Achterbahnfahrt bei Gold - negative Faktoren sorgen für Korrektur
24.08.2020 | Markus Blaschzok
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Das Dow-Gold-Ratio befindet sich im Bärenmarkt und somit auch der Aktienmarkt inflationsbereinigt
Technische Analyse zu Palladium: Kurzfristig auf Messers Schneide - Aufwärtstrend noch intakt
Terminmarkt: Physisches Defizit wegen Lockdowns in Südafrika
Nach zwei Wochen mit relativer Schwäche, was auf ein Überangebot am physischen Markt hindeutete, zeigte sich in der letzten Handelswoche relative Stärke. Der Preis stieg um 96 US-Dollar, obwohl die Spekulanten am Terminmarkt nicht den Preis über den Aufbau neuer Longpositionen nach oben getrieben hatten, weshalb der Preis vermutlich durch physische Nachfrage stark war. Die Terminmarktdaten zeigen ein bärisches Sentiment für den Palladiumpreis, was logisch ist, da dieser während Rezessionen traditionell fällt.
Hier will sich aktuell kein Spekulant die Finger verbrennen, was erklärt, warum die Masse der Spekulanten auf einen fallenden Preis gewettet haben. Damit besteht jedoch auch das Potenzial für einen Short-Squeeze, sollte sich die Nachfrage aus der Industrie schneller erholen, als man die Minenproduktion nach dem Shutdown in Südafrika wieder hochfahren kann. Insgesamt bieten die CoT-Daten kein grünes Signal, um mit einem guten Chance-Risiko-Verhältnis auf einen fallenden Preis zu setzen, auch wenn dies aktuell unser wahrscheinlichstes Szenario ist.
Die Masse der Spekulanten hat auf einen fallenden Palladiumpreis gewettet
Der Langfristchart zeigt die Rezession von 2008, in der der Palladiumpreis förmlich kollabierte. Dies geschieht regelmäßig während Rezessionen, da Palladium primär in der Automobilindustrie zur Herstellung von Benzinkatalysatoren Verwendung findet. Nimmt die Nachfrage nach Neufahrzeugen während einer Rezession ab, so bricht auch immer die Nachfrage nach Palladium und somit dessen Preis ein.
Während dieser Rezession kam es erstmals jedoch nicht zu einem derartigen Preiseinbruch, da es diesmal aufgrund des Shutdowns der Volkswirtschaften auch zur Schließung der Platin- und Palladiumminen in Südafrika kam, womit auch das Angebot zurückging, was den Rückgang der Nachfrage kompensierte.
Kurz- bis mittelfristig ist die Entwicklung des Palladiumpreises jetzt davon abhängig, wie schnell sich die Wirtschaft und die Automobilnachfrage erholen können und wie schnell die Minenproduktion in Südafrika wieder hochfahren wird. Wir sehen erste Anzeichen, dass letzteres in Bälde geschehen dürfte, weshalb sich das für eine Rezession typische Überangebot doch noch einstellen könnte.