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Molybdän - Ein neuer Stern am Rohstoffhimmel (2/2)

31.08.2007  |  Prof. Dr. Hans J. Bocker
- Seite 4 -
Lernen aus der Geschichte?

Allein im 20. Jahrhundert haben die Deutschen zwei Mal alles verloren. 1923 und 1948 wurden alle Konten (Giralgeld) auf Null gestellt und alles Papiergeld wurde wertlos. Was unvorstellbare Kaufkrafthöhen erklomm waren Metalle (1 Unze Gold kaufte eine Grossvilla oder 400.000 Laibe Brot in Berlin, die Ernährung mehrerer Tage für die Stadt). Eine weitere dieser traurigen Totalverlustrunden bahnt sich jetzt an. Die Warnsignale könnten nicht deutlicher sein. Nur durch Finanztricks, massive Manipulation, weiteres Schuldenmachen, Dauerhypnose durch die Massenmedien und das grenzenlose der bewusst und geschickt irregeführten Bevölkerung kann das Spiel noch eine Zeitlang weiterlaufen. Doch irgendwann entladen sich die durch die schleichende Verarmung aufstauenden sozialen Spannungen. Im letzten Kondratieff-Winter erfolgte diese Entladung in Form von Weltkrieg II. Wird es diesmal anders sein?

Wer hat aus der Geschichte gelernt und wer von den wenig Lernenden setzt diesen Lerneffekt auch wirklich in die Praxis um? Das Angebot von Index-Fonds, Dach-Fonds, Fonds of Fonds, Derivaten, Futures, Optionen, Zero Bonds, Zertifikaten in hundert Variationen, REITs, TIPs, schwach oder stark oder noch stärker gehebelte Instrumenten sowie einer Flut von täglich neu erfundenen und vermarkteten Finanzinstrumenten trüben den Blick. Die Wellen des Papier-Ozeans schlagen immer höher und verhelfen den Wohlfahrtsstaaten zu einer Scheinblüte. Viele Anlagen an den Finanzmärkten sind mehrfach gehebelt. Das beschaffte Kapital stammt von einem Geber, der zu 90% gehebelt ist. Dieser bezog seine Mittel von einer 80%-ig gehebelten Institution, diese wiederum von einer anderen stark gehebelten Branchenschwester. So kommt es, dass eine Anlage von 10 Millionen $ oder € eine Realdeckung (durch wirkliches, greifbares, echtes Geld = Stützkapital) von maximal 200.000 $ oder € (also 2%) aufweist. Nur ein kleiner Windstoss wird dieses Papierkartenhaus schlagartig zu Fall bringen.

Unverstört von derlei Kleinigkeiten verwirklichen Sozialisten und Grüne weiter ihre phantastischen Ideen. Die Schuldenberge wachsen in Richtung Mond und die Derivate in Richtung Mars. Falsch verstandenes Sozial-Denken beherrscht die Szene. Der Denkspruch: "Wer mit 16 kein Sozialist ist, hat kein Herz. Wer mit 40 noch immer Sozialist ist, hat keinen Verstand" - geriet in Vergessenheit.

Vielleicht aber macht uns der Wohlfahrtsstaat alle so reich, dass demnächst überall Schilder an den kleinen und mittelständischen Unternehmen stehen:

"Wegen Reichtums geschlossen"!! In der sozialistischen Philosophie jedenfalls ist derartiges vorgesehen. Das Paradies auf Erden war diesen Kollektivisten nie näher. Wie klug sind da die Kirchen, die das Paradies wenigstens auf die schwer greifbare Welt im Jenseits verlegen. Und wie klug ist der Metallsparer, der sein kleines bescheidenes Paradies hier durch seine Anlagestrategie (Molybdän eingeschlossen) zu erhalten und vor dem kommenden Crash zu schützen versucht.


Neue Währung: Ein Metall-Warenkorb inklusive Molybdän?

Wie kann sich nun Molybdän im Zuge solcher Entwicklungen behaupten? Zunächst einmal war die bisherige Performance hervorragend. Gold und Silber haben sich grob gesprochen seit 2001 im Preis in etwa verdreifacht. Die Moly-Notierungen aber verzehnfachten sich.

Die völlig überschuldete USA mit ihrer maroden Wirtschaft und dem kränkelndem Dollar absorbieren rund 80% der Ersparnisse der Welt. Sie sind auf einen Zufluss von fast 2,5 Milliarden $ pro Kalendertag angewiesen, und die törichten Ausländer schicken unverdrossen ihre Ersparnisse, Tag für Tag. Hört dieser Strom auf, fallen Dollar und USA ohne einen Schuss. Amerika hat sich, was Finanzen und Öl angeht in einen Zustand der totalen Abhängigkeit vom Ausland begeben. Kommt dieses parasitäre Dasein zu einem Ende, sei es plötzlich oder schleichend, sei es friedlich oder mit Gewalt, dürften die Metalle mit ihrem inneren Wert (intrinsic value) gesuchter sein, denn je. Und Molybdän gilt als ein geachtetes Mitglied dieser hochsoliden Familie.

Ähnliches wäre zu erwarten, wenn die Asiaten, die kollektiv schon 4 Billionen an Dollars oder in Dollar denominierten "Wert"-papieren halten, sich dieser ganz oder teilweise entledigen. Oder wenn die 1,5 Milliarden Muslime, statt nach Mekka, still und leise zu ihren Banken pilgern, um sich dort ganz sanft und bar jeder Waffengewalt von ihren Dollarbeständen schlagartig zu trennen und auf die vom Koran vorgeschrieben Gold-Dinare und Silber-Dirhams umsteigen. Dollar und USA wären rasch und schmerzlos am Ende. Der Islam müsste nur durch provokative oder aggressive Events genügend gereizt und wild gemacht werden. (In bestimmten Militärkreisen wird halb-offen darüber gesprochen, "dem Islam den Kopf abzuschlagen". Je eine grosse Wasserstoffbombe mit Kobaltmantel auf Mekka und Medina und wegen der Halbwertszeit von etwa 35.000 Jahren würde jeder künftige Pilger dort durch die Strahlung kalt verbrennen. Man wird abwarten müssen, ob derartiges oder ähnliches eines bösen Tages realisiert wird. Unglücklicherweise war der Prophet noch nicht mit Molybdän vertraut. Er hätte es, genau wie Platin und andere Metalle, in seinen Anweisungskatalog für Geldsachen eingeschlossen.

Doch mit oder ohne Moly, spitzt sich die Situation weiter zu, könnte sich sogar der gute Bernanke, kurz "Heli-Ben" (er plant im Deflationsfalle Dollars tonnenweise über belebten Plätzen abregnen zu lassen), selbst nur noch durch Schnellinvestitionen im Metallbereich retten. Vielleicht basiert die künftige Währung nicht nur auf Gold und Silber, sondern gründet sich auf einen ganzen Warenkorb aus Metallen, Molybdän eingeschlossen. Ungeachtet der technisch bedingten Anfangsschwierigkeiten in der Installation eines solchen Systems würde dies durchaus Sinn machen und wäre begrüssenswert.

Der einzige Nachteil den das Metall Molybdän gegenüber Gold und Silber als Anlage aufweist, ist die begrenzte Liquidität und Erkennbarkeit im Krisenfalle, da Moly immer noch unbekannt, für Laien schwer zu identifizieren und nur an industrielle Verbraucher zu verkaufen wäre. Noch existieren keine Moly-Münzen oder -Barren. Ganz ähnlich stellt sich die Lage im Falle von Germanium, Indium, Iridium, Osmium, Rhodium, Ruthenium und in gewisser Weise sogar noch bei Palladium dar. Einige dieser Metalle erreichen schon jetzt hohe dreistellige Dollarbeträge pro Unze. Doch wer akzeptiert einige Tütchen mit Osmiumpulver im Tausch gegen Milchkühe, Kleinfarm, Leibsklaven, Call Girls, Kartoffeln, Nerz-Pelzwerk, Blutkonserven, Leberwurst, Zahnpasta, Zigaretten, Kopfschmerztabletten oder Treibstoff? Wer kann Molybdänplättchen von Palladiumplättchen oder von Iridiumbröseln mit Sicherheit unterscheiden? Da ist derjenige, der ein Krügerrand oder ein Silber Maple Leaf in der offenen Hand wortlos schwenkt ungleich viel besser dran.

Auf jeden Fall benötigte eine finanzielle Schwimmweste für die Krise, ein Fallschirm oder der persönliche Rettungshubschrauber bzw. das Rettungsboot große Mengen an "sicheren" Metallen, Molybdän inklusive. Es wird, wie in der Realwirtschaft, für finanzielle Korrosionsbeständigkeit, Werterhaltung und lange Lebensdauer sorgen und hält hohen und tiefen Extremtemperaturen und -beanspruchungen in verschleissfester Weise mühelos stand.




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