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Wann werden steigende Zinsen zu einem Problem für den Aktienmarkt?

23.03.2021  |  Steve Saville
[Dies ist ein Auszug aus einem Artikel, der auf www.tsi-blog.com veröffentlicht wurde.]

Der Titel dieser Diskussion ist eine Fangfrage. Während steigende Zinsen zwar Abwärtsdruck auf einige Aktienmarktsektoren über einige Zeitspannen ausüben, so ist nicht klar, dass steigende Zinsen große, allgemeine Aktienmarktabschwünge verursachen. Denn schließlich fand der Aktienbullenmarkt, der Anfang bis Mitte der 1940er Jahre begann und Mitte bis Ende der 1960er Jahre endete, parallel zum steigenden Zinstrend statt.

Die gängige Meinung, dass steigende Zinsen letztlich zu einem großen Problem für den Aktienmarkt werden, existiert aus zwei zusammenhängenden Gründen. Erstens: Es gibt eine starke Tendenz, dass vor großen Aktienmarktabschwüngen eine nachhaltige und deutliche Straffung der geldpolitischen Umstände stattfindet. Zweitens: Es ist üblich, dass eine deutliche Straffung der geldpolitischen Umstände mit steigenden Zinsen einhergeht.

Doch eine nachhaltige und deutliche Straffung der geldpolitischen Umstände würde zu starker Schwäche am Aktienmarkt führen, selbst wenn die Zinsen niedrig wären oder fallen würden. Das ist essentiell, was 2007 bis 2008 passierte. Das Resultat ist, dass ein steigender Zinstrend niemals zu einem großen Problem für den allgemeinen Aktienmarkt wird, solange die geldpolitischen Umstände angemessen akkommodierend bleibend.

Der Punkt ist, dass wir bei der Bewertung der Aktienmarktaussichten besorgter um die geldpolitischen Umstände anstatt die Zinsen sein sollten, da es nicht garantiert ist, dass steigende Zinsen auf straffere geldpolitische Umstände hindeuten oder dass fallende Zinsen lockerere geldpolitische Umstände aufzeigen. Wie können wir dann erkennen, inwieweit die geldpolitischen Umstände straff oder locker sind?

Einer der wichtigsten Indikatoren, wenn auch nicht der einzige nützliche Indikator, ist die Wachstumsrate der Geldmenge an sich. Gute Wirtschaftstheorie informiert uns, dass eine rapide Inflationierung der Geldmenge zu einer Zeitspanne nicht nachhaltiger Wirtschaftsvitalität - Boom - führt und dass dieser Boom ins Wanken gerät, nachdem sich die geldpolitische Inflation verlangsamt. In den letzten 25 Jahren verschwanden die Booms innerhalb 12 Monate, wobei die jährliche Wachstumsrate von G2 unter 6% fiel.

Der untere Chart zeigt die jährliche Wachstumsrate der echten Geldmenge G2. Eine horizontale, rote Linie wurde bei 6% eingezeichnet; vertikale Linien stellen die offiziellen Startpunkte der US-Rezessionen dar. In der typischen Sequenz fand ein Rückgang der G2 Inflationsrate unter 6% statt, gefolgt vom Beginn eines wirtschaftlichen Bust, auf den innerhalb von 12 Monaten eine offizielle Rezession folgte.

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Die Zeit zwischen einem Rückgang der G2 Inflationsrate auf unter 6% bis zum Beginn einer Rezession kann zwei Jahre oder länger dauern, doch der allgemeine Aktienmarkt hat tendenziell Schwierigkeiten, wenn sich der Boom aufzulösen beginnt. Dies findet üblicherweise innerhalb der 12 Monaten statt, in denen die Währungsinflation unter 6% fällt, ungeachtet der Zinsen.


© Steve Saville
www.speculative-investor.com



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Dieser Artikel wurde am 22. März 2021 auf www.tsi-blog.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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