Warnung: Irreführende Daten zu Silberangebot & -nachfrage
22.09.2020 | Jan Nieuwenhuijs
Jedes Jahr veröffentlicht das Silver Institute die Zahlen zu Silberangebot und -nachfrage, die andeuten, dass der Markt ein Defizit oder einen Überschuss verzeichnet, auch wenn es keine Korrelation zwischen ihrer "Marktbilanz" und dem Silberpreis gibt. Investitionsentscheidungen, die auf den Angebots- und Nachfragedaten des Silver Institutes basieren, können schiefgehen.
In einem vorherigen Artikel habe ich diskutiert, dass Gold mehr wie eine Währung als ein Rohstoff gehandelt wird. Ein Ansatz einer Gold-Marktbilanz, die einen Überschuss oder ein Defizit andeutet, ist demnach weder angemessen noch indikativ für eine Preisrichtung. Da Silber sowohl monetäres Metall als auch Industrierohstoff ist, benötigen dessen Angebots- und Nachfragedynamiken spezielle Aufmerksamkeit. Meine Schlussfolgerung ist, dass Silber - genau wie Gold - mehr wie eine Währung als ein Rohstoff gehandelt wird.
Silber ist eine Währung
Im antiken Sumer, vor etwa 5.000 Jahren, war Silber eine Recheneinheit, ein Tauschmittel für große Käufe und eine Wertanlage. Silber wurde seitdem in zahlreichen Zivilisationen als Geld verwendet. Da Silber strapazierfähig und wertvoll ist, geht sehr wenig verloren. Mehr als 90% allen abgebauten Silbers ist noch immer über Tage. Seit dem 19. Jahrhundert wird Silber außerdem für industrielle Anwendungszwecke verwendet. Aktuell schätzt die CPM Group, dass sich die Hälfte allen oberirdischen Silbers in industriellen Produkten befindet und die andere Hälfte in Münzen, Schmuck, Silberware und Investmentbarren steckt. Die gesamte, oberirdische Menge Silber beträgt etwa 1,6 Millionen Tonnen.
Bei verderblichen Rohstoffen deutet eine Marktbilanz, kalkuliert durch das Abziehen der Nachfrage vom Angebot, auf die Preisrichtung hin. Grund dafür ist die Tatsache, dass die jährliche Produktion höher ist als die oberirdischen Bestände. Wenn die Weizennachfrage steigt, kann das Weizenangebot nicht einfach so erhöht werden - da es keine großen Reserven gibt, die den Markt betreten können - und der Preis muss steigen. Die Weizen-Marktbilanz erzählt uns, dass es einen Überschuss oder ein Defizit am Markt gibt, das den Weizenpreis entweder erhöhen oder verringern wird.
Unten finden Sie eine Chart, der die Nettobilanz (Angebot minus Nachfrage) des Weizenmarktes zeigt. Die Y-Achse ist invertiert. Wann immer ein Überschuss/Defizit mit der Preisrichtung übereinstimmt, ist der Balken grün; ist dies nicht der Fall, ist der Balken rot. Sie können sehen, dass die meisten Balken im Chart grün sind und fast alle roten Balken zu Preiswendepunkten auftreten.
In einem vorherigen Artikel habe ich diskutiert, dass Gold mehr wie eine Währung als ein Rohstoff gehandelt wird. Ein Ansatz einer Gold-Marktbilanz, die einen Überschuss oder ein Defizit andeutet, ist demnach weder angemessen noch indikativ für eine Preisrichtung. Da Silber sowohl monetäres Metall als auch Industrierohstoff ist, benötigen dessen Angebots- und Nachfragedynamiken spezielle Aufmerksamkeit. Meine Schlussfolgerung ist, dass Silber - genau wie Gold - mehr wie eine Währung als ein Rohstoff gehandelt wird.
Silber ist eine Währung
Im antiken Sumer, vor etwa 5.000 Jahren, war Silber eine Recheneinheit, ein Tauschmittel für große Käufe und eine Wertanlage. Silber wurde seitdem in zahlreichen Zivilisationen als Geld verwendet. Da Silber strapazierfähig und wertvoll ist, geht sehr wenig verloren. Mehr als 90% allen abgebauten Silbers ist noch immer über Tage. Seit dem 19. Jahrhundert wird Silber außerdem für industrielle Anwendungszwecke verwendet. Aktuell schätzt die CPM Group, dass sich die Hälfte allen oberirdischen Silbers in industriellen Produkten befindet und die andere Hälfte in Münzen, Schmuck, Silberware und Investmentbarren steckt. Die gesamte, oberirdische Menge Silber beträgt etwa 1,6 Millionen Tonnen.
Bei verderblichen Rohstoffen deutet eine Marktbilanz, kalkuliert durch das Abziehen der Nachfrage vom Angebot, auf die Preisrichtung hin. Grund dafür ist die Tatsache, dass die jährliche Produktion höher ist als die oberirdischen Bestände. Wenn die Weizennachfrage steigt, kann das Weizenangebot nicht einfach so erhöht werden - da es keine großen Reserven gibt, die den Markt betreten können - und der Preis muss steigen. Die Weizen-Marktbilanz erzählt uns, dass es einen Überschuss oder ein Defizit am Markt gibt, das den Weizenpreis entweder erhöhen oder verringern wird.
Unten finden Sie eine Chart, der die Nettobilanz (Angebot minus Nachfrage) des Weizenmarktes zeigt. Die Y-Achse ist invertiert. Wann immer ein Überschuss/Defizit mit der Preisrichtung übereinstimmt, ist der Balken grün; ist dies nicht der Fall, ist der Balken rot. Sie können sehen, dass die meisten Balken im Chart grün sind und fast alle roten Balken zu Preiswendepunkten auftreten.