Europa bereitete seit den 1970er Jahren einen weltweiten Goldstandard vor
01.09.2020 | Jan Nieuwenhuijs
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Verteilung privaten GoldbesitzesPrivate Goldbestände machen einen größeren Teil der oberirdischen Gesamtbestände aus als die offiziellen Bestände, sind jedoch deutlich schwerer zu lokalisieren. Auch wenn die Daten eingeschränkt sind, so ist die Verteilung von Privatgold bei den "wichtigen Nationen im Besitz von Gold" recht ähnlich. (Natürlich können sie niemals genau gleich sein."
Nachdem die chinesische Kommunistenpartei (CCP) 1949 die Kontrolle über China übernahm, wurde die private Verwendung von Gold effektiv verboten. Seit den 1980er Jahren wurde es chinesischen Bürgern nach und nach erlaubt, Goldschmuck zu kaufen und 2002 wurde der chinesische Goldmarkt mit der Einführung der Shanghai Gold Exchange vollkommen liberalisiert. Nach und nach ermutigte die CCP die Bürger dazu, Gold anzusammeln. Im Jahr 2012 führte der Präsident der China Gold Association, Sun Zhaoxue, die Wichtigkeit des privaten Goldbesitzes im führenden, akademischen Journal des Zentralkomitees der CCP, Qiushi, aus:
"Die Praxis zeigt, dass Goldbesitz durch Bürger ein effektiver Ersatz für nationale Reserven und sehr wichtig für nationale Finanzsicherheit ist. Wir sollten ermutigen, Gold unter den Menschen zu sammeln..."
Ein Jahr später machte Sun ein Statement darüber, wie viel Gold die Chinesen durchschnittlich besitzen würden, im Wall Street Journal:
Währenddessen besitzt der durchschnittliche Chinese "nur 4,5 Gramm Gold", so Sun. "Das liegt deutlich unter dem Durchschnitt von 24 Gramm pro Person weltweit.."
Die chinesische Regierung möchte die Menge privaten Goldes pro Kopf erhöhen, um sie an den weltweiten Durchschnitt anzupassen. Chinas Goldstrategie ähnelt der von Europa in Sachen Reserveangleichung (neben den offensichtlichen Gründen, Gold zu besitzen). Aufgrund vorheriger Recherchen weiß ich ungefähr, wie viel Privatgold in Indien, China, Frankreich, Italien und Deutschland gehalten wird.
Wenn ich die privaten und offiziellen Goldbestände dieser Länder kombiniere und diese mit dem BIP pro Kopf vergleiche, dann scheinen sich diese Maßnahmen zu ähneln. Die Menge Gold, die jeder Bürger durchschnittlich besitzt, direkt und via ihrer Zentralbank, ähnelt grob ihrem wirtschaftlichen Einkommen. Bei einem Goldpreis von etwa 10.000 Dollar je Unze versteht sich. Der größte Unterschied besteht zwischen China und Indien.
Es versteht sich von selbst, dass die Goldverteilung in den letzten Jahrzehnten teilweise organisch war. Die Geschichte Chinas und des Goldes geht weiter zurück als die meisten Menschen denken. Auf der Webseite der Bank of China - eine Bank im Staatsbesitz - können wir lesen:
"Von 1973 bis 1974 tätigte Vizepremier Chen Yun spezielle Recherchen bezüglich der Thematik des Auslandshandels. Am 7. Juni 1973, während er einem Bankbericht zuhörte, stellte Vizepremier Chen Yun zehn wichtige Fragen bezüglich internationaler Wirtschaft und Finanzen. Die zehn Recherchethemen, die Chen Yun zugeteilt wurden, deckten Wirtschaft, Finanzen, Währung und andere wichtige Aspekte der gegenwärtig kapitalistischen Welt ab, die umfassten:
(1) Wir viel Geld wurde in USA, Japan, UK, Deutschland und Frankreich von 1969 bis 1973 ausgegeben? Wie hoch waren deren Devisen- und Goldreserven?
…
(6) Zusätzlich zu politischen Widersprüchen, welche wirtschaftlichen Widersprüche gibt es zwischen USA und UK, Japan, Deutschland und Frankreich? Was sind die primären Widersprüche?
(7) Welche möglichen Lösungen für Probleme bezüglich Handel und Währung zwischen USA und Japan, UK, Frankreich und Deutschland gibt es? Französischer Finanzminister Valery Giscard d'Estaing bewarb die Verbindung zwischen Währung und Gold. Können wir ein ungefähres Verhältnis zwischen dem Gesamtgeldfluss und dem Gesamtbesitz von Gold weltweit schätzen?"
Ich denke nicht, dass es ein Zufall ist, dass die chinesische Regierung in den 1970er Jahren begann, inländischen Goldbergbau zu entwickeln und nun die Nation mit dem größten Minenoutput ist. Verstehen Sie mich nicht falsch, die Chinesen sind nicht über Nacht zu "Goldenthusiasten" geworden, sondern verstanden die strategische Wichtigkeit von Gold. Sie erwarteten, dass die Rolle des Goldes im internationalen Finanzsystem nicht verschwinden würde, wie die USA der Welt in den 1970er Jahren Glauben machen wollten.
Im Jahr 1979 gründeten die Chinesen sogar eine neue Militäreinheit, die Gold Armed Police, die der Goldexploration verschrieben ist. Diese Abteilung des chinesischen Militärs existiert noch immer.
Die Bühne für einen Goldstandard bereiten
Nach der Weltwirtschaftskrise führten Deutschland, Niederlande, Ungarn, Polen, Türkei und Österreich ihr Gold von der Federal Reserve Bank von New York und der Bank of England zurück ins Heimatland. Diese Länder schreiben Gold größere Wichtigkeit als ein Reserveasset gegenüber Fiatwährungen zu und ihr Vertrauen in die USA und das UK als Verwalter ist gesunken. In den Worten der polnischen Zentralbank:
"Zentralbanken sind üblicherweise darauf aus, ihre Goldlagerstellen zu diversifizieren... um geopolitische Risiken einzuschränken, was beispielsweise verlorener Zugang oder Einschränkung der freien Verfügung über Goldreserven beinhaltet, die im Ausland gehalten werden."
Gold auf inländischem Boden zu lagern, ist sicherer als im Ausland, doch einen Teil in Handelszentren wie London zu haben, erlaubt den einfacheren Gebrauch von Gold im Rahmen von Swaps und internationalen Transaktionen. Laut der deutschen Zentralbank waren deren drei Ziele: Kosteneffizienz, Sicherheit und Liquidität.
Ein weiterer wichtiger Indikator für das, worauf sich europäische Länder vorbereitet haben, ist die Tatsache, dass einige nach der Weltwirtschaftskrise ihre offiziellen Goldreserven auf derzeitige Standards der Großhandelsindustrie angepasst haben. Frankreich, Deutschland, Schweden und Polen, wie wir wissen, haben angegeben, dass ihre Goldbarren den "Good-Delivery-Standards in London" entsprechen. Demnach ist ihr Metall liquide und bereit für internationale Transaktionen. Von der Banque de France: