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Die problematische "Inflation" in den USA

25.02.2021  |  Steve Saville
Aufgrund des unerschütterlichen Glaubens der Zentralbankenwelt, dass Geld kontinuirlich seine Kaufkraft verlieren muss und die aktuelle Obrigkeit der Zentralbank tun muss, was auch immer notwendig ist, um ihre weitreichenden Ziele zu erreichen, wird es stärkere Inflation geben, je größer die wahrgenommene Bedrohung der Deflation erscheint. Deshalb tritt in der Endphase des aktuellen Währungssystem rapide "Preisinflation" auf. Dies ist seit langer Zeit offensichtlich, doch einige bekannte Analysten erkennen dies erst jetzt.

Es gab einige Beispiele des erwähnten Phänomens (je größer die Angst vor der Deflation, desto höher die Währungsinflation) während 2001 bis 2002 und 2008 bis 2009, doch 2020 bot bisher das beste Beispiel. Der folgende Chart dient als Beweis, ebenso wie die Tatsache, dass die Menge an USD, die bis zum Januar 2021 erschaffen wurden (4,8 Billionen), größer ist als die gesamte US-Geldmenge seit Beginn 2007.

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Es wäre tatsächlich eine gute Sache, wenn Deflation noch immer so wahrscheinlich wäre, wie viele Analysten/Kommentatoren noch immer behaupten, da man sich auf Deflation relativ einfach vorbereiten kann. Um sich auf eine Deflation vorzubereiten, muss man "in Geld schwimmen", während man in einem Umfeld hoher Inflation zum Spekulieren gezwungen ist, um einen hohen Kaufkraftverlust zu vermeiden.

Derzeit sehen die einflussreichsten Zentralbanker und Volkswirtschaftler der Welt kein Problem mit der rapiden Währungsinflation, weil hohe Zunahmen der Geldmenge, laut ihrer Lieblingsindikatoren, in den vergangenen zwei Jahrzehnten zuvor keine sonderlich starken Auswirkungen auf die Kaufkraft hatten. Und wie oben erwähnt, arbeitet die Zentralbankenwelt mit dem Glauben, dass die Wirtschaft von mehr "Preisinflation" profitieren würde.

Doch in Reaktion auf den aktuellsten Anstieg der Währungsinflation wird es stärkere, traditionelle "Preisinflation" geben als a) in Reaktion auf vorherige Zunahmen der Geldmenge und b) der durchschnittliche Zentralbanker als profitabel ansehen würde. Dies ist nicht nur der deutlich höheren Menge erschaffenen Geldes zuzuschreiben, sondern auch der Art und Weise, wie dieses neue Geld verteilt wird.

Während der Großteil des neu erschaffenen Geldes in Reaktion auf frühere Deflationsängste in die Finanzmärkte injiziert wurde und dort blieb - via "Stimulus"-Programme, die im letzten Jahr implementiert wurden und dieses Jahr wieder wahrscheinlich sind - zieht die US-Regierung effektiv Geld aus dem Anleihemarkt und schickt es der allgemeinen Öffentlichkeit. Außerdem wird es gewaltige Infrastrukturausgaben geben, die Ähnliches tun werden (Geld vom Anleihemarkt an die Öffentlichkeit leiten).

Die Fed injiziert technisch betrachtet noch immer Geld in die Finanzmärkte, indem Anleihen von primären Händlern erworben werden; sie tut also genau dasselbe wie in Reaktion auf vorherige Deflationsängste. Doch sie monetisiert nun praktisch ein rapide wachsendes Staatshaushaltsdefizit. Laut dem Buch "Monetary Regimes and Inflation" gingen allen großen Inflationen des 20. Jahrhunderts Zentralbankfinanzierungen großer Staatsdefizite voran. Des Weiteren war eine Zeit hoher Inflation das Resultat, wann immer das staatliche Defizit 40% Ausgaben überstieg und die Zentralbank den Großteil des Defizits monetisierte - was in den vergangenen 12 Monaten in den USA der Fall war.


© Steve Saville
www.speculative-investor.com



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Dieser Artikel wurde am 23. Februar 2021 auf www.tsi-blog.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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