Zentralbankenbestände = "Aktivposten"? Nein, eine Farce!
01.03.2021 | Egon von Greyerz
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Globaler Asset-Crash voraus!Investoren erkennen nicht, dass ein globaler Crash direkt vor uns liegt - ein Crash, der 90-95% jener illusorischen Werte zerstören wird.
Seit der letzten Aufwärtsphase am Aktienmarkt, die Anfang der 1980er begann, haben Investoren die Gewinnmitnahmen ganz vergessen. Sicher, es gab auch ein paar böse Korrekturen, allerdings wurden die Investoren jedes Mal von den Zentralbanken gerettet. Warum sollte man also Gewinne mitnehmen?
"Der Markt steigt immer! Also ist es richtig, die ganze Zeit über im Markt zu sein."
Sie haben vergessen, dass der Dow zwischen 1929-1932 um 90% fiel und es ganze 25 Jahre dauerte, bis die alten Stände wieder erreicht waren. Und dieses Mal sind die Schulden- und Vermögensanlageblasen weitaus größer. Wir erleben also gerade toxische Marktbewertungen durch toxisches Geld.
Bosse verdienen 375-Mmal so viel wie Arbeiter
Auch die Reichen werden erheblich reicher, was Revolutionen entstehen lässt. Nehmen wir nur den durchschnittlichen CEO eines S&P 500-Unternehmens als Beispiel: Er verdient 375-mal so viel wie ein durchschnittlicher Arbeiter. Damals in den 1960ern verdiente ein solcher Chef noch das 20-fache! Und Mitte der 1980er Jahren war es auch nicht mehr als das 28-fache.
Das Diagramm unten macht dieses Phänomen sehr deutlich.
Anfang des 20. Jahrhunderts bekamen die obersten 10% zwischen 40% und 50% des Gesamteinkommens. Dann kam der Wall-Street-Crash, die Depression der 1930er gefolgt vom 2. Weltkrieg. Das hatte Folgen. Zwischen 1940 und 1985 sank das Einkommen (anteilig am Gesamteinkommen) der obersten 10% von zuvor ganzen 50% auf nur noch 30%.
Greenspan - Manna vom Himmel
Aber Mitte der 1980er Jahre verbesserte sich die Lage der Top-Verdiener dann wieder. Zuerst begannen die Aktienmärkte zu boomen. Dann wurde Greenspan Chef der Federal Reserve; für Investoren war das wie Manna vom Himmel.
Und von einem Fed-Chef zum anderen verbesserte sich das Programm zur Herstellung von Manna-Geld. Zweistellige Billionen $-Beträge wurden erzeugt, um den Aktienmarkt anzukurbeln. Doch als dann die 2000er anbrachen, reichte die Geldproduktion nicht mehr. Nein, das Geld musste jetzt auch noch gratis sein, oder besser noch - man musste für die Kreditaufnahme bezahlt werden. Zumindest die Zentralbanken machen genau das.
Wie wird das enden?
Schuldenblasen können nur auf eine Art zu Ende gehen. Mit implodierenden Schuldenmärkten und einbrechenden Vermögensmärkten. Bevor es soweit ist, wird es noch eine finale Überdosis geben - in Form massiver Geldschöpfung. Der letzte verzweifelte Versuch, ein Schuldenproblem mit mehr Schulden zu lösen. Leider haben sich Zentralbanker nie mit Paracelsus Theorem beschäftigt, demzufolge die Dosis das Gift macht. Das werden sie bald einsehen müssen...
Wenn die letzte Überdosis über die Welt kommt, werden die meisten Währungen ihre Reise zum Nullpunkt abschließen, worauf Hyperinflation folgt.
Hyperinflation ist ein Währungsereignis
Viele Ökonomen und Kommentatoren sind sich sicher, dass auf Jahre hinweg nicht mit Inflation oder Zinserhöhungen zu rechnen ist. Eine nachfragegetriebene Inflation können sie sich nicht vorstellen. Gehen wir zurück in die Geschichte. Geschichte hilft uns bei der Vorhersage zukünftiger Ereignisse, doch kaum einer der sogenannten Experten ist sich der Bedeutung von Geschichte bewusst.
Praktisch jede große Schuldenblase in der Geschichte endete mit einem Währungszusammenbruch und Hyperinflation. Kaum jemand versteht, dass Hyperinflation in erster Linie ein Währungsereignis ist und kein nachfragegetriebenes Phänomen. Seit Nixons fataler Entscheidung zur Aussetzung der Goldkonvertibilität im Jahr 1971 haben die meisten Währungen zwischen 97-99 % ihres Wertes verloren; und jetzt wird die Welt in Kürze auch Zeuge der Bewegung zum NULLpunkt werden.
Doch vergessen Sie nicht: Eine solche Bewegung entspricht von heute aus betrachtet einem Währungswertverlust von 100%. Und genau das wird die Hyperinflation bringen. Schauen Sie in die Geschichte.
Hyperinflationen dauern in der Regel nur kurze Zeit, ca. 1-3 Jahre. Im Anschluss daran wird die Welt eine deflationäre Implosion der Schulden- und Vermögenspreise erleben. Das Bankensystem wird einen solchen Zusammenbruch wahrscheinlich nicht überleben.
Die Geschichte lehrt uns: Schutzmaßnahmen ergreifen bevor es soweit ist
Dieses Szenario basiert natürlich auf Annahmen und Wahrscheinlichkeiten. Es basiert zudem auf Geschichte. Jede Prognose kann erst im Nachhinein als sicher gelten. Allerdings wird es dann zu spät sein, um sich zu schützen. Wir wissen heute, dass die Risikolage maximal ist! Wir wissen zudem, dass der Schutz vor diesem Hochrisiko nicht nur weise, sondern absolut entscheidend ist. Aus der Geschichte wissen wir: Gold und Silber haben in bislang jeder großen Wirtschaftskrise als die ultimative Absicherung funktioniert.
ERWARTEN SIE NICHT, DASS ES DIESMAL ANDERS SEIN WIRD!
© Egon von Greyerz
Matterhorn Asset Management AG
Dieser Artikel wurde am 17. Februar 2021 auf www.goldswitzerland.com veröffentlicht.