Gold: Extrem volatil im Zuge der Powell Rede
28.08.2020 | Hannes Huster
Gestern habe ich auf die anstehende Rede von FED-Chef Powell hingewiesen und tatsächlich kam es im Zuge seiner Ansprache auf dem Jackson-Hole Treffen zu gewaltigen Ausschlägen im Gold.
Im Grunde hat Powell gestern genau das gesagt, was vermutet wurde. Das starre Inflationsziel von 2% wird es so nicht mehr geben. Liegt die Inflation also z.B. bei nur 1% in einem Jahr, so würde es die FED dann auch dulden, wenn sie im folgenden Jahr auf 2,5% oder 3% anziehen würde. Es soll also mehr der Durchschnittswert der Inflation als Anhaltspunkt gelten und die FED will hierfür keine feste Formel ansetzen.
Um die Sprache der Notenbanker einmal klarer zu formulieren.
Was Powell gestern damit sagen wollte ist, dass die FED mit Hochdruck darauf hinarbeiten muss, dass die Inflation steigt, da es weltweit eine viel zu hohe Verschuldung gibt.
Aus dieser massiven Überschuldung kommt man nur über zwei Varianten wieder heraus.
Die "elegante Variante" ist eine anziehende Inflation, die über einen gewissen Zeitraum (mehrere Jahre) die Schulden weg-inflationiert. Die Massen bekommen das nur am Rande mit und es werden massive Pleitewellen vermieden. Die weniger elegante Variante wäre ein Massenausfall dieser Verbindlichkeiten. Denn der Zusammenbruch inklusive Pleitewelle würde die Welt in die Depression und Deflation stürzen und dies werden alle Notenbanken dieser Welt gemeinsam verhindern wollen.
Dies darf Powell selbstverständlich so klar nicht sagen, doch das ist die Übersetzung der gestrigen Rede.
Die FED will sich offiziell auf die Vollbeschäftigung fokussieren und dafür Inflationsmarken hintenanstellen. Klingt alles ganz einfach - wären da nicht die Tücken der Inflation.
Beispiele aus der Vergangenheit oder auch jüngste Beispiele in anderen Ländern (Argentinien, Brasilien, Simbabwe, etc.) haben immer wieder gezeigt, dass eine Inflation nicht gesteuert werden kann. Anleger und Konsumenten verstärken die Bewegungen im Laufe der Zeit exponentiell, so dass man als Notenbank keine Chance mehr hat.
Merken die Konsumenten und die Anleger, dass ihr Geld Jahr für Jahr etwas weniger wert wird (Verlust der Kaufkraft), dann ist das Ganze noch kontrollierbar. Merken sie aber, dass es von Monat zu Monat oder gar von Woche zu Woche an Kaufkraft verliert, dann geht die Post ab.
Glauben Sie mir, dies wissen die Notenbanker selbstverständlich genau und auch, wenn es so niemals so klar ausgesprochen wird, wird die FED und andere Notenbanken auf dieses Szenario hinarbeiten.
Vermutlich wird es folgendermaßen ablaufen.
Die Inflation wird langsam anziehen und die FED wird viele Argumente nennen (Arbeitslosigkeit, Wirtschaft schwächelt, etc.), um die Zinsen am Boden zu halten. Dann galoppiert sie weiter, deutlich über die einstigen Zielmarken und dann setzt die Dynamik ein und das Ganze kann nicht mehr gestoppt werden.
Die FED wird ihre Hände in Unschuld waschen, da sie auf der anderen Seite höhere Beschäftigung erreicht hat. Die Anleger fühlen sich reicher als jemals zuvor, da die Sachwerte weiter steigen und die Sparer schauen in die Röhre. Die Alternative habe ich oben aufgezeigt. Dieses Szenario wollen Sie, ich und keine Notenbank der Welt miterleben oder gar der Auslöser dafür sein!
Für uns bedeutet das, dass wir im Gold und im Bereich der Rohstoffe als Sachwerte weiterhin bestens aufgehoben sind.
Zurück zum Gold. Was wir gestern Nachmittag beim Goldpreis gesehen haben, waren Terminmarkt-Spielchen. Erst ging es deutlich nach oben, dann kam die Keule und erneut hielt der Bereich um 1.910 - 1.920 USD.
