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Am Anfang des großen Knalls II

11.06.2007  |  Rolf Nef
Warum großer Knall II? Hat’s denn schon geknallt? Nein, geknallt hat es noch nicht an den Märkten, aber am 14. März habe ich auf dieser Webseite einen Artikel mit diesem Titel geschrieben, allerdings ohne ihn mit I zu nummerieren. Ich dachte natürlich, jetzt ist es so weit, allerdings auch mit der Erfahrung im Hinterkopf, dass trotz aufgeblasener Märkte die Wahrscheinlichkeit besteht, noch aufgeblasener zu werden. Am 15. März formten die meisten Märkte einen Boden und setzten zur Erholung an bis Anfangs dieser Woche. Fundamental hat sich an der Einschätzung der Märkte gar nichts geändert. Natürlich hätte Ende Februar der Top sein können, vieles sprach dafür: vor allem der Princeton Zyklus von Armstrong, der in der Vergangenheit so gute Resultate lieferte und die Momentumdivergenzen der Aktien Indexe. Aber der Markt ging trotzdem höher. Warum sollte jetzt der Top sein?


Hier die Argumente:

1. Seit dem Boden am 15. März stieg er während 13 (eine Fibonacci Zahl) Wochen bis zum Anfang dieser (Beginn 4. Juni) Woche.

2. Seit dem Tief im Oktober 2002 sind es 55 (eine Fibonacci Zahl) Monate bis Mai 2007.

3. Seit dem Tief im Oktober 2002 oder März 2003 haben viele Aktienmärkte 9 oder 13 Wellen hinter sich. Die nächst höhere Variante wäre 13 und 19 in vielleicht ebenso 2-3 Monaten, also irgendwann im August. Wie sahen denn die Wellen Ende Februar aus? Diese Wellerei ist oft, wenn nicht meist und besonders im kurzfristigen Bereich, widersprüchlich und nachträglich scheint’s ganz einfach. Dieser Widerspruch lässt sich nicht auflösen. Das Einzige, was man tun kann, ist gutes Money Management: die Positionsnahme so wählen, dass man einen allfälligen Verlust verschmerzen oder die Position aussitzen kann oder mit andern Techniken so gestalten, dass sie erträglich und nicht zum Grab wird. Aber das bedingt, dass man es das nächste mal nochmals probiert oder die Position bis hierher durchgezogen hat. Hier scheitern schon die meisten. Und wenn’s sogar drei bis viermal sein sollte, ist das Feld leer. Es ist nicht die richtige kurzfristige Analyse die den Erfolg bringt, sondern der Umgang mit dem Misserfolg und der emotionalen Fähigkeit, beim nächsten Zeitfenster, bei der nächsten Gelegenheit es noch mal zu versuchen. Ist aber die die langfristige Grundanalyse falsch, verblutet man an diesen Versuchen. Darum zeig ich weiter unten noch die Grundanalyse.

4. Die Rentenmärkte fallen weltweit weiter. Sie steigen nicht mehr als Korrektur in einem Trend fallender Rentenmärkte (wie 1987), sondern in einem Trend langfristig (25 Jahre) steigender Zinsen. Das wird zum Killer der Aktienmärkte.

5. Knappe Liquidität. Überall liest man, die Geldmengen explodieren, M3 plus 13% oder mehr. Aber das ist zu einfach. M3 reflektiert die Aktivität der Wirtschaft. Ich will aber die Aktivität der Notenbanken sehen, denn nur diese produzieren neues Geld, das dann in Kreditform verleiht wird und M3 vergrössert. Schaut man sich die Aktivität der japanischen Notenbank, die Hauptlieferantin für heisses Geld seit 2000 an (Grafik 1), so sieht man, dass die Wachstumsrate der Monetären Basis, die Menge Geld, die in Umlauf ist, immer noch negativ ist nach einer Phase extremer Gelddruckerei. Das System braucht aber frischen Stoff, um den Suff weiterführen zu können. Es hat zu wenig neuen Stoff.

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