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EZB auf den Spuren der Fed - Digitaler Euro in Planung

14.09.2020  |  Markus Blaschzok
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Anders als in den siebziger Jahren sind die offiziellen Konsumentenpreisindizes heute jedoch geschönt, womit ein künstlich niedriger Ausweis der Inflation und somit eine bedingte Kontrolle der Zinsstrukturkurve möglich wird. Nur Wenige Sparer, Ökonomen und Investoren werden dieses Spiel durchschauen und entsprechend kaum Inflationsabsicherung in ihren Portfolios betreiben. Dies wird zu einer Ausweitung der Schere zwischen Arm und Reich sowie einer Verringerung des Kapitalstocks mit einhergehender Verarmung in der Bevölkerung führen. Sündenböcke werden Politik und Medien auch diesmal finden und die Schuld gekonnt von sich weisen.

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Die EZB hat ihre Notenbankbilanz um 2,6 Billionen Dollar ausgeweitet in diesem Jahr


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Die US-Notenbank (Fed) hat ihre Bilanzsumme in 2020 bisher um 2,7 Billionen US-Dollar aufgeblasen


Digitaler Euro der EZB in Planung

Auf der Herbstkonferenz der Europäischen Zentralbank (EZB), die in diesem Jahr online stattfand, kündigte EZB-Chefin Christine Lagarde Ergebnisse einer Taskforce zur Einführung einer digitalen Währung an. Bundesbank-Präsident Weidmann nannte es Ironie, dass digitales Notenbankgeld (Central Bank Digital Currencies - CBDC) jetzt von den Notenbanken diskutiert würden, während Kryptowährungen ursprünglich geschaffen wurden, um die Zentralbanken zu umgehen. Der EZB-Ökonom Ulrich Blindseil hatte bereits ein konkretes Modell eines zweistufigen digitalen Euros vorgelegt, das auch für den allgemeinen Gebrauch gedacht sei.

Man betonte auf der Konferenz jedoch, dass der digitale Euro das Bargeld nicht abschaffen, sondern lediglich ergänzen solle und man stelle sich die Frage, wie man Anonymität mit digitalem Geld entsprechend der vom Bargeld sicherstellen könne, da diese Eigenschaft vom Bürger so geliebt würde. Dies sind natürlich leere Phrasen, denn das Zentralbankgeld ist längst digital und Online-Zahlungen via Banküberweisung sowie die Zahlung an der Kasse sind Standard und einfach, weshalb eine weitere staatliche Digitalwährung müßig wie ein Kropf ist und nur mit der Intention der schrittweisen Abschaffung des Bargeldes einen Sinn ergibt.

In der Europäischen Union gibt es unterdessen Bestrebungen privates Digitalgeld stärker an die Kette zu legen. Dies ist logisch, da ein digitaler Euro keine Chance gegen bessere Kryptowährungen, die der Markt immer hervorbringt, hätte. Während die Geldmenge beispielsweise beim Bitcoin unveränderlich fixiert wurde und nicht ausgeweitet werden kann, ist die Inflation der Geldmenge und somit der Raub der Ersparnisse über die Inflationssteuer gerade der Sinn hinter jeder staatlichen Währung.

Aus dem gleichen Grund musste man auch Gold und Silber mittels eines Zwangsgeldmonopols kriminalisieren, da ohne staatlichen Zwang der schwache Euro schnell vom Bürger abgelehnt und in der Bedeutungslosigkeit verschwinden würde, wie alle Fiat-Währungen in der Geschichte. Daher muss auch die EZB die Konkurrenz zu einem digitalen Euro mit Zwang ausschalten, da sonst niemand ihr digitales Geld nutzen würde.

Der Bitcoin ist dezentral und kann von keiner staatlichen Behörde vernichtet oder verboten werden, doch reicht es die Hürden zur Nutzung dessen so hoch zu hängen, dass dies einem Verbot gleich käme, ähnlich beim Waffenbesitz oder der zunehmenden Ächtung des anonymen Goldkaufs in der Bundesrepublik. Der Staat kann über sein Gewaltmonopol die Annahme von Kryptowährungen durch Unternehmen verbieten oder die rechtlichen Hürden so hoch hängen, dass es einem Quasi-Verbot gleichkäme.

Begründet wird das immer mit dem Schutz des Bürgers vor Betrug und potenziellem Schaden. Wer braucht eine Kryptowährung, wenn man in keinem Online-Shop damit zahlen kann und sich strafbar macht, wenn man diese Währung in Euro tauschen will? Der deutsche Ressortchef Olaf Scholz (SPD) forderte auf der Herbstkonferenz ein „sehr klares“ Regelwerk, um die Finanzmarktstabilität zu sichern. Wo diese gefährdet sei, müssten die Kryptowährungen verboten werden, so Scholz.

Die Ursache allen Übels ist das staatliche Geldmonopol, das in Symbiose mit dem Staat darauf ausgelegt ist, die Menschen über die Inflationssteuer hinterrücks zu enteignen sowie Boom- und Bustzyklen zu erzeugen, zu verstärken und zu steuern, wovon insbesondere auch der Staat profitiert. Die Lösung der Probleme ist somit die Abschaffung staatlicher Notenbanken und des Geldmonopols.

Der freie Währungswettbewerb wird wie immer die beste Lösung herausbilden und letztlich Gold und Silber den Euro ersetzen, wogegen Kryptowährungen die marktwirtschaftliche Antwort auf das SEPA-System wären. Auf staatliche Schildbürger-Ideen und Lösungen, die so schlecht sind, dass man sie mit Gewalt durchsetzen muss, kann jede Volkswirtschaft gut verzichten.


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