Toxische Beziehungen beenden, zurück zum Gold
25.02.2021 | Matt Piepenburg
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Wiederverliebt in EdelmetalleWir wissen natürlich, was die USA unternehmen werden, um die immer problematischeren Schuldenlasten finanzieren zu können: Mehr Geld schöpfen… Mehr Geldschöpfung bedeutet wiederum nur, dass die Kaufkraft des Geldes, das auf Ihrem Konto liegt, mit jeder Sekunde schwächer wird, weil der Verwässerungseffekt endloser quantitativer Lockerungen ein stilles aber gemeines Werk an ihrem Vertrauen und der Währung verrichtet, so wie ein unzugänglicher, toxischer Partner an einer scheiternden toxischen Beziehung sägt.
Die naheliegende Lösung in einer solchen toxischen Beziehung aus Anleihen, Zentralbanken, "Inflationsdisputanten" und falscher Hoffnung ist, das zu tun, was der junge Werther nicht tun konnte - und zwar: Aufwachen, dann mit dem toxischen Partner brechen und schließlich einen neuen finden.
Und welch besseren Partner gäbe es hier als Gold & Silber? Denn Edelmetalle sind absolut edle und kostbare Begleiter für geknickte Währungen, die jahrelang verwässert wurden durch unehrliche, künstliche und niedrigzinslastige Anleihemärkte sowie einer nationalen als auch globalen Schuldenblase (die in weniger als 12 Monaten von 258 Bill. $ auf 280 Bill. $ anschwoll). Das schreit förmlich nach Toxizität.
Wir reden seit Jahren (und nicht Wochen) über Gold. Aber von Goldman Sachs und anderen ist nichts zu hören. Warum? Ganz einfach: Wer als Bank physisches Gold empfiehlt, kann später nicht am laufenden Bande weitere Handelsgebühren abkassieren. So viel zur "treuhänderischen Sorgfalt und Fürsorge".
Darüber hinaus wissen Fed, BIZ und alle großen Zentralbanken, dass steigende Goldpreise der peinliche Beweis sind für ihr gescheitertes monetäres Experiment und das Sterben von Währungen.
Um derartige Schmach zu verbergen, manipulieren die Bullionbanken offen die Papierpreisfindung bei den Edelmetallen durch vorsätzliche Tricksereien an den Terminmärkten. Bullionbanken shorten an der COMEX mehr als 100 Millionen Unzen Silber, um den Kurs auf unnatürliche Weise zu beeinflussen, in der Hoffnung, dass auch Gold diesem manipulierten Trend folgen werde, trotz fehlender Liquidität beim betreffenden Metall in London.
Fingierte COMEX-Papiergeschäfte bilden den Schwanz, mit dem der physischen Metallhund durchgewackelt wird - doch ist es nur eine Frage der Zeit (der Illiquidität), bis dieser Hund zurückbeißt…
Aber ja, ich weiß… keiner fühlt sich gern hintergangen, niemand will schöne Erinnerungen an die "guten Zeiten" auslöschen…
Die "jungen Werther" klammern sich an ihren konditionierten Glauben an (und ihre Liebesaffairen zu) toxischen Aktien, Anleihen, Technologietiteln und - na klar - reiche Zentralbanken mit weihnachtsmanngleichen Fähigkeiten, die jedes erdenkliche Problem durch einen neuen Sack voller Schulden und Fiat-Währungen lösen können.
Anleger, die in physisches Gold investieren, lassen sich jedoch nicht vom aktuellen Oberflächengeschehen oder den süßen Lügen eines toxischen Markts in die Irre führen. An alle, die Anleihen als den "sichereren Hafen" betrachten oder Aktien als die "Wunderlösung": Es ist an der Zeit, den Tatsachen ins Auge zu blicken und solch verlogene Geldbeutelaffairen zu beenden.
Ein Chart sagt mehr als 1000 Worte
Falls Sie weitere Hinweise auf die toxische Beziehung zwischen Investoren und trügerischen Märkten wollen, dann lassen Sie doch den folgenden Chart als Warnhinweis auf sich wirken…
Wie die oben dargestellten Daten zeigen, hat der Marktwert der globalen Aktientitel wieder einmal den Dollarwert der gesamten Weltwirtschaftsleistung überstiegen. Lesen Sie noch mal, und lassen Sie es auf sich wirken.
Wenn es überhaupt ein Warnsignal wegen der Überhitzung des Marktes gibt (bzw. wegen seines verfälschten und toxisches Wesens), dann doch dieses! Zieht man nun auch noch die Masse der negativ verzinsten Staatsanleihen in Betracht - im Gegenwert von 18 Bill. $! -, dann ist die Bubble, der Sie auf den Leim gehen, eine noch viel schlimmere Femme fatale, als der alarmierende Chart oben nahelegt. Kurz formuliert: Seien Sie gewarnt - dieser Markt ist toxisch.
Physisches Gold - jenes barbarische Relikt - wartet hingegen ruhig und geduldig lächelnd in der schlauen Ecke, wo ehrliche Geschichtsbetrachtung und weitsichtiges Investieren angesagt sind.
© Matt Piepenburg
Kommerzdirektor bei MAM
Dieser Artikel wurde am 29. Januarr 2021 auf www.goldswitzerland.com veröffentlicht.