Angeklagter Trader der DB war an Gold- & Silberpreisfestlegung beteiligt
23.09.2020 | Ronan Manly
Mit Beginn im Mai 2008 und bis mindestens Juli 2013 (die "relevante Zeitspanne") beschäftigten sich die Angeklagten James Vorley ("Vorley") und Cedric Chanu ("Chanu") mit einer manipulativen und täuschenden Intrige (die "Intrige"), bei der sie Aufträge erteilten und an den Edelmetallfuturesmärkten im Rahmen einer registrierten Körperschaft handelten."
So beginnt die Klageanschrift der Commodity Futures Trading Commission (CFTC) gegen zwei ehemalige Edelmetallhändler der Deutschen Bank, James Vorley und Cedric Chanu vom 26. Januar 2018. Während ihrer Handelskarrieren bei der Deutschen Bank waren Vorley von der Zweigstelle in London und Chanu von der in Singapur angestellt. Laut dem Register der britischen Finanzaufsichtsbehörde führte James Vorley zwischen 2007 und November 2014 regulierte Aktivitäten (d.h. Trading) bei der Deutschen Bank in London durch. Davor wurde Vorley zwischen Dezember 2001 und April 2007 in einer ähnlichen Rolle von der Bank of Nova Scotia angestellt.
Die Beschwerde der CFTC lautet:
"Vorley und Chanu betrieben wiederholt manipulative oder täuschende Handlungen und Praktiken durch Spoofing (Auftragserteilung mit der Absicht, diese vor Ausführung abzubrechen). Bei vielen Gelegenheiten erteilten Vorley und/oder Chanu Aufträge für COMEX-Futureskontrakte über Gold, Silber, Platin oder Palladium, die sie realisiert haben wollten (Echter Auftrag) und erteilten zeitgleich Aufträge für denselben Kontrakt auf der anderen Seite des Marktes, deren Abbrechen sie vor Erfüllung beabsichtigten. (Spoof-Auftrag)."
Außerdem meinte die CFTC weiterhin:
"Vorley und Chanu betrieben ebenfalls Spoofing in Koordination mit anderen Händlern in Edelmetallhandelsabteilungen und belehrten einen weiteren Trader in der Abteilung darüber, wie man Spoofing betreibt."
Dieser andere Trader, den sie angelernt haben, ist David Liew, ebenfalls bei der Deutschen Bank in Singapur angestellt, der nun als Zeuge für das US-Justizministerium (DoJ) und dem Federal Bureau of Investigations (FBI) agiert - siehe unten.
Justizministerium - Strafrechtliche Anklagen
Nach Anklagen der CFTC im Januar 2018 erhoben auch das US-amerikanische DoJ und FBI dieselben Anklagen gegen James Vorley und Cedric Chanu in einer separaten Anklageschrift vom 25. Juli 2018 mit "dem Anklagepunkt der Planung, Telekommunikationsbetrug zu Lasten einer finanziellen Institution begehen zu wollen sowie dem Anklagepunkt, Telekommunikationsbetrug zu Lasten einer finanziellen Institution durchgeführt zu haben."
Diese Anklageschrift des DoJ "behauptet, dass Vorley und Chanu, die als Trader bei der Deutschen Bank AG angestellt waren, eine jahrelange Verschwörung unterhielten, andere Trader an der Commodity Exchange Inc. (COMEX), die von der Chicago Mercantile Exchange Group (CME Group) geführt wird, zu betrügen."
Laut der Anklageschrift "arbeitete Vorley etwa von Mai 2007 bis etwa März 2015 als Trader bei der Deutschen Bank AG, wo er Edelmetallfutureskontrakte handelte. Vorley arbeitete in London, UK."
Neben der Planung einer Intrige, um andere Marktteilnehmer zu betrügen, behauptet das DoJ auch, dass Vorley Kommunikationen von außerhalb der USA zur COMEX zum Zwecke dieser Intrige übertrug (d.h. falsche Futures-Aufträge von London an die COMEX schickte). Zusätzlich zu Vorley und Chanu listet die Anklageschrift des DoJ auch David Liew von der Deutschen Bank als einen Angeklagten, auch wenn dieser zum Zeuge der Staatsanwaltschaft wurde.
