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Ungezügelte Spekulation

10.02.2021  |  Steve Saville
[Dies ist ein Auszug aus einem Artikel, der ursprünglich auf tsi-blog.com veröffentlicht wurde.]

Wir nehmen an, dass jeder, der dies ließt, zumindest grundsätzlich weiß, was mit der GameStop-Aktie passiert ist. Die Situation ist letzte Woche so außergewöhnlich geworden, dass es die Aufmerksamkeit der US-amerikanischen Gesetzgeber erregte. Wichtiger jedoch ist die Tatsache, dass die Situation das repräsentiert, was am Aktienmarkt geschieht und ein Symptom des explosiven Wachstums der US-Geldmenge ist.

Hier gibt es keine "Guten." Die kleinen Trader, die sich via Reddit zusammentaten, um einen massiven "Short Squeeze" in der Aktie eines Unternehmens auszulösen, das sich am Rande des Bankrotts befand, haben nicht das Recht, sich als moralisch überlegen darzustellen. Denn sie wollen einem bereits zerbrochenen Preisfindungsprozess noch mehr Schaden zufügen, um "schnelles Geld" zu machen. Die Short-Verkäufer, die unter dem "Squeeze" litten, haben einen legitimen Preis für schlechtes Risikomanagement gezahlt.

Die Broker, die ohne Warnung den Handel der Aktie einschränkten und in einigen Fällen ihre Kunden aus der Aktie zwangen, reduzierten einfach ihre eigene Investition. Und Politiker versuchen sich selbst als unterstützend gegenüber "dem kleinen Mann" darzustellen, während die zugrundeliegende Ursache ignoriert wird. Das Problem bei einem "Short Squeeze" einer Unternehmensaktie, die sehr wenig zugrundeliegenden Wert besitzt, ist die Tatsache, dass es nach Erfolg des Squeeze keine Käufer auf dem Weg nach oben geben wird. Deshalb folgt auf einen erfolgreichen Short Squeeze oftmals ein spektakulärer Preiskollaps.

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Die zugrundeliegende Ursache der verrückten Preisentwicklung ist das explosive, von der Fed verursachte Geldmengenwachstum. Diese rekordverdächtige Erhöhung der Geldmenge führte bisher noch nicht zu einem offiziellen Anstieg der "Preisinflation", doch die Auswirkungen sind offensichtlich. Einer der offensichtlichsten Effekte ist die ungezügelte Spekulation in Teilen der Aktien- und Rohstoffmärkte.

Die Teilnehmer jeder Blase denken, dass es grundlegende Erwägungen gibt, die ihre Blase besonders machen; also dass ihre Blase keine echte Blase ist, sondern eine angemessene Einschätzung zukünftiger Aussichten. Viele Aktientrader glauben nun also, dass ihnen der Aktienmarkt eine sichere Möglichkeit bietet, recht schnell eine Menge Geld zu machen, ohne groß arbeiten zu müssen.

Doch all die spektakulären Preisanstiege sind Teil derselben Story. Die heutigen Blasen hängen von dem ab, was mit dem Geld getan wird und werden alle zeitgleich platzen; was die "Investoren" von dem Gedanken abbringt, dass ihre Lieblingsblase irgendwie besonders ist. Die Erkenntnis, das eine Investition eine Blase ist, ist kein guter Grund, gegen ein Investment zu wetten. Gegen eine Blase zu wetten, ist der beste Weg, schnell Geld zu verlieren.

Das Ziel sollte es sein, in einer Blase teilzunehmen, während man sehr genau darauf achtet, Risiko zu handhaben. Solange die Gewinne regelmäßig eingefahren werden können, eine Bargeldbasis beibehalten und schuldenbasiertes Leverage vermieden wird, kann es erfahrenen Investoren/Spekulanten in einer Blase gut ergehen ohne exzessives Risiko auf sich nehmen zu müssen. Ihnen wird es nicht so gut ergehen wie den echten Gläubigern, doch sie werden sicherlich nicht all ihre Gewinne verlieren, wenn es zum unausweichlichen Kollaps kommt.


© Steve Saville
www.speculative-investor.com



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Dieser Artikel wurde am 8. Februar 2021 auf www.tsi-blog.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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