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Space Oddity & Helikoptergeld

04.09.2020  |  Egon von Greyerz
- Seite 2 -
Werthaltiges Geld muss knapp sein

Die schleichende Inflation, die sich in den USA und im größten Teil der Welt seit einem halben Jahrhundert breitgemacht hat, zeigt sich am besten an der Entwertung von Währungen.

Da werthaltiges Geld knapp sein muss, kann Fiat- oder Giralgeld niemals werthaltig sein, weil es in unbegrenzten Mengen geschöpft werden kann und auch geschöpft wird. Eine der sehr wichtigen Eigenschaften von Gold ist seine Knappheit. Der globale Goldgesamtbestand erhöht sich nur um 1,7% pro Jahr, oder 3.000 Tonnen.

Knappheit ist also einer der entscheidenden Gründe, warum Gold die einzige Währung ist, die historisch betrachtet überlebt hat. Schaut man sich an, wie sich der Goldpreis in US-Dollar seit der Aussetzung des Goldstandards durch Nixon entwickelt hat, stellt man fest, dass der Dollar atemberaubende 98% seines Wertes verloren hat.

Allein in diesem Jahrhundert verlor der Dollar 85% gegenüber echtem Geld, oder aber Gold. Es gibt keinen besseren Beweis für das komplette Scheitern der Politik der Fed und anderer Zentralbanken als die Zerstörung der Währungen.

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Das Ende vom Ende

Die Welt befindet sich jetzt in der finalen Phase - oder ganz am Ende dieser ökonomischen Ära, die im Jahr 1913 mit der Gründung der Federal Reserve begann. Der Anfang vom Ende war Nixons fatale Entscheidung. Die abschließende Endphase begann dann im August 2019, als Fed und EZB der Welt zu verstehen gaben, dass das Finanzsystem bankrott sei. Auch wenn sie das nicht wortwörtlich sagten, so waren die halbverschleierte Sprache der Zentralbanker - aber vor allem ihre Maßnahmen - ausnahmsweise glasklar.

Probleme im Finanzsystem hatten dazu geführt, dass Fed und EZB alles Notwendige unternehmen wollten. Und genau das tun sie seit 6 ½ Monaten. Seit August 2019 sind die Gesamtbilanzsummen - in erster Linie die der Fed und der EZB - um 6 Bill. $ gestiegen.

Doch das ist wirklich nur der Anfang. Angesichts eines bankrotten Finanzsystems, einer extrem schwachen Weltwirtschaft und auch noch einer Pandemie stehen die Fed und die EZB auf verlorenem Posten. Nach wie vor kippen sie Öl ins Feuer, als würde das das Problem lösen. Statt das Inferno zu löschen, machen sie es mit jedem Tag nur noch größer und gefährlicher.


Entkopplung geht zu Ende

Die richtungslose Weltwirtschaft wird wahrscheinlich nicht unendlich umherdriften, ganz gleich, was die Zentralbanken unternehmen. An der Oberfläche herrscht bei den Banken noch der Glaube, die Welt hätte weiterhin Vertrauen ins sie, schließlich trotzen die Aktienmärkte nach wie vor jeglicher Realität. Sie entfernen sich mit jedem Tag weiter von der Realwirtschaft. Und die Implosion der Märkte und der Weltwirtschaft ist nicht mehr fern.

Man braucht sich nur den Nasdaq anzuschauen. Er steht 10-mal höher als zum 2009er-Tief. Die Investoren scheinen zu glauben, die Welt würde mit Sozialleistungen zu Hause vorm iPhone und iPad sitzen, bei Amazon Dinge kaufen, die sie nicht braucht und ansonsten den ganzen Tag Netflix schauen.

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