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Die Nachhaltigkeit dieses Bullenmarktes im Vergleich zu 2011

13.08.2020  |  Ronan Manly
Ende Juli publizierte Zing News, eine der führenden Nachrichtenplattformen Vietnams, einen Artikel über die Nachhaltigkeit des aktuellen Goldbullenmarktes. Darin wurde diskutiert, inwieweit es Parallelen mit dem Goldpreisanstieg von August bis September 2011 gibt. Hier erfolgt eine Zusammenfassung meiner Erklärungen und Ansichten bezüglich dieses Artikels in einem Frage- und Antwortformat. Beachten Sie, dass die unteren Antworten ursprünglich am 26. Juli geschrieben wurden, als der Goldpreis bei 1.920 Dollar schloss, ähnlich dem Stand vom 11. August.


Gold findet üblicherweise Unterstützung, wenn der Aktienmarkt fällt. Doch warum steigen Gold und Aktien manchmal gemeinsam, wie derzeit der Fall?

Gold ist bekannt dafür, eine schwache und manchmal negative Korrelation zu Aktien zu besitzen, vor allem in Zeiten der Finanzkrisen. Doch das ist nicht immer der Fall. Beispielsweise stiegen Goldpreis und Aktienkurse seit Ende März beide zeitgleich stark. Das ist jedoch demselben zugrundeliegenden Phänomen zuzuschreiben. Die US-Fed sowie andere Zentralbanken halten das Finanzsystem mit weltweitem Geldstimulus und quantitativer Lockerung (QE) oben.

Aktien steigen in einer Rally vor dem Hintergrund dieser Rettungsversuche und der künstlichen Stimuli. Der Goldpreis steigt, da es diese unbegrenzte QE, Nullzinsen, negative Realrendite, Währungsabwertung und Inflationserwartungen widerspiegelt. Diese positive und starke Korrelation wird nicht ewig bestehen bleiben und könnte bald auseinanderbrechen.

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Es gibt die Ansicht, dass der Goldpreisanstieg nicht Angebot und Nachfrage, sondern Spekulation zuzuschreiben ist. Was halten Sie davon?

Der internationale Goldpreis, wie wir ihn kennen, wird nicht primär durch physischen Goldhandel festgelegt oder etabliert, sondern durch den Handel synthetischen und derivativen Goldes in London und New York. Die Handelseinheit in London ist "nicht zugewiesenes Gold" (eine Form ungedeckten, verzichtbaren Goldkredits) und die Handelseinheit in New York sind die Goldfutureskontrakte der COMEX. Handelsvolumen dieser nicht-physischen Formen von Gold sind so groß, dass sie den physischen Goldmarkt in den Schatten stellen und wenig Verbindung zu diesem besitzen.

Es sind die Entwicklungen von Angebot und Nachfrage des Goldkredits und der Goldfutures - von dem ein Teil Spekulation ist - die diesen Goldpreis beeinflussen. Also ja, Angebot und Nachfrage physischen Goldes hat wenig Einfluss auf den Goldpreis. Bis das der Fall ist, gibt es eine Knappheit an physischem Gold, um Nachfrageverbindlichkeiten zu erfüllen. Nachfrage nach physischen Gold hat jedoch einen großen Einfluss auf die Verfügbarkeit physischen Goldes und eine Knappheit des physischen Metalls wird letztlich zu einem höheren Goldpreis führen. Denn dies ist der einzige Preismechanismus, der existierende, oberirdische Goldbestände an den Markt locken kann.


Wird der Goldpreis einbrechen, wenn sich die Wirtschaft erholt oder es einen COVID-19-Impfstoff gibt?

Der Goldpreis steigt aufgrund der geldpolitischen Lockerung der Zentralbanken, der Explosion weltweiter Schulden und der anhaltenden Finanzkrise. Nichts davon kann gelöst werden, mit Ausnahme einer deutlichen Aufwärtsneubewertung des Goldpreises, um die Bilanzen der weltweiten Zentralbanken auszugleichen. Der Grund, warum der Goldpreis steigt, herrscht also noch immer vor. Eine wirtschaftliche Erholung wird das nicht ändern. Und angesichts der Zerstörung der Weltwirtschaft - nicht durch den Coronavirus, sondern durch Regierungsquarantänen - wird etwaige Wirtschaftserholung Zeit in Anspruch nehmen.

Was auch immer der Ursprung der COVID-19-Pandemie sein mag, sie wurde praktischerweise von Zentralbanken und Regierungen als Entschuldigung dafür hergenommen, unbegrenzte QE einzuführen und hat zeitgleich Wirtschaftswachstum zerschmettert und wirtschaftliche Abhängigkeit großer Teile der Weltbevölkerung geschaffen.

Während die Impfstoff-Propaganda intensiver wird, wird dieser Impfstoff mehr und mehr wie ein weltweiter Kontrollmechanismus erscheinen, der von der weltweiten Elite via WHO und Regierungen als eine manipulative Lösung für etwas durchgesetzt wird, das eigentlich ein selbst erschaffenes Problem (COVID-19) ist. Die Impfstoff-Propaganda wird zweifelsohne als Lockvogel dienen, um Wirtschaften mit kontrollierten Öffnungen zu belohnen. Doch der Goldpreis erhält seinen Einsatz von den zugrundeliegenden Problemen im Finanzsystem, die nicht verschwunden sind und nur verschleiert wurden.


Ist der starke Goldpreisanstieg anders als der im Jahr 2011?

Die Auslöser für die Goldpreiszunahme 2011 ähneln in gewisser Weise den aktuellen Goldpreistreibern. Im Jahr 2011 gab es weltweite Stimuli von Zentralbanken und fehlendes Vertrauen in das Finanzsystem sowie die Schuldenkrise der Eurozone. Die weltweiten Aktienmärkte kippten und brachen Ende Juli 2011 und bis August 2011 stark ein. Der Goldpreis 2011 spiegelte diese Sorgen wider und eine Menge Investoren positionierten sich in Gold als Finanzschutz gegen eine Krise. Dies erschuf ebenfalls Aufwärtspreismomentum in Gold und schürte die Goldpreisrally auf knapp über 1.900 Dollar.

Doch während sich die Geschichte zwar ähnelt, wiederholt sie sich nicht exakt. Etwa 9 Jahre später, im Jahr 2020, stehen die Dinge im weltweiten Finanzsystem schlimmer. Die Finanzkrise von 2008 bis 2009 wurde niemals gelöst, nur aufgeschoben. Geldpoltische und fiskalpolitische Stimuli (d.h. Aufrechterhalten der finanziellen und realen Wirtschaften) sind nun ein permanentes Feature des Systems, eine Droge, die es am Laufen erhält. Papierwährungen werden mehr als je zuvor abgewertet.


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