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Der nächste Goldrausch ist da

14.12.2020  |  Egon von Greyerz
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Eine Aufgabe, um die sie keiner beneiden kann. Denn das "Endgame" ist praktisch schon vorgezeichnet. Schiffe können ganz schnell untergehen, oder aber sehr langsam Schiffbruch erleiden.

Das betreffende Schiff ist jetzt schon mit 80 Billionen $ US-Schulden beladen, von denen allein der Staat 27 Billionen $ ausgegeben hat, die Fed druckte dazu 7 Billionen $. Hinzu kommen Derivate und ungedeckte Verbindlichkeiten von mindestens ½ Billiarden $. Sagen wir also, die US-Gesamtverschuldung beträgt 600 Billionen $ (einschließlich der Verbindlichkeiten, die noch zu Schulden werden).


Schuldenlast - 150.000 747-Jumbojets

Nur zur Verbildlichung: In 100 $-Scheinen würden 600 Billionen US-Dollar 60 Millionen Tonnen wiegen. Dieses Gewicht entspricht 150.000 Jumbojets von Typ 747. Kein Wunder, dass das Schiff mit einer solchen Schuldenlast schnell sinken wird.

Insofern kann es nicht überraschen, dass Staaten den Plan verfolgen, die Papiergeldform zugunsten von CBDC (Central Bank Digital Currency bzw. Digitalgeld der Zentralbanken) abzuschaffen. Es ist viel leichter, die Gesamtverschuldung von 600 Billionen $ auf einen USB-Stick zu packen, der nur wenige Gramm wiegt.


QE: Die exponentielle Phase ist angebrochen

Und so wollen die Zentralbanken die Welt in die Irre führen: Während eines Neustarts möchte man das Geldangebot auf einen binären Code aus Nullen und Einsen einschrumpfen. Doch selbst wenn das Papiergeld damit abgeschafft werden könnte, so wird die Schaffung einer Digitalwährung längst nicht alles lösen. Auch die neue Währung wäre nur eine andere Form des Fiat-Geldes, dessen Angebot sich nach Belieben ausweiten lässt und das dieselben Problem wie Papiergeld mit sich bringt.

Wir wissen zumindest, dass das globale QE gerade in seine exponentielle Phase eingetreten ist.

Allein drei Zentralbanken (Fed, EZB und BoJ) haben seit März 2020 7,5 Billionen $ geschöpft - und zwar durch Ausweitung ihrer Bilanzen um 50% - von 14,5 Bill. $ auf 22 Bill. $ im November.

Im Jahr 2021, so die Schätzungen von Morgan Stanley, werden die Zentralbanken insgesamt 300 Mrd. $ pro Monat drucken. Ein viel zu niedriger Betrag, so scheint es, wenn man bedenkt, dass sich große Teile der Welt in einem Lockdown befinden, der dafür gesorgt hat, dass hunderte Millionen Menschen entweder auf Kurzarbeit sind oder entlassen wurden, wobei viele Unternehmen aktuell in die Insolvenz rutschen.

So bluten die Bereiche Einzelhandel und Freizeit & Tourismus gerade finanziell aus, wovon sie sich wahrscheinlich nie vollständig erholen werden. Jeden Monat gehen tausende kleiner Unternehmen unter.


MMT kommt - und Dollar-Einbruch

2021 wird QE nicht allein für die unverdiente Extraunterstützung des Bankensystems genutzt. Auch Privatpersonen und Unternehmen werden direkt in den Genuss von QE-Geldern kommen, da Biden und Harris Anhänger der MMT (Modern Monetary Theory) sind.

Es ist daher wahrscheinlich, dass die Geldschöpfungsorgie von 2021 die Stände von 2020 weit hinter sich lassen wird. Das Finanzsystem wird dadurch enorm unter Druck geraten; eine weitere Folge wird der Einbruch des Dollars sein.

Das größte Problem ist, dass die massiven Mengen an Staatsschulden, die 2020 und 2021 ausgegeben werden, nur einen Käufer haben. Die alten Käufer von US-Staatsschulden - China, Japan, Russland, Saudi-Arabien etc. - erkennen die Zeichen der Zeit und sind nicht mehr am Kauf von sich entwertenden Dollar-Staatsanleihen interessiert.


Standhafte FED - US $ knickt zuerst ein

Die Federal Reserve ist also der letzte Nehmer; und deswegen ist Yellen auch perfekt als US-Finanzministerin geeignet. Mit ihrer FED-Erfahrung wird sie mühelos an der historisch größten Monetisierungsaktion für US-Schulden planen.

Anfänglich wird der Dollar die größten Opfer bringen müssen, weil immer größere Dollarmengen geschöpft werden. Viele Währungsbeobachter schauen auf den Dollar Index. Da der Index aber nicht wirklich Währungshandel abbildet, bevorzuge ich den EUR/USD-Spread. Der Euro-Dollar-Handel hat unter allen Posten das weltweit höchste Handelsvolumen - ganze 1,5 Billionen $ pro Tag. Das Handelsvolumen des S&P liegt zum Vergleich bei 150 Mrd. $ täglich; US-Staatsanleihen kommen auf 500 Mrd.$.


EUR-USD mit 1,5 Bill. $ Tagesvolumen - der Dollar-Killer

Unten finden Sie eine Tabelle mit täglichen Handelvolumina, die ich schon an anderer Stelle gezeigt hatte (EUR-Handelsvolumen nicht enthalten). Ich zeigte den Chart damals, um zu zeigen, dass das tägliche Handelsvolumen beim Gold beim 850-fachen der täglichen Minenproduktion und beim Doppelten des S&P-Volumen liegt! Ich werde bei dieser Tabelle nicht ins Detail gehen. Nur so viel: Der massive Goldhandel der Bullionbanken ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass sie aufgrund der großen ungedeckten Papiergold-Leerverkäufe große Probleme haben, ihre Positionen auszugleichen.

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