Beachten Sie, dass die US-Regierung, als sie Anklage gegen Vorley und Chanu erhob, die CFTC-Anklage zum Stillstand brachte. Rechtlich betrachtet, bringt das Justizministerium also die Zivilklage zum Stillstand, da parallel eine Strafverfolgung erfolgt. Dies sei erfolgt, damit die Angeklagten "kein ziviles Entdeckungsverfahren verwenden können, um die Einschränkungen des Strafentdeckungsprozesses zu umgehen."
Gehen wir zum August 2020. John Tharp, Bundesrichter aus Chicago, entschied kürzlich, dass Vorley und Chanu aufgrund "Spoofing" gemäß des Wire Fraud Statutes (Gesetz zum Telekommunikationsbetrug) strafrechtlich verfolgt werden dürfen. Dies erlaubte es dem DoJ das Verfahren gegen Vorley und Chanu fortzusetzen.
Derzeit findet der Fall mit einer Jury im Bezirksgericht (nördlicher Bezirk) von Illinois unter Namen "United States versus James Vorley" statt. Deshalb könnten Sie derzeit die Deutsche Bank und James Vorley in den Finanzmedien sehen. Selbst die Unternehmen Citadel und Quantlab, die sich mit elektronischem Handel beschäftigen, mischten sich in diesem öffentlichen Verfahren ein und sagten letzte Woche gegen Vorley und Chanu aus.
Und aufgrund der Tatsache, dass der dritte Trader der Deutschen Bank, David Liew, zum Zeuge der Staatsanwaltschaft wurde, sind die Beweise gegen Vorley und Chanu, was die Manipulation von Gold- und Silberpreis angeht, enthüllender als es andernfalls der Fall wäre. Liew erzählte der Jury letzte Woche vor Gericht, dass es seine Vorgesetzten Vorley und Chanu waren, die ihm beigebracht hatten, wie man die Edelmetallpreise manipuliert, als er "von 2009 bis 2012 neben Chanu in Singapur saß und täglich in einem Live-Videochat mit Vorley in London kommunizierte."
So beginnt die Klageanschrift der Commodity Futures Trading Commission (CFTC) gegen zwei ehemalige Edelmetallhändler der Deutschen Bank, James Vorley und Cedric Chanu vom 26. Januar 2018. Während ihrer Handelskarrieren bei der Deutschen Bank waren Vorley von der Zweigstelle in London und Chanu von der in Singapur angestellt. Laut dem Register der britischen Finanzaufsichtsbehörde führte James Vorley zwischen 2007 und November 2014 regulierte Aktivitäten (d.h. Trading) bei der Deutschen Bank in London durch. Davor wurde Vorley zwischen Dezember 2001 und April 2007 in einer ähnlichen Rolle von der Bank of Nova Scotia angestellt.
Die Beschwerde der CFTC lautet:
"Vorley und Chanu betrieben wiederholt manipulative oder täuschende Handlungen und Praktiken durch Spoofing (Auftragserteilung mit der Absicht, diese vor Ausführung abzubrechen). Bei vielen Gelegenheiten erteilten Vorley und/oder Chanu Aufträge für COMEX-Futureskontrakte über Gold, Silber, Platin oder Palladium, die sie realisiert haben wollten (Echter Auftrag) und erteilten zeitgleich Aufträge für denselben Kontrakt auf der anderen Seite des Marktes, deren Abbrechen sie vor Erfüllung beabsichtigten. (Spoof-Auftrag)."
Außerdem meinte die CFTC weiterhin:
"Vorley und Chanu betrieben ebenfalls Spoofing in Koordination mit anderen Händlern in Edelmetallhandelsabteilungen und belehrten einen weiteren Trader in der Abteilung darüber, wie man Spoofing betreibt."