Wenn Großanleger wissen, dass sie schief liegen, starten sie ein Gegenmanöver, um mit einem blauen Auge aus der Geschichte herauszukommen.
Das haben wir meiner Meinung nach gestern gesehen. Gold war auf dem Weg nach oben, was angesichts der Aussagen von Powell auch berechtigt war. Um den Schaden einzugrenzen, wurde Gold nach unten gepresst, um Trader schnell von dem Gedanken an steigende Goldpreise abzubringen und diese unten einzukassieren. Es würde mich nicht wundern, wenn Gold in den nächsten Tagen nach oben ausbricht.
© Hannes Huster
Quelle: Auszug aus dem Börsenbrief "Der Goldreport"
Pflichtangaben nach §34b WpHG und FinAnV
Wesentliche Informationsquellen für die Erstellung dieses Dokumentes sind Veröffentlichungen in in- und ausländischen Medien (Informationsdienste, Wirtschaftspresse, Fachpresse, veröffentlichte Statistiken, Ratingagenturen sowie Veröffentlichungen des analysierten Emittenten und interne Erkenntnisse des analysierten Emittenten).
Zum heutigen Zeitpunkt ist das Bestehen folgender Interessenkonflikte möglich: Hannes Huster und/oder Der Goldreport Ltd. mit diesen verbundene Unternehmen:
1) stehen in Geschäftsbeziehungen zu dem Emittenten.
2) sind am Grundkapital des Emittenten beteiligt oder könnten dies sein.
3) waren innerhalb der vorangegangenen zwölf Monate an der Führung eines Konsortiums beteiligt, das Finanzinstrumente des Emittenten im Wege eines öffentlichen Angebots emittierte.
4) betreuen Finanzinstrumente des Emittenten an einem Markt durch das Einstellen von Kauf- oder Verkaufsaufträgen.
5) haben innerhalb der vorangegangenen zwölf Monate mit Emittenten, die selbst oder deren Finanzinstrumente Gegenstand der Finanzanalyse sind, eine Vereinbarung über Dienstleistungen im Zusammenhang mit Investmentbanking-Geschäften geschlossen oder Leistung oder Leistungsversprechen aus einer solchen Vereinbarung erhalten.
Im Grunde hat Powell gestern genau das gesagt, was vermutet wurde. Das starre Inflationsziel von 2% wird es so nicht mehr geben. Liegt die Inflation also z.B. bei nur 1% in einem Jahr, so würde es die FED dann auch dulden, wenn sie im folgenden Jahr auf 2,5% oder 3% anziehen würde. Es soll also mehr der Durchschnittswert der Inflation als Anhaltspunkt gelten und die FED will hierfür keine feste Formel ansetzen.
Um die Sprache der Notenbanker einmal klarer zu formulieren.
Was Powell gestern damit sagen wollte ist, dass die FED mit Hochdruck darauf hinarbeiten muss, dass die Inflation steigt, da es weltweit eine viel zu hohe Verschuldung gibt.
Aus dieser massiven Überschuldung kommt man nur über zwei Varianten wieder heraus.
Die "elegante Variante" ist eine anziehende Inflation, die über einen gewissen Zeitraum (mehrere Jahre) die Schulden weg-inflationiert. Die Massen bekommen das nur am Rande mit und es werden massive Pleitewellen vermieden. Die weniger elegante Variante wäre ein Massenausfall dieser Verbindlichkeiten. Denn der Zusammenbruch inklusive Pleitewelle würde die Welt in die Depression und Deflation stürzen und dies werden alle Notenbanken dieser Welt gemeinsam verhindern wollen.
Dies darf Powell selbstverständlich so klar nicht sagen, doch das ist die Übersetzung der gestrigen Rede.
Die FED will sich offiziell auf die Vollbeschäftigung fokussieren und dafür Inflationsmarken hintenanstellen. Klingt alles ganz einfach - wären da nicht die Tücken der Inflation.
Beispiele aus der Vergangenheit oder auch jüngste Beispiele in anderen Ländern (Argentinien, Brasilien, Simbabwe, etc.) haben immer wieder gezeigt, dass eine Inflation nicht gesteuert werden kann. Anleger und Konsumenten verstärken die Bewegungen im Laufe der Zeit exponentiell, so dass man als Notenbank keine Chance mehr hat.
Merken die Konsumenten und die Anleger, dass ihr Geld Jahr für Jahr etwas weniger wert wird (Verlust der Kaufkraft), dann ist das Ganze noch kontrollierbar. Merken sie aber, dass es von Monat zu Monat oder gar von Woche zu Woche an Kaufkraft verliert, dann geht die Post ab.
Glauben Sie mir, dies wissen die Notenbanker selbstverständlich genau und auch, wenn es so niemals so klar ausgesprochen wird, wird die FED und andere Notenbanken auf dieses Szenario hinarbeiten.
Vermutlich wird es folgendermaßen ablaufen.
Die Inflation wird langsam anziehen und die FED wird viele Argumente nennen (Arbeitslosigkeit, Wirtschaft schwächelt, etc.), um die Zinsen am Boden zu halten. Dann galoppiert sie weiter, deutlich über die einstigen Zielmarken und dann setzt die Dynamik ein und das Ganze kann nicht mehr gestoppt werden.
Die FED wird ihre Hände in Unschuld waschen, da sie auf der anderen Seite höhere Beschäftigung erreicht hat. Die Anleger fühlen sich reicher als jemals zuvor, da die Sachwerte weiter steigen und die Sparer schauen in die Röhre. Die Alternative habe ich oben aufgezeigt. Dieses Szenario wollen Sie, ich und keine Notenbank der Welt miterleben oder gar der Auslöser dafür sein!
Für uns bedeutet das, dass wir im Gold und im Bereich der Rohstoffe als Sachwerte weiterhin bestens aufgehoben sind.
Zurück zum Gold. Was wir gestern Nachmittag beim Goldpreis gesehen haben, waren Terminmarkt-Spielchen. Erst ging es deutlich nach oben, dann kam die Keule und erneut hielt der Bereich um 1.910 - 1.920 USD.
Wenn Großanleger wissen, dass sie schief liegen, starten sie ein Gegenmanöver, um mit einem blauen Auge aus der Geschichte herauszukommen.
Das haben wir meiner Meinung nach gestern gesehen. Gold war auf dem Weg nach oben, was angesichts der Aussagen von Powell auch berechtigt war. Um den Schaden einzugrenzen, wurde Gold nach unten gepresst, um Trader schnell von dem Gedanken an steigende Goldpreise abzubringen und diese unten einzukassieren. Es würde mich nicht wundern, wenn Gold in den nächsten Tagen nach oben ausbricht.
© Hannes Huster
Quelle: Auszug aus dem Börsenbrief "Der Goldreport"
Pflichtangaben nach §34b WpHG und FinAnV
Wesentliche Informationsquellen für die Erstellung dieses Dokumentes sind Veröffentlichungen in in- und ausländischen Medien (Informationsdienste, Wirtschaftspresse, Fachpresse, veröffentlichte Statistiken, Ratingagenturen sowie Veröffentlichungen des analysierten Emittenten und interne Erkenntnisse des analysierten Emittenten).
Zum heutigen Zeitpunkt ist das Bestehen folgender Interessenkonflikte möglich: Hannes Huster und/oder Der Goldreport Ltd. mit diesen verbundene Unternehmen:
1) stehen in Geschäftsbeziehungen zu dem Emittenten.
2) sind am Grundkapital des Emittenten beteiligt oder könnten dies sein.
3) waren innerhalb der vorangegangenen zwölf Monate an der Führung eines Konsortiums beteiligt, das Finanzinstrumente des Emittenten im Wege eines öffentlichen Angebots emittierte.
4) betreuen Finanzinstrumente des Emittenten an einem Markt durch das Einstellen von Kauf- oder Verkaufsaufträgen.
5) haben innerhalb der vorangegangenen zwölf Monate mit Emittenten, die selbst oder deren Finanzinstrumente Gegenstand der Finanzanalyse sind, eine Vereinbarung über Dienstleistungen im Zusammenhang mit Investmentbanking-Geschäften geschlossen oder Leistung oder Leistungsversprechen aus einer solchen Vereinbarung erhalten.