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Der Kupfer-Bullenmarkt (2)

12.06.2007  |  Scott Wright
Nach fünf Jahren in seinem beeindruckenden Bullenmarkt hält sich der König der Basismetalle auch während einem neuerlichen Angriff stark. Nach einem spannenden Jahr 2006, in dem Kupfer seine Allzeithochs in den Schatten stellte, handelt dieses rote Metall weiterhin auf einem Niveau, das die meisten von uns noch vor einigen Jahren für unvorstellbar hielten.

Der Erfolg gab Kupfer wertvolle Zeit im Rampenlicht, was ihm schließlich steigende Aufmerksamkeit unter den Mainstream-Investoren einbrachte. Auch bei den regelmäßig angezeigten Metall-Kursen auf CNBC teilt sich Kupfer nun den Platz mit Gold und Silber. Aber sind die Berühmtheit und die glückliche Entwicklung, die Kupfer für sich beanspruchen konnte, auch nachhaltig?

Zuerst ist es wichtig, zu den Grundlagen zurückzukehren und die Treiber, die Kupfer bis zu diesem Punkt brachten, zu analysieren. Wie üblich reagieren die Marktpreise letztendlich auch hier auf einfache ökonomische Fundamentaldaten. Diese Fundamentaldaten und die Preise beeinflussen sich immer wieder gegenseitig, um ein Gleichgewicht herzustellen. Einfach gesagt diktieren Angebot und Nachfrage den Markt. Wenn jedoch eine Seite der Anderen gegenüber sehr viel stärker ist, können die Preise sich rapide verändern, um diesen Zustand zu reflektieren und damit das Gleichgewicht wieder zu erreichen.

Anders als die Edelmetalle, denen ihre monetären Eigenschaften einen noch stärkeren Antrieb in ihrem eigenen Bullenmarkt verschaffen, werden die Basismetalle typischerweise nur von den zugrunde liegenden ökonomischen Zyklen gesteuert. Auch Kupfer fällt als ein Metall, dessen Aufschwung von einer aktiven Weltwirtschaft gesteuert wird, in diese Gruppe.

Durch eine starke Weltwirtschaft in den letzten Jahren wurde Kupfer stark nach oben getrieben, da die steigende Nachfrage einem weniger elastischen Angebot gegenüberstand. Angesichts eines Ungleichgewichts auf den Märkten und einer Gruppe von Nachfragern, deren Wunsch nach diesem Metall genauso stark ist wie zuvor, können die Preise nur in eine Richtung gehen, nämlich nach oben.

Im Lauf der Geschichte hat sich nun das ökonomische Gleichgewicht für alle Rohstoffe ständig verschoben und dies ist auch nicht das erste Mal, dass wir eine Knappheit bei Kupfer erleben. Wenn wir aber einen Blick auf diesen langfristigen Kupfer-Chart werfen, ist es offensichtlich, dass es in der Dynamik dieses Metalls eine strukturelle Veränderung gegeben hat.

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In den letzten Jahrzehnten bewegte sich Kupfer zwischen 0,50 $ pro Pfund als Untergrenze und 1,50 $ als Obergrenze. In diesem aktuellen Bullenmarkt jedoch, der 2003 von der langfristigen Unterstützungslinie seines über 30 Jahre andauernden, quasi flachen Trendkanals begann, schoss Kupfer ohne jeglichen Widerstand durch die 1,50 $-Marke.

Was in aller Welt könnte nach so vielen Jahren in diesem Bereich einen derart massiven Ausbruch nach oben auslösen? Ich glaube, der ultimative Treiber für diesen Anstieg, der Kupfer in nur zwei Jahren auf mehr als das Doppelte seiner Allzeithochs von Ende der 1980er-Jahre hochschnellen ließ, sind die Fundamentaldaten.

Diese sind zu einem großen Teil das Ergebnis eines ökonomischen Zyklus, der die Nachfrage nach Basismetallen stark ansteigen ließ. Und dieser Zyklus ist mit nichts vergleichbar, das wir im bisherigen Verlauf unserer Geschichte jemals gesehen haben. Der Struktur der modernen Weltwirtschaft wurde eine neue Variable hinzugefügt, und diese Variable ist Asien.

Asien, allen voran China und Indien, stellt mit einer Bevölkerung von fast 4 Milliarden Menschen mehr als 60% der Weltbevölkerung dar. Während unserer gesamten Geschichte hatten die Volkswirtschaften dieser lange unterdrückten Nationen allerdings keinen großen Einfluss auf die weltweiten Rohstoffmärkte. Diese früher geschlossenen Volkswirtschaften greifen nun nach den Rohstoffen, die den Rest der Welt zu einem großen Teil modernisiert haben.

Asien durchläuft eine Verbesserung des Lebensstandards, in der seine Bewohner, die nun mehr Geld und verfügbares Einkommen haben als je zuvor, die gleichen Dinge für sich beanspruchen, die die westliche Welt für so lange Zeit als selbstverständlich angesehen hat. Chinesische Städte wachsen wie wild, da ein offener Handel und bessere Technologien es den Menschen ermöglichen, stärker zum wirtschaftlichen Erfolg beizutragen.




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