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Die Hannibal-Falle - Zerstörung des Weltvermögens

24.12.2020  |  Egon von Greyerz
- Seite 2 -
Dazu zählten u.a. Rockefeller (Öl), Carnegie (Stahl), Ford (Automobile), Morgan (Bankwesen) und Astor (Immobilien). Diese Unternehmer machten gewaltige Vermögen; und Rockefeller gilt immer noch als der reichste Mann der Geschichte - inflationsbereinigt. Interessanterweise sind die Sektoren, in denen diese Millionäre dominierten, bis heute noch große Branchen (mit Ausnahme der Eisenbahn). Die modernen "Räuberbarone" - Bezos, Gates, Musk, Zuckerberg und Buffet sind in diversen Bereichen aufgestellt - z.B. Online-Einzelhandel, Technologie, Automobilherstellung oder Investment/ Finanzwesen.


Fantasiebewertungen

Der große Unterschied zwischen den Räuberbaronen der späten 19. Jh. und den heutigen liegt in der Bemessung ihres Reichtums. Vor 150 Jahren waren die Bewertungen konservativ und die KGV für börsengelistete Unternehmen lagen in der Regel unter 10! Der Vergleich zu heute: Amazon hat ein KGV von über 90, das von Microsoft & Facebook liegt "nur" in den 30ern, und Tesla wartet mit einem atemberaubenden KGV von 1.100 auf! Also: Historisch betrachtet sind heute alle großen Unternehmen - mit KGV zwischen 32 und 1.100 - schwerst überbewertet!!

So etwas passiert, wenn Geldschöpfung eine zentrale Rolle in der ökonomischen Strategie von Staaten und Zentralbanken spielt und die geschöpften Gelder anschließend zur Stützung des Aktienmarkts genutzt werden. Ein großer Teil jener 150 Billionen $ Schulden, die seit dem Beginn der Großen Finanzkrise 2006 entstanden sind, ist innerhalb des Bankensystems geblieben und ist nicht an die Konsumenten oder in die Industrie geflossen.

Praktischerweise erreichte das Geld aber Investoren, welche es an Vermögensmärkten anlegten, wie man in der oben gezeigten Schulden/Asset-Tabelle sehen kann.


Triebkraft am Aktienmarkt: Liquidität, und kein Value-Investing

Folglich werden die Asset-Märkte hauptsächlich durch schuldenbasierte Liquidität angetrieben. Dadurch kommt es zu Fantasiebewertungen, die jedoch kaum etwas mit jenem Wachstum zu tun haben, das es noch vor 150 Jahren in Industrie und Finanzwesen gegeben hatte. Jetzt aber zurück zu Hannibal, auch wenn er schon 2.200 Jahre lang tot ist.

Wir haben seit September 2019 ein großes und auch potentiell unlösbares (tödlich verlaufendes) Problem im Finanzsystem. Zudem haben wir ein Virus, das - aufgrund des staatlichen Umgangs mit dem Virus - zu einem Zusammenbruch großer Teile der Weltwirtschaft geführt hat. Doch all diesen massiven Probleme zum Trotz boomen weltweit die Aktienmärkte.

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Seit 20 Jahren empfehlen wir aus Vermögensschutzgründen Anlagen in Gold und Silber. Aus unserer Sicht
gab es nie eine Zeit, in der Edelmetalleigentum relevanter und zwingender notwendig war als heute.

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Noch nie schrillten die Alarmglocken so laut auf der Welt: Wir haben einen nuklearen Mix aus unbegrenzter Geldschöpfung, einem unglaublich fragilen Finanzsystem, einem Einbruch der globalen Wirtschaft und des Welthandels, zudem haben wir eine katastrophale Pandemie, die nicht verschwinden wird.




Hannibal-Falle

Wahrscheinlich stehen wir noch nicht am Ende der Aktienmarktexplosion, wie ich schon im kürzlich erschienenen Artikel ABHEBEN & ABSTÜRZEN erklärte. Doch irgendwann in den nächsten Wochen oder Monaten wird es den Markt sprengen. Doch bevor es zu diesem Platzen kommt, muss jeder Investor - klein oder groß -, der über etwas Liquidität verfügt, noch kurz vor Erreichen des Höhepunkts in diesen Markt gezogen werden.

Das ist die Hannibal-Falle. Jeder muss am Top in den Aktienmarkt gezerrt werden! Und dann macht es BANG! So wie Hannibal die Römer vollkommen überraschte, so heftig wird der Aktienmarktcrash ausfallen.

Doch anders als im März 2020 wird es dieses Mal keine schnelle Erholung geben. Ja, natürlich werden die meisten Investoren bei Kursrücksetzern kaufen. Doch das wird die Qualen nur noch verschlimmern. Denn der anstehende Kollaps wird den Beginn eines säkularen Bärenmarkts markieren, der 10 Jahre andauern könnte, oder länger. So wie Hannibal die Römer niedermetzelte, so werden die Investoren im kommenden Bärenmarkt niedergemetzelt.

Dass Investoren einen Bewertungsverfall bei Bubble-Anlagen (Aktien, Anleihen, Immobilien) um effektiv mindestens 90% erleben, ist ohne weiteres möglich. "Effektiv" meint auch hier: Bemessen in stabiler, konstanter Kaufkraft.



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