Bitcoin - Kurse unter 10.000 USD unbedingt nützen
18.09.2020 | Florian Grummes
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© MishTalk, 02. September 2020
Die Bilanzsumme der FED gerät ebenfalls zunehmend außer Kontrolle und liegt bei knapp 7 Bio. USD. Davon beliefen sich knapp 3,7 Bio. USD in Form von Anleihen oder Obligationen und fast 2 Bio. USD in Form von Hypotheken (Fannie Mae, Freddie Mac oder Ginnie Mae). Ein Ende des Hypothekenkaufrausches der Fed ist also nicht in Sicht. Vielmehr hat die Fed seit März Hypothekenanleihen im Wert von 1 Bio. USD aufgekauft. Im März und April kaufte sie jeweils rund 300 Mrd. USD der Anleihen auf und kauft seitdem monatlich rund 100 Mrd. USD weiter auf.
Inzwischen besitzt die Fed fast ein Drittel der Anleihen, die durch Hauskredite in den USA besichert sind! Dadurch sind die Hypothekenzinsen weiter gesunken, womit der durchschnittliche 30-jährige Zinssatz von 3,3% Anfang Februar auf zuletzt 2,91% gefallen ist. Diese Käufe gingen im Vergleich zu früheren Fed-Programmen (damals quantitative Lockerung genannt) achtmal schneller vonstatten. Sollte die Fed ihr gegenwärtiges Kauftempo beibehalten, wird sie zum Jahresende ca. 34% des gesamten Hypothekenbestandes in den USA besitzen.
©Tavi Costa @Crescant Capital, 10. September 2020
Dieser Trend scheint unumkehrbar und wird, wie von der Fed gewollt, die Inflationserwartungen höchstwahrscheinlich anheizen. Die Ausweitung der Geldmenge zur Unterdrückung der freien Marktkräfte und damit der Zinssätze wird und muss weitergehen, sonst implodiert das Finanzsystem. Dies wird die Kaufkraft der Fiatwährungen immer weiter zerstören. Für Anlagen außerhalb des Finanzsystems, also für Edelmetalle und den Bitcoin, ist diese fatale Entwicklung eine explosive Mischung und dürfte über kurz oder lang deutlich höhere Preise mit sich bringen.
Insbesondere der Bitcoin notiert noch immer deutlich unter seinem Allzeithoch und müsste sich zunächst fast verdoppeln, um genau wie der Goldpreis ein neues Allzeithoch gegen die Fiatwährungen feiern zu können. Alleine aus dieser Perspektive ist der Bitcoin also hochinteressant und vermutlich deutlich unterbewertet.
In den letzten Monaten haben sich immer mehr professionelle und institutionelle Anleger eingekauft und positioniert, während der Bitcoin im Mainstream in den letzten zwei Jahren kaum in Erscheinung getreten ist. Der Boom im DeFi Sektor steckt zudem noch in den Kinderschuhen und hat bislang sicherlich kaum neues Geld in den Sektor gelockt. Vielmehr zocken hier primär Cryptofreaks und Programmierer miteinander.
Vor den US-Wahlen und möglicherweise sogar bis in den Dezember hinein bleibt die Lage an den Finanzmärkten allerdings undurchsichtig und anfällig. Auch im Crack-Up-Boom kommt es zu volatilen Rücksetzern, um den Druck im Kessel vorübergehend abzulassen. Letztlich werden aber die Fiatpreise aller Assetklassen aufgrund der unlimitierten Geldmengenausweitungen weiter steigen. Dabei hat der Bitcoin aufgrund seiner Knappheit das Zeug, alle anderen Anlageklasse zu übertrumpfen.
Zusammengefasst ergibt sich beim Bitcoin in den kommenden Wochen mit etwas Glück nochmal eine gute und möglicherweise allerletzte Kaufchance unterhalb von 10.000 USD. Das offene Gap im Bitcoin Future sowie die magnetische Anziehungskraft der 200-Tagelinie könnte dafür sorgen. Kurse im Bereich zwischen 9.000 und 10.000 USD würde angesichts der absehbaren mittelfristigen Kaufkraftentwertung nochmals eine sehr gute Kauf- bzw. Nachkaufchance beim Bitcoin darstellen. Alternativ war der kurze Rücksetzer unter 10.000 USD bereits das maximal mögliche für die Bären. In diesem Fall müssen wir uns schon bald auf einen Ausbruch über 12.000 USD gefasst machen.
© Florian Grummes
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