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US-Wahlen - Das siegreiche Programm

11.11.2020  |  Egon von Greyerz
Open in new windowDie Wahlen in den USA haben endlich stattgefunden. In ihren Kampagnen wichen beide Kandidaten aber dem entscheidenden Problem aus - einem Problem, das die USA in den nächsten vier Jahren zur Strecke bringen wird. Der Wahlkampf war hässlich, dennoch blendete er das monumentale Problem, vor dem das amerikanische Volk steht, vollkommen aus.

Ganz offensichtlich wollte keiner der Kandidaten dem Wähler erzählen, dass er die Führung eines völlig bankrotten Landes übernehmen wird, das wahrscheinlich in den kommenden vier Jahren ökonomisch, finanziell und moralisch kollabieren wird.

Am Ende dieses Artikel lege ich dar, was ein siegreiches Wahlprogramm gewesen wäre.


Ein Präsidentschaftskanidat sagt niemals die Wahrheit

Weder Trump noch Biden sagen dem amerikanischen Volk die Wahrheit, dass die USA ein völlig bankrottes Land sind, das seit 90 Jahren Defizite einfährt. (Vier kleine Ausnahmen gab es in den 1940ern und 50ern; die Clinton-Überschüsse waren Fake.)

Welch wenig beneidenswerte Aufgabe, einer insolventen Nation vorzustehen und von allen gehasst zu werden, während das Land ins Verderben abgleitet.

Wie kann jemand eine Nation anführen wollen, die sich die Hälfte ihrer Haushaltsausgaben per Kreditaufnahme besorgen muss? Die Fakten liegen eindeutig auf der Hand. 90 Jahre Misswirtschaft lassen sich nicht auslöschen.

Aus den Zahlen spricht die Wahrheit. Im Fiskaljahr 2020 betrugen die Ausgaben 6,6 Billionen $ und die Steuereinnahmen 3,4 Bill. $. Wie uns die Geschichte zeigt, kann das nicht gut gehen. Der Zustand des Finanzsystems - verschärft durch Covid - ist der Garant für von nun an galoppierende Defizite.


US-Verschuldung im Januar 2025 - mehr als 40 Bill. $

Die Verschuldung der USA wird bei Amtsübernahme des neuen Präsidenten mindestens 28 Bill. $ betragen. Das war vollkommen vorhersehbar - auf Grundlage einer einfachen Hochrechnung, die ich in einem Artikel von Februar 2018 anstellte. Im selben Artikel prognostizierte ich auch, dass die US-Verschuldung zur Amtsübernahme des neuen Präsidenten im Januar 2025 bei 40 Billionen $ stehen werde. Siehe auch Diagramm unten. Womöglich bin ich noch viel zu zurückhaltend gewesen, denn so wie die Dinge gerade laufen, scheinen 40 Bill. $ viel zu niedrig.

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Also: Warum hat keiner der Kandidaten die Wahrheit gesagt und folgenden Fakt auf den Tisch gelegt? Zur billionenschweren Finanzierung von Medicare, Sozialversicherung, Verteidigung etc. müssen die USA eine Summe leihen, die höher ist als die Gesamtsteuereinnahmen.


Dollar: Schon um 98% gefallen

Und warum hat keiner der Kandidaten dem Volk erklärt, dass eine seit 90 Jahren betriebene Defizitpolitik Konsequenzen hat - wie z.B. ein 98%iger Verfall des Dollar-Werts - effektiv betrachtet, also gemessen in Gold?

Praktisch jeder! Präsident hat mit einem starken Dollar geprahlt. Aber keiner hat dem amerikanischen Volk erzählt, dass der Dollar kaum das Papier wert ist, auf dem er gedruckt steht. Und auch keiner der beiden heutigen Kandidaten hat den Wählern erzählt, dass es in den kommenden Jahren gar nicht ohne unbegrenzte Geldschöpfung gehen wird, wenn man die US-Wirtschaft und die Nation vor der totalen Zerstörung retten will (ein vergeblicher Versuch).

Ganz gleich, was auch die Keynesianer oder die MMT-Fraktion sagen: Wohlstand lässt sich NIEMALS durch das Drucken wertloser Papiere oder durch das Drücken von Computertasten erschaffen. Wären diese Theorien berechtigt und stichhaltig, dann könnte die Welt aufhören zu arbeiten und einfach nur drucken, drucken und nochmals drucken.


Aus Gold spricht die Wahrheit

Nur Gold ist der Spiegel dessen, was mit dem Wert von Giralgeld passiert. Doch nicht einmal Gold bildet die wahre Situation ab, da noch massenhaft Papiergold offensteht, das den wahren Goldpreis verdeckt. Doch der Markt für Papiergold wird wahrscheinlich in den kommenden Jahren zusammenbrechen, wenn die Schulden explodieren und der Wert des Giralgeldes implodiert.

Denn die beschleunigte Geldschöpfung führt zur Zerstörung des Dollars und aller Papierwährungen!

Der aktuelle Goldpreis bildet noch nicht einmal die bisherige Geld- und Kreditschöpfung ab. Wie das Diagramm unten zeigt, ist Gold heute - im Vergleich zum US-Geldangebot - so billig wie 1970 als der Goldpreis bei 35 $ stand oder aber wie im Jahr 2000 als Gold 288 $ kostete.

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Aufgrund der zu erwartenden und dringend benötigten Explosion des Geldangebots in den nächsten vier Jahren wird Gold nun exponentiell steigen.


Wichtig aber nicht dringend

In seinem Buch Sieben Wege zur Effektivität rät Steven Covey uns, man solle sich vor allem auf den Quadranten konzentrierten, in dem die Dinge liegen, die WICHTIG aber NICHT DRINGEND sind. Leider konzentrieren sich die meisten Menschen - ganz besonders aber Politiker und Medien - auf den falschen Quadranten, der unter der Überschrift DRINGEND aber NICHT WICHTIG steht.


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