Wie die Fed den Goldpreis von 1982 bis 1995 kontrollierte
01.01.2020 | Jan Nieuwenhuijs
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George Selgin und Bill LastrapesIch schätze, dass Greenspans Aussage 1994 die Volkswirtschaftler George Selgin und William D. Lastrapes dazu veranlasste, sich zu fragen, wie lange und in welchen Ausmaß die Fed Geldpolitik basierend auf dem Goldpreis betrieb. Im Jahr 1996 publizierten sie ein Dokument mit Namen "The Price of Gold and Monetary Policy."
In ihrer Studie überprüften Selgin & Lastrapes die gemeinschaftliche Bewegung der Goldpreise und des US-Leitzinses und überflogen die Protokolle des Offenmarktausschusses (FOMC). Das Dokument schlussfolgert: "Unsere Beweise... unterstützen die Behauptung, dass Gold eine unabhängige Rolle bei der Formulierung der Geldpolitik gespielt hat." Lassen Sie uns mit dem beginnen, was Selgin & Lastrapes als anekdotischen Beweis der FOMC-Protokolle bezeichnen. Während des Treffens des FOMC am 18. Mai 1993 wurde diskutiert, wie wichtig die Entwicklungen der "sensiblen Rohstoffpreise" seien:
"Die Wahrscheinlichkeit einer nachhaltigen Zunahme der Inflation konnte nicht bestritten werden... Tatsächlich deuteten sensible Rohstoffpreise und andere wichtige Inflationsmaßstäbe bereits die Notwendigkeit einer sofortigen Einschränkung hin... Zusätzlich zu neuen Informationen bezüglich Preis und Kosten könnten derartige Anzeichen Entwicklungen an Märkten umfassen, die von Inflationspsychologie beeinflusst werden, wie Anleihen, Devisen und sensible Rohstoffe, die alle vorsichtig überwacht werden müssen."
Laut Selgin & Lastrapes ist der "sensible Rohstoff", der oben erwähnt wird, Gold. Im FOMC-Protokoll vom 21. Dezember 1993 können wir ohne Zweifel lesen, dass ein steigender Goldpreis dem Ausschuss signalisierte, eine straffere Geldpolitik zu verfolgen:
"Aus Sicht einiger Mitglieder könnte der Anstieg der langfristigen Zinsen und des Goldpreises teilweise durch erhöhte Inflationssorgen ausgelöst worden sein... Viele Mitglieder kommentierten, dass der Ausschuss wahrscheinlich irgendwann die Reservebedingungen festigen muss, um die Geldpolitik von ihrer derzeitig akkommodierenden Form zu einer neutraleren Haltung anzupassen; und eine derartige Veränderung könnte vielleicht über kurz oder lang angewandt werden, um die Inflation einzudämmen..."
Zusätzlich dazu verwendeten Selgin & Lastrapes ihr ökonometrisches Modell basierend auf monatlichen Daten vom Dezember 1982 bis zum November 1995. Als Beispiel fanden sie heraus, dass sich der Leitzins etwa 12 Monate nachdem der Goldpreis gestiegen war, erhöhte. Die Fed reagierte auf den Goldpreis mit einer Anpassung des Leitzinses. Natürlich wirkte sich der US-Leitzins dann auf die Inflation, aber auch auf den Goldpreis aus.
Bezüglich des unteren Charts, der die Interaktion zwischen Goldpreis und Leitzins zeigt, schreiben sie: "Die Zahl zeigt, dass jeder Wendepunkt [des Leitzinses] einem Wendepunkt des Goldpreises folgt, wenn auch mit einer Verzögerung zwischen einem und eineinhalb Jahren."
Der Goldpreis und der Leitzins reagierten konstant miteinander.