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Permanente Veränderung der Gold-Verhältnisse

03.08.2020  |  Steve Saville
[Dies ist ein Auszug aus einem Artikel, der ursprünglich am 19. Juli auf www.tsi-blog.com veröffentlicht wurde.]

Manchmal hören Finanzmarktbeziehungen, die eine lange Zeit gegolten haben, auf zu funktionieren. Das passiert üblicherweise, weil das Geldsystem eine deutliche Veränderung durchläuft oder die Wirtschaft durch Regierungs- und/oder Zentralbankeingreifen permanent verändert wird. Ebenfalls kann dies aufgrund einer großen technologischen Veränderung der Fall sein, die beispielsweise die Nachfrage nach einem Rohstoff permanent reduziert.

Aufgrund zunehmender Zentralbankmanipulation von Gold und Zinsen ist Gold über die vergangenen 12 Monate immer teurer gegenüber den Rohstoffen geworden, die konsumiert werden*. Grund dafür ist die Tatsache, dass die Manipulation a) es schwieriger macht, einen ausreichenden Investmentertrag zu erhalten und b) den Anreiz verringert, in offizieller Währung zu sparen. Während Zentralbanken die Rendite reduzieren, die vom Investieren in produktive Unternehmen verfügbar ist, und jeden bestraft, der Bargeld spart, nimmt die Nachfrage nach einer Wertanlage, die Zentralbanken nicht abwerten können, natürlich zu.

Ein Dominoeffekt führt dazu, dass es scheint, als wären einige Gold-Rohstoff-Verhältnisse permanent auf höhere Spannen gestiegen. Es wird noch immer Zeitspannen geben, in denen Gold gegenüber diesen Rohstoffen an Wert verliert, doch deren Decken gelten nicht länger. Tatsächlich ist es in einigen Fällen angebracht, die ehemaligen Decken als neue Böden anzusehen. Die beiden langfristigen Monatscharts, die Sie unten sehen können, verstärken dieses Argument.

Der erste Chart zeigt das Gold-Platin-Verhältnis. Anfang der 1970er Jahre bis 2015 befand sich Gold nahe einer langfristigen Spitze gegenüber Platin, wann immer das Verhältnis auf 1 stieg. Doch im Jahr 2015 brach das Verhältnis über 1 und setzte seinen Aufwärtstrend fort. Vor einigen Jahren spekulierten wir, dass die ehemalige Decke des Gold-Platin-Verhältnisses nahe 1 zu einem neuen Boden geworden sei, also der Goldpreis niemals wieder eine nachhaltige Bewegung unter den Platinpreis unternehmen würde. Die Wahrscheinlichkeit dessen hat zugenommen, auch wenn es wahrscheinlich ist, dass das Gold-Platin-Verhältnis im März 2020 ein wichtiges Hoch bildete und sich in den Anfangsphasen eines 1- bis 2-jährigen Rückgangs befindet.

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Der zweite Chart zeigt das Gold-Öl-Verhältnis. Von 1970 und bis Beginn 2020 bewegte sich Gold immer nahe einer langfristigen Spitze gegenüber Öl, wann immer das Verhältnis auf 30 stieg. Doch von März bis April dieses Jahres erreichte das Gold-Öl-Verhältnis ein Vielfaches seiner vorherigen, langfristigen Spitze. Wie es beim Gold-Platin-Verhältnis der Fall ist, ist es wahrscheinlich, dass das Gold-Öl-Verhältnis gerade dabei ist, eine höhere, langfristige Spanne zu etablieren, deren Boden die ehemalige Decke (30) ist. Es ist eine angemessene Annahme, dass das Gold-Öl-Verhältnis im April 2020 ein wichtiges Hoch verzeichnete und sich nun in den Anfangsphasen einer 1- bis 2-jährigen Abnahme befindet.

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Ähnlich könnte es dem Gold-Silber-Verhältnis ergehen, wenn auch in geringerem Ausmaße. Es ist wahrscheinlich, dass das Gold-Silber-Verhältnis permanent erhöht wurde, doch nicht in einem derartigen Ausmaß, dass die ehemalige Decke (80 bis 100) einen neuen Boden darstellt. Unsere Annahme ist es, dass der neue Boden des Gold-Silber-Verhältnisses bei 50 bis 60 liegt.

*Das stimmt, die Zentralbanken manipulieren den Goldpreis unabsichtlich nach oben und nicht absichtlich nach unten.


© Steve Saville
www.speculative-investor.com



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Dieser Artikel wurde am 27. Juli 2020 auf www.tsi-blog.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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