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Ausblick auf Gold, Aktien und Globale Inflation

19.07.2007  |  Clif Droke
Im Kommentar der letzten Woche habe ich geschrieben: "Wenn bärische Schlagzeilen auf den Titelseiten zu lesen sind, steigert das die Bedeutung der Angst und ist somit immer bullisch für Aktien." Diese Aussagen gehen auf die zunehmende Verbreitung von Negativschlagzeilen und Angst fördernden Überschriften der Nachrichten zurück, wie man sie in den führenden Finanzzeitungen zu lesen bekam - als der Aktienmarkt in den vergangenen Wochen gerade neue Höchststände zu verzeichnen hatte.

Ich gebe ihnen nur ein paar Kostproben für Schlagzeilen, die in den letzten 2 Tagen in der Financial Times erschienen sind. "Investoren ergreifen immer schneller die Flucht vor dem Risiko", "Investoren gebeutelt durch das letzte Kapitel der Kredit-Saga", "Düstere Stimmung im Einzelhandel und in der Finanzwelt vor dem Hintergrund eines übergreifenden Abschwungs", "Gespräche über Angebotskrise schicken den Ölpreis auf ein 11-Monate-Hoch", "Alarm bei den Subprime-Bonds löst Sell-Off aus", "Bedenken wegen Subprime dominierten den wechselhaften Handelstag", "Greenback wird durch Ängste vor fallendem Interesse an US-Anlagen gedemütigt". Selbst als die wichtigen Indices neue Allzeit-Hochstände erreichten, wurden die Schlagzeilen immer bärischer. Von einem nonkonformistischen Standpunkt aus, nehme ich nun an, dass der Bullenmarkt weiter bestehen wird.

Warum kann man davon ausgehen, dass die Stimmung in der Öffentlichkeit immer bärischer wird, je höher die Preise für Anteilskapital steigen. Ich glaube, dass man dies dem negativen Grundton der Schlagzeilen der Mainstream-Nachrichten zuzuschreiben ist. Wie soll es auch möglich sein, dass der Durchschnittsinvestor bullische Strömungen in diesem Markt entdecken kann, wenn er sich immer bei den großen Nachrichtenmedien informiert? Wenn er die Schlagzeilen der diesjährigen Nachrichten gelesen hat, was kam ihm da entgegen? Eine pessimistische Schlagzeile nach der anderen! Kernschmelze bei den Subprime-Hypotheken, Globale Kredit-Bubble, Kollaps in der Immobilien- und Grundstücksbranche, Dollarschwäche, steigende Öl- und Erdgaspreise, das verflixte siebente Jahr, etc.. Mit "Neuigkeiten" wie diesen, wer braucht da noch ins Kino zu gehen, um sich einen Horrorfilm anzuschauen? Ein Horrorfan kommt schon allein beim Lesen der täglichen Nachrichten auf seine Kosten.

Letzte Woche hatte ich auch angemerkt, dass der jüngste Ausbruch zu neuen Höchstständen im NASDAQ 100 Index (NDX) Gutes für den Rest des Marktes verheißen würde. Wenn der NASDAQ bullisch ist, gibt das den Weg für den Rest des Marktes vor. Es ist zudem immer positiv, wenn der NASDQ zu neuen Höchstständen gelangt - auch wenn die anderen großen Indices noch etwas hinterher sind. Die übrigen, größeren Durchschnitte haben in dieser Woche letztendlich den Anschluss zum NASDAQ gefunden und der Marktindex S&P 500 schloss mit einem Allzeit-Hoch von 1552. Der Halbleiter-ETF (SMH) erreichte, wie erwartet, ebenso neue Höchststände, als sich das unglaubliche Short-Interesse im Halbleitersektor in den letzten Wochen zugunsten eines Aufwärtstrends wandelte. Ich würde zurzeit im SMH und im aufstrebenden Halbleitersektor Gewinne für ihr Portfolio buchen gehen.

Der Spot-Gold-Index schloss am Freitag, dem 13. Juli bei 665,90 $. Der 10-Monate-Indikator der Änderungsrate für Gold hat wieder einen gesunden Normalstand erreicht und ist leicht "überverkauft". Dieser wichtige, längerfristige Indikator zeigte eine sehr stark “überkaufte“ Situation im Mai-Juni 2006 an. Seitdem befindet sich Gold in den verschiedensten Stadien der internen Selbstkorrektur, er liegt immer noch unter seinen Hochständen vom Mai 2006, als der Goldpreis 720 $ betrug. Das kurzfristigere Widerstandniveau für Gold zieht sich von 670 $ bis ca. 680 $. Das scheint ein wahres Hindernis für Gold zu sein, an dem es den ganzen Sommer über zu knabbern haben wird (auch wenn mein kurzfristiges Ziel für Gold um die 680 $ liegt). Ab September soll die Änderungsrate für den Goldpreis (ausgehend vom 10-Monate ROC-Oszillator) endgültig in den Bereich "überverkauft" übergehen. Dann kann es zu einer wesentlich stärkeren Markterholung kommen - ausgehend von den deutlich besseren, internen Bedingungen, die der Markt zu dieser Zeit aufweisen soll. Saisonbedingt ist der Zeitraum September-Oktober häufig ein positiver Zeitraum für einen Wendepunkt bei den Goldpreisen.

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Richten sie ihre Aufmerksamkeit auf den derzeitigen Stand der Goldaktien, so zeigt sich, dass die sie, den 5/10/20-Tage Preis-Oszillatoren für den XAU-Index zufolge, überkauft sind. Der XAU hat in dieser Woche stark aufgeholt und sein Jahreshoch von 151 am Freitag erreichen können. Die jüngste Markterholung wurde durch die positive Abweichung im Volumenindikator des XAU vorhergesagt, der schon in einem der letzten Berichte besprochen wurde. Jetzt befinden sich die Goldaktien - als Gruppe - verständlicherweise in einer überkauften, technischen Situation, die durch den Preis-Oszillator angezeigt wird. Wenn diese Indikatoren die "rote Zone" erreichen, heißt das, dass man einen Rückzug erwarten kann. Jetzt wäre die richtige Zeit einer Gewinnmitnahme bei jenen Goldaktien in ihrem Portfolio, die in der letzten Zeit schon kräftig zugelegt haben.

Die Gold- und Silberaktien werden zurzeit vom selben Prinzip angetrieben, das auch den gesamten Aktienmarkt bewegt - nämlich vom Momentum der neuen Hochstände gegenüber neuen Tiefständen. Der 200-Tage-Indikator für das interne Momentum im Goldaktiensektor hat sich seit Ende Juni stark umgekehrt und auch dazu beigetragen, dass die führenden Goldaktien seit den letzten zwei Wochen in die Höhe steigen. Die Aktien, die sich am nächsten zu ihren Jahreshöchstständen befanden, konnten am meisten profitieren. Es waren jene Aktien, die die größte relative Stärke gezeigt haben. Das gilt für die Aktien im gesamten NYSE- und NASDAQ-Aktienuniversum. Die Bummler haben im Allgemeinen wieder gebummelt, während die Führer weiterhin führen. Es geht in diesem Markt nicht darum, in der Tiefe zu suchen, sondern, die beste Strategie zu fahren, d.h. die Aktien mit der größten relative Stärke ausfindig zu machen und bei ihnen zu bleiben.


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