schecks in Höhe von 600 US-Dollar pro Woche, welche die Arbeitslosen in den USA aktuell erhalten, auslaufen. Viele Geringverdiener erhielten durch dieses Hilfsprogramm mehr Geld, als sie in ihrem eigentlichen Job verdient hätten. Dies führte oftmals zu der Situation, dass sich Angestellte weigerten die Arbeit wieder aufzunehmen. Der fehlende Anreiz zu arbeiten, verhindert oder verlangsamt daher eine Erholung der Volkswirtschaft und ist kontraproduktiv.

Die US-Regierung plant dennoch die Hilfen zu verlängern, jedoch soll es zusätzlich einen Bonus in Höhe von 450 US-Dollar für all jene geben, die die Arbeit wieder aufnehmen. Auch jene Vollzeitarbeiter, die aktuell in 27 US-Bundesstaaten in Kurzarbeit sind und eine Aufstockung ihres Lohns erhalten, sollen weiterhin gestützt werden. Die Demokraten fordern diese Zuschüsse bis Anfang nächstens Jahres weiterzuzahlen. US-Notenbankchef Powell hatte kürzlich erst angekündigt, die Märkte mit Liquidität so lange stützen zu wollen, bis die Arbeitslosigkeit wieder auf normale Niveaus gefallen ist.

Die gigantischen Summen der Notenbanken, sowie die direkten Zahlungen des Staates an die Bevölkerung, die durch den Kauf von Konsumgütern sofort preissteigernd wirken, werden den US-Dollar in den nächsten Jahren stark abwerten. Die Folge dessen werden steigende Gold- und Silberpreise sein, nicht nur nominal aufgrund der Geldentwertung, sondern auch real, da die Nachfrage nach dem sicheren Hafen der Edelmetalle zunehmen wird.

Mittlerweile konnte ich die ersten Stimmen wahrnehmen, die aufgrund der massiven Inflation in den nächsten Jahren steigende Konsumgüterpreise und entsprechend auch steigende Zinsen erwarten. In den vergangenen Jahren stand ich mit meiner Stagflationstheorie, die jetzt Realität wurde, so gut wie allein auf breiter Flur. Mit der logischen Schlussfolgerung, dass mit etwas Zeitverzögerung auch letztlich die Zinsen aufgrund der Inflation steigen müssen, ebenso wie in den siebziger Jahren, stand ich hingegen völlig allein.

Der Marktkonsens war und ist immer noch, dass die Notenbanken auf ewig die Zinsen bei null Prozent halten müssen und können. Man vergisst jedoch, dass die Notenbanken nur in dem Rahmen, wie sie die Konsumentenpreisindizes relativ unbemerkt schönen bzw. fälschen können, die Möglichkeit haben, die Zinsen niedrig zu halten. Ich sagte daher in vielen Online-Seminaren und schrieb in vielen Artikeln der beiden Jahre, dass wenn die offiziellen Konsumentenpreise erst einmal inflationsinduziert ansteigen, dann auch die Zinsen steigen werden.

Bis dahin dürften noch zwei bis drei Jahre ins Land gehen, doch werden es die steigenden Konsumgüterpreise und die steigenden Zinsen sein, die die Flucht in den sicheren Hafen der monetären Edelmetalle erst richtig anheizen werden. Für all die Besitzer einer fremdfinanzierten Immobilie gilt es daher den aktuell niedrigen Zinssatz auf die gesamte Kreditlaufzeit zu sichern. Unser Cartoon aus dem letzten Jahr zeigt diesen Zusammenhang.

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Steigende Zinsen sind am fernen Horizont schon zu erahnen



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