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Gold auf Allzeithoch - Papiergoldanlagen sollen besteuert werden

05.08.2020  |  Markus Blaschzok
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Aufgrund des Shutdowns hatte sich die weltweite Schmucknachfrage im ersten Halbjahr fast halbiert und fiel im Jahresvergleich um 46% auf einen neuen Tiefststand von 572 Tonnen. Die Nachfrage im 2. Quartal erreichte ein Rekordtief von 251 Tonnen (-53% im Jahresvergleich), da Verbraucher weltweit auf ein eingeschränktes Angebot trafen und die Konjunkturabschwächung zu spüren bekamen. Der chinesische Goldmarkt war der erste, der aus dem Lockdown herauskam und so auch als einziger eine Erholung der Nachfrage zum extrem schwachen ersten Quartal vorweisen kann. In Indien sank die Schmucknachfrage in Q2 hingegen um 74% zum Vorjahresquartal auf nur noch 44 Tonnen.

Auch das zweite Quartal belastete die Schmucknachfrage, da durch die Shutdowns viele Märkte geschlossen waren. Zudem erlitten Verbraucher Einkommenseinbußen als Folge des wirtschaftlichen Abschwungs, während der Goldpreis immer höher anstieg, weshalb Gold weniger erschwinglich war und die Nachfrage abnahm. Insgesamt war die Schmucknachfrage im ersten Halbjahr mit 572 Tonnen etwa halb so hoch wie der 10-Jahres-Durchschnitt von 1.106 Tonnen.

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In Q2 sank die Schmucknachfrage um 53%


Die Shutdowns und der daraus resultierende Wirtschaftseinbruch hatten natürlich auch einen negativen Einfluss auf die industrielle Nachfrage. Im Elektroniksektor gab es einen starken Nachfragerückgang im zweiten Quartal um 14% zum Vorjahr auf 55,6 Tonnen. Die Nachfrage nach Gold, das in anderen Technologieanwendungen verwendet wird, sank im Jahresvergleich um 33% auf 8,4 Tonnen.

Da auch viele Ärzte nicht praktizieren durften, sank selbst die Nachfrage im Dentalbereich um 30% im Jahresvergleich auf nur noch 2,6 Tonnen. Zum ersten Mal war diese Nachfragekomponente in einem Quartal unter 3 Tonnen gefallen. In der ersten Hälfte des Jahres 2019 sank der technologische Goldverbrauch insgesamt um 13% auf 134 Tonnen und allein im zweiten Quartal um 18% auf 66,6 Tonnen zum Vorjahr.

Für die zweite Jahreshälfte rechnet man mit einer deutlichen Erholung des Sektors, da Elektronik-Fertigungszentren die Produktion wieder aufnehmen. Der Schock der Krise ist jedoch nach wie vor weitreichend und historisch beispiellos, sodass die Prognosen in den kommenden Wochen und Monaten unter großer Unsicherheit erfolgen.

Während die Schmucknachfrage kollabierte, erreichte die weltweite Investmentnachfrage im 1. Halbjahr mit einem Rekordwert von 60 Milliarden US-Dollar ein Allzeithoch von 1.130 Tonnen. Die Bestände der goldgedeckten ETF-Produkte erreichten Ende Juni einen Rekordstand von 3.621 Tonnen und stieg allein im zweiten Quartal um 434 Tonnen an, während es im Vorjahresquartal gerade einmal Zuflüsse in Höhe von 76 Tonnen gab. Als die Regierungen mit ihren Shutdowns die Weltwirtschaft verwüsteten und als Reaktion darauf die Geldmengen nahezu verdoppelten, was zu einer Abwertung der Währungen führen wird, flohen Investoren und Sparer in den sicheren Hafen des Goldes.

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Im ersten Halbjahr gab es Rekordzuflüsse in goldgedeckte ETF-Produkte



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