Dieser andere Trader, den sie angelernt haben, ist David Liew, ebenfalls bei der Deutschen Bank in Singapur angestellt, der nun als Zeuge für das US-Justizministerium (DoJ) und dem Federal Bureau of Investigations (FBI) agiert - siehe unten.
Justizministerium - Strafrechtliche Anklagen
Nach Anklagen der CFTC im Januar 2018 erhoben auch das US-amerikanische DoJ und FBI dieselben Anklagen gegen James Vorley und Cedric Chanu in einer separaten Anklageschrift vom 25. Juli 2018 mit "dem Anklagepunkt der Planung, Telekommunikationsbetrug zu Lasten einer finanziellen Institution begehen zu wollen sowie dem Anklagepunkt, Telekommunikationsbetrug zu Lasten einer finanziellen Institution durchgeführt zu haben."
Diese Anklageschrift des DoJ "behauptet, dass Vorley und Chanu, die als Trader bei der Deutschen Bank AG angestellt waren, eine jahrelange Verschwörung unterhielten, andere Trader an der Commodity Exchange Inc. (COMEX), die von der Chicago Mercantile Exchange Group (CME Group) geführt wird, zu betrügen."
Laut der Anklageschrift "arbeitete Vorley etwa von Mai 2007 bis etwa März 2015 als Trader bei der Deutschen Bank AG, wo er Edelmetallfutureskontrakte handelte. Vorley arbeitete in London, UK."
Neben der Planung einer Intrige, um andere Marktteilnehmer zu betrügen, behauptet das DoJ auch, dass Vorley Kommunikationen von außerhalb der USA zur COMEX zum Zwecke dieser Intrige übertrug (d.h. falsche Futures-Aufträge von London an die COMEX schickte). Zusätzlich zu Vorley und Chanu listet die Anklageschrift des DoJ auch David Liew von der Deutschen Bank als einen Angeklagten, auch wenn dieser zum Zeuge der Staatsanwaltschaft wurde.
Beachten Sie, dass die US-Regierung, als sie Anklage gegen Vorley und Chanu erhob, die CFTC-Anklage zum Stillstand brachte. Rechtlich betrachtet, bringt das Justizministerium also die Zivilklage zum Stillstand, da parallel eine Strafverfolgung erfolgt. Dies sei erfolgt, damit die Angeklagten "kein ziviles Entdeckungsverfahren verwenden können, um die Einschränkungen des Strafentdeckungsprozesses zu umgehen."
Gehen wir zum August 2020. John Tharp, Bundesrichter aus Chicago, entschied kürzlich, dass Vorley und Chanu aufgrund "Spoofing" gemäß des Wire Fraud Statutes (Gesetz zum Telekommunikationsbetrug) strafrechtlich verfolgt werden dürfen. Dies erlaubte es dem DoJ das Verfahren gegen Vorley und Chanu fortzusetzen.
Derzeit findet der Fall mit einer Jury im Bezirksgericht (nördlicher Bezirk) von Illinois unter Namen "United States versus James Vorley" statt. Deshalb könnten Sie derzeit die Deutsche Bank und James Vorley in den Finanzmedien sehen. Selbst die Unternehmen Citadel und Quantlab, die sich mit elektronischem Handel beschäftigen, mischten sich in diesem öffentlichen Verfahren ein und sagten letzte Woche gegen Vorley und Chanu aus.
Und aufgrund der Tatsache, dass der dritte Trader der Deutschen Bank, David Liew, zum Zeuge der Staatsanwaltschaft wurde, sind die Beweise gegen Vorley und Chanu, was die Manipulation von Gold- und Silberpreis angeht, enthüllender als es andernfalls der Fall wäre. Liew erzählte der Jury letzte Woche vor Gericht, dass es seine Vorgesetzten Vorley und Chanu waren, die ihm beigebracht hatten, wie man die Edelmetallpreise manipuliert, als er "von 2009 bis 2012 neben Chanu in Singapur saß und täglich in einem Live-Videochat mit Vorley in London kommunizierte."