Gold - Der Bullenmarkt startet wieder durch
23.12.2020 | Florian Grummes
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Mit dem scharfen Ausverkauf bis Ende November wurde der Edelmetallsektor mit einem mehrtägigen Blutbad zumindest ansatzweise bereinigt. Die große Euphorie vom Sommer hatte sich damit ein wenig ins Gegenteil verkehrt. Auch wenn die quantitativen Sentiment-Indikatoren keine wirkliche Panik signalisierten, sollte das Stimmungstief dennoch für eine nachhaltige Trendwende ausgereicht haben.Interessant waren im November insbesondere die exorbitanten Abflüsse aus den Gold-ETFs. Hier wurden in einer Panikattacke mittels Mausklick gewaltige Mengen Gold auf den Markt geworfen. Und das, obwohl der Goldpreis seit dem Sommer eine ganz normale und erwartbare Korrektur vollzogen hat. Dieser Chart spricht eindeutig für eine Bereinigung!
Insgesamt liefert die Sentiment-Analyse damit eine gute Ausgangslage für das 1.Quartal 2021. Kurzfristig ist aber schon wieder ein etwas zu hoher Optimismus zu verzeichnen. Der Weg in Richtung höherer Goldpreis dürfte daher in den nächsten Wochen nicht geradlinig sein, sondern sollte immer wieder von tückischen Rücksetzern unterbrochen werden.
5. Saisonalität Gold
Quelle: Seasonax
Saisonal betrachtet stehen in den kommenden zwei Monaten alle Ampeln auf Grün, denn statistisch betrachtet konnte der Goldpreis in den letzten 52 Jahren meist bis Mitte bzw. Ende Februar eine deutliche Aufwärtsbewegung zustande bringen. Erst ab dem Frühling ist aus dieser Perspektive wieder Vorsicht angesagt.
Insgesamt liefert die Saisonalität in diesen Tagen ein klares Kaufsignal.
6. Bitcoin gegen Gold
Quelle: Chaia
Bei Kursen von 22.200 USD für einen Bitcoin und 1.880 USD für eine Feinunze Gold liegt das Bitcoin/Gold-Ratio aktuell bei 11,8. D.h. man muss für einen Bitcoin mittlerweile fast 12 Unzen Gold bezahlen. Andersherum gesagt kostet eine Feinunze Gold aktuell nur noch 0,085 Bitcoin, was einem erneuten Abschlag von über 30% entspricht! Bitcoin outperformt den Goldpreis seit mehreren Monaten gnadenlos.
Grundsätzlich sollte man sowohl in Edelmetallen als auch in Bitcoins investiert sein. D.h. mindestens 10% und besser 25% seines Gesamtvermögens sollte man in physische Edelmetalle anlegen, während man in Kryptos und vor allem im Bitcoin zumindest 1% bis 5% halten sollte. Wer sich mit den Kryptowährungen und Bitcoin sehr gut auskennt und das Potenzial erkannt hat, kann individuell sicherlich auch deutlich höhere Prozentzahlen in Bitcoin allokieren. Für den normalen Anleger, der natürlich vor allem in Aktien und Immobilien investiert ist, sind 5% im immer noch spekulativen und vor allem hochvolatilen Bitcoin aber schon relativ viel.
Nur bei deutlichen Rücksetzer in Richtung des alten Allzeithochs um 20.000 USD und evtl. auch etwas tiefer könnte sich in den nächsten ein bis vier Monaten nochmals eine Chance für den Einstieg bzw. für eine Umschichtung in den Bitcoin ergeben.