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Ein weiterer Blick auf Gold vs. Inflationserwartungen

18.10.2020  |  Steve Saville
Ich habe die Beziehung zwischen Gold und Inflationserwartungen bereits in mehreren Artikeln betrachtet. Entgegen der gängigen Meinung entwickelt sich Gold tendenziell relativ schlecht, wenn die Inflationserwartungen steigen und relativ gut, wenn sie fallen. Die Beziehung wird im unteren Chart illustriert. Der Chart zeigt, dass es über die vergangenen sieben Jahre eine stark positive Korrelation zwischen RINF - einem ETF, der dazu designt wurde, sich in dieselbe Richtung wie die erwartete VPI zu entwickeln - und dem Rohstoff-Gold-Verhältnis (der S&P Spot Commodity Index geteilt durch den Goldpreis in USD) gab. In anderen Worten: Der Chart zeigt, dass ein allgemeiner Warenkorb von Rohstoffen Gold in Zeiten, in denen die Inflationserwartungen stiegen, übertraf und sich in Zeiten, in denen sie fielen, schlechter entwickelte.

In diesem Jahr brachen die Inflationserwartungen von Februar bis März in Reaktion auf die drakonischen Wirtschaftslockdowns ein, die von Regierungen beschlossen wurden, und erholten sich dann wieder, nachdem die Zentralbanken und Regierungen versuchten, eine durch Lockdowns verursachte Zerstörung zu verhindern, indem man die Massen mit Geld versorgte. Das führte zu einem Crash des Rohstoff-Gold-Verhältnisses zu Beginn des Jahres, gefolgt von einer Erholung der Rohstoffpreise gegenüber Gold im April.

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Der obige Chart zeigt, dass die Erholung des Rohstoff-Gold-Verhältnisses von dessen Tief im April 2020 deutlich schwächer war als die Erholung der Inflationserwartungen. Dies ist der Fall, weil es zusätzlich zu den Inflationserwartungen Kräfte gibt, die auf das Rohstoff-Gold-Verhältnis einwirken. Und ein Teil dieser Kräfte bevorzugte weiterhin Gold. Besonders relevant ist, dass der Anstieg der Inflationserwartungen weniger mit Optimismus zu tun, dass ein weiterer durch Inflation angetriebener Boom ausgelöst wird, anstatt Sorgen, dass a) die offizielle Währung systematisch zerstört wird und b) die Produktionsfähigkeit des privaten Sektors auf semi-permanenter Basis eingedämmt wurde.

Die Inflationserwartungen werden über die kommenden 12 Monate wahrscheinlich weiterhin nach oben tendieren und dies sollte zu zusätzlicher Stärke der Industrierohstoffe gegenüber Gold führen; doch weniger Stärke, als durch die obige Beziehung dargestellt. Es wird wahrscheinlich auf diese Art passieren, weil mehr und mehr Wirtschaftsaktivität mit Regierungsausgaben assoziiert werden wird - was nichts zum langfristigen Fortschritt beiträgt. Letztlich wird sich die obige Beziehung aufgrund einbrechenden Vertrauens in Regierung und Zentralbank umkehren. Also werden steigende Inflationserwartungen irgendwann mit einem Anstieg des wahrgenommen Werts von Gold gegenüber Rohstoffen und praktisch allem anderen assoziiert werden.


© Steve Saville
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Dieser Artikel wurde am 13. Oktober 2020 auf www.tsi-blog.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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