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Der Goldstandard endete vor 50 Jahren - Die Staatsschulden sind seitdem explodiert

30.01.2021  |  Frank Holmes
Dieses Jahr markiert das 50-jährige Jubiläum des Endes des Goldstandards in den USA. Im August 1971 löste Präsident Richard Nixon den US-Dollar formell von Gold ab; der Dollar war also nicht länger in Bullion einlösbar. Über Nacht war der Dollar zu einer frei schwankenden Währung geworden, messbar nur im Vergleich zu anderen Weltwährungen.

Und dennoch gab es noch immer Einschränkungen, was den privaten Besitz von Goldmünzen, -barren, etc. anging. Erst als Präsident Gerald Ford im Dezember 1974 einen Gesetzesvorschlag unterzeichnete, konnten die Amerikaner zum ersten Mal seit mehr als 40 Jahren frei Bullion kaufen und handeln.

Das hatte vieles zur Folge. Der Preis war nicht länger fest und der Goldpreis explodierte von Ende 1974 bis 1980 um 385% nach oben, als das Metall die 850 Dollar je Unze überstieg, während sich die USA mit historischen Niveaus an Inflation herumschlagen musste. In den vergangenen 50 Jahren ist der Goldpreis mehr als 46 Mal gestiegen, mit einer jährlichen Gesamtwachstumsrate (CAGR) von etwa 8%.

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Die Fähigkeit, Gold frei zu handeln, war offensichtlich gut für Investoren. Heute ist Goldbullion eines der liquidesten Assets der Welt und laut dem World Gold Council belaufen sich dessen tägliche Volumen auf mehr als 145 Milliarden Dollar. Nur der S&P 500 und US-Staatsanleihen werden stärker gehandelt.


Das Zeitalter der galoppierenden Schulden

Der Nachteil ist, dass es in den Jahren seit Ende des Goldstandards einen deutlichen und wachsenden Mangel an Disziplin bezüglich Regierungsausgaben gibt. Vor 1971 gab es ein natürliches Limit, wie viel Geld gedruckt werden konnte. Neuausgaben waren abhängig von der Menge Gold, die sich in den nationalen Tresoren befand.

Heute wird der Dollar nicht von einem harten Vermögenswert, sondern durch "vollständiges Vertrauen und Sicherheit" der US-Regierung gedeckt. Dabei sind die Staatsschulden nun auf fast astronomische 28 Billionen Dollar gestiegen, mehr als 130% der Gesamtgröße der US-Wirtschaft.

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Im Jahr 1960 waren die Staatsschulden nur etwas mehr als die Hälfte so groß wie die Wirtschaft. Und die Schulden sollen in den kommenden Monaten noch stärker wachsen, nun da Joe Biden als Präsident vereidigt wurde und die Demokraten die Kontrolle über den Kongress erhalten haben. Biden, der im November 78 wurde, ist für ein wirtschaftliches Erholungspaket über 1,9 Billionen Dollar, das Schecks in Höhe von 1.400 Dollar für jeden amerikanischen Erwachsenen umfasst.

Ich rufe hier nicht dazu auf, dass wir zu einem Goldstandard zurückkehren sollten. Das ist nicht länger machbar. Laut dem Finanzministerium belaufen sich die offiziellen Goldreserven derzeit auf etwa 261 Millionen Unzen mit einem Marktwert von etwa 492 Milliarden Dollar.

Das ist nicht genug Metall, um eine Wirtschaft zu unterstützten, die so groß ist wie die der USA - es sei denn der Preis jeder Unze wäre bei einem lächerlichen Preis von etwa 100.000 Dollar festgelegt. Es gab Diskussionen, Bitcoin eine Reservewährung zu machen. Wie bei Gold ist dessen Angebot begrenzt und er besitzt das Potenzial aufzusteigen. Doch zum aktuellen Zeitpunkt sind Kryptowährungen viel zu volatil. So bleibt uns derzeit also nur das aktuelle Währungssystem unbegrenzter Gelddruckerei, das wiederum jeden Dollar weniger wertvoll und jede Unze Gold wertvoller macht.